Unternehmen

A340: Lufthansa bringt die Dinosaurier der Lüfte zurück

Wegen der sich erholenden Luftfahrt nimmt die Lufthansa fünf ältere A340-Jets wieder in den Dienst auf. Den Klimaaktivisten sind die Maschinen ein Dorn im Auge.
Autor
06.01.2023 12:34
Aktualisiert: 06.01.2023 12:34
Lesezeit: 2 min
A340: Lufthansa bringt die Dinosaurier der Lüfte zurück
Die Lufthansa setzt wieder auf die bewährten Airbus-Maschinen vom Typ A340-600. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Mit dem Airbus A340 lässt die Deutsche Lufthansa AG derzeit einen Dinosaurier der Lüfte wieder auferstehen. Denn der Erstflug dieses viertstrahligen Langstreckenflugzeugs fand bereits im Jahr 1991 statt. Nun sollen fünf spätere Versionen A340-600 dieser bewährten Großraumflugzeuge dabei helfen, den Mangel an Erste-Klasse-Sitzen auf lukrativen Interkontinentalstrecken zu beheben.

Europas größte Fluggesellschaft hat sich zu diesem Schritt entschlossen, weil sich die Nachfrage nach Luftreisen mit dem Ende der Corona-Krise weiter erholt hat. Die Maschinen vom Typ Airbus A340 werden nach Angaben von Lufthansa rechtzeitig für den nächsten Sommer aus dem Lager geholt und wieder in den Flugbetrieb aufgenommen, wie Bloomberg berichtet.

Lufthansa ist die einzige große Fluggesellschaft, die diesen Jet noch fliegt. Neben dem deutschen Unternehmen und seiner Schweizer Tochtergesellschaft, die noch vier Maschinen im Einsatz hat, gibt es einige kleinere Fluggesellschaften wie die iranische Mahan Air und die VIP-Airline Qatar Amiri Flight. Die meisten Fluggesellschaften haben das einst längste Verkehrsflugzeug längst verschrottet.

Die Entscheidung, die fünf A340-600 zurückzubringen, folgt auf die Wiederaufnahme von Flügen mit einigen A380-Superjumbos, den größten Flugzeugen der Lufthansa-Flotte. Die Pläne markieren ein Umdenken in Bezug auf die Modelle mit hohem Treibstoffverbrauch, die auf dem Höhepunkt der Pandemie endgültig ausgemustert werden sollten.

Airbus lieferte insgesamt 377 Maschinen vom A340 aus und stellte deren Produktion im Jahr 2011 nach weniger als zwei Jahrzehnten wieder ein. Denn das Flugzeug hatte es schwer, mit treibstoffeffizienteren zweistrahligen Modellen wie dem A330 aus der gleichen Ära zu konkurrieren, die die Zulassung für immer längere Hochseerouten erhalten hatten, was zuvor den vierstrahligen Jets vorbehalten gewesen war.

Lufthansa beabsichtigt, die A340-600 an ihrem Hauptdrehkreuz Frankfurt einzusetzen, um ihr Angebot an Premium-Sitzen zu erweitern, wie die deutsche Luftfahrt-Website Aero Telegraph bereits berichtete. Die fünf bereits im vergangenen Sommer in den Dienst gestellten A340-Flugzeuge wurden hingegen in München eingesetzt.

Zu den 297 Sitzen der A340-600 gehören acht in der ersten Klasse, 44 in der Business Class und 32 in der Premium Economy. Die A380 der Lufthansa bieten zwar auch eine erste Klasse, es werden aber wohl nur drei dieser Doppeldecker wieder genutzt. Die Boeing 747-8 der Lufthansa und die neue Serie von A350-900 verfügen ebenfalls über eine erste Klasse. Letzter sollen aber erst im Laufe dieses Jahres ausgeliefert werden.

Die von Lufthansa bestellten Boeing 777X werden wahrscheinlich auch eine First-Class-Kabine erhalten, aber das Modell ist fünf Jahre hinter dem Zeitplan zurückgeblieben und die Auslieferung wurde zuletzt auf 2025 verschoben. Der Newsletter Frankfurtflyer nannte letzte Woche als wahrscheinliche Ziele, die mit den fünf A340-600 angeflogen werden sollen, New York, Hongkong und Bogota.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...