Deutschland

Ifo erwartet Konsumflaute im ersten Quartal

Nach Prognosen des Ifo-Instituts wird die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal schrumpfen. Ursache sei eine Konsumflaute - auch wegen Vorzieheffekten.
25.01.2023 10:57
Aktualisiert: 25.01.2023 10:57
Lesezeit: 1 min

(Reuters) - Die deutsche Wirtschaft wird nach Prognose des Ifo-Instituts ungeachtet der deutlich aufgehellten Konjunkturerwartungen im ersten Quartal schrumpfen. "Das Bruttoinlandsprodukt dürfte leicht sinken", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Das liegt vor allem am privaten Konsum." Der dürfte von Januar bis März niedriger ausfallen als zum Jahresende 2022 - auch wegen Vorzieheffekten. So seien im Dezember sehr viele Elektroautos abgesetzt worden, da die Käufer noch in den Genuss der staatlichen Prämie kommen wollen. "Diese Nachfrage fehlt nun", sagte Wohlrabe. Zudem müssten viele Verbraucher ab Jahresbeginn deutlich mehr für Strom und Gas bezahlen. "Das Geld fehlt für andere Ausgaben."

Eine klassische Rezession - die Ökonomen mit zwei Minus-Quartalen in Folge definieren - sieht der Ifo-Experte aber nicht auf Europas größte Volkswirtschaft zukommen. "Im Frühjahr dürfte die Wirtschaft wieder wachsen", sagte er. Ende 2022 hatte das Bruttoinlandsprodukt nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes stagniert.

Auf ein besseres Abschneiden der deutschen Wirtschaft in den kommenden Quartalen lassen unter anderem die sinkenden Materialengpässe hoffen. Weniger als jedes zweite Unternehmen klagte im Januar noch über Lieferengpässe. "Zudem sind die Auftragsbücher der Industriebetriebe immer noch sehr gut gefüllt", sagte Wohlrabe. Deren Reichweite liege bei knapp fünf Monaten, der langjährige Schnitt dagegen bei weniger als drei. "Das schafft Raum für Produktionssteigerungen in den kommenden Monaten", sagte Wohlrabe.

Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen hat sich nach dem Jahreswechsel den vierten Monat in Folge aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar auf 90,2 Zähler von 88,6 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmarkt: Angebot an Mietwohnungen steigt in Ostdeutschland
10.12.2025

Angebot runter, Preise rauf. Doch jetzt dreht sich der Trend – zumindest in Ostdeutschland. Allerdings nicht im Berliner Umland, dafür...