Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger will die Zusammenarbeit mit Taiwan auf dem Gebiet der Halbleiter- Wasserstoff- und Batterieforschung ausbauen. „Deutschland ist sehr stark in Grundlagenforschung, Taiwan sehr stark in der Anwendung und dem Transfer“, sagte die FDP-Politikerin am Mittwoch während ihres zweitägigen Besuchs in Taipeh.
Kommt die taiwanesische Chip-Fabrik in Sachsen?
Auf mögliche Pläne des Halbleiter-Herstellers TSMC, in Sachsen eine Chip-Fabrik zu errichten, ging sie nur am Rande ein. Dies liege eher in der Kompetenz des Wirtschaftsministeriums und des Kanzleramtes. Aber natürlich habe man hohes Interesse. Man wolle in Deutschland und Europa eine Chip-Infrastruktur aufbauen. „Taiwan kann dabei Vorbild und Partner sein.“
Chinesische Kritik an dem Besuch auf der Insel, die von Peking als abtrünnige Provinz angesehen wird, wies Stark-Watzinger erneut zurück. Sie führe die Gespräche als Fachministerin, man habe „alle relevanten Akteure“ eingebunden.
Kritik aus Peking an Stark-Watzingers Taiwan-Besuch
„Die Reise nach Taiwan ist im Rahmen der Ein-China-Politik der Bundesregierung“, betonte sie. Der Besuch sei mit Kanzleramt und Außenministerium vorbereitet worden. Deutschland erkennt nur China als unabhängigen Staat an, sucht zu dem demokratisch organisierten Taiwan aber unterhalb der diplomatischen Ebene engere Kontakte. Die Bundesregierung hatte am Dienstag gelassen auf chinesische Kritik an dem Besuch reagiert.
Es gebe einen weltweiten Wettbewerb um mehr technologische Souveränität, begründete Stark-Watzinger ihre Reise. Taiwan verfüge über modernste Technik, sei aber gleichzeitig eine offene und freie Gesellschaft sowie ein Rechtsstaat. Deshalb könne man mit einem Wertepartner auch Fragen im Bereich der Künstlichen Intelligenz diskutieren. Die Zusammenarbeit auf Fachebene solle künftig Normalität werden.