Weltwirtschaft

Russland: Diesel-Exporte steigen auf Rekordhoch

Lesezeit: 1 min
28.03.2023 12:00
Die russischen Diesel-Exporte sind massiv angestiegen, obwohl die EU im Rahmen ihrer Sanktionen gegen Russland ein Importverbot auf den Kraftstoff verhängt hat.
Russland: Diesel-Exporte steigen auf Rekordhoch
Die EU hat ein Importverbot verhängt. Dennoch exportiert Russland so viel Diesel wie lange nicht mehr. (Foto: dpa)
Foto: Axel Heimken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russlands Diesel-Exporte werden im März einen neuen Rekordstand voraussichtlich erreichen. Dies ist umso erstaunlicher, weil die Europäische Union ein Embargo gegen russischen Diesel verhängt hat. Bedeutende Käufer sind zum Beispiel die Türkei und Marokko. Zudem werden einige Ladungen aus Russland auch in schwimmenden Lagern gehalten.

Laut den von Bloomberg am Freitag veröffentlichten Daten von Vortexa, einem Echtzeit-Tracker im Bereich Energietransporte, wurden in den ersten 19 Tagen des Monats März täglich etwa 1,5 Millionen Barrel Dieselkraftstoff aus Russland verschifft. Wenn diese Rate beibehalten wird, werden in diesem Monat die höchsten Exporte seit Beginn des Jahres 2016 verzeichnet.

"Russlands Raffinerien sind im März weiterhin gut ausgelastet, was eine robuste Dieselproduktion ermöglicht hat", zitiert Bloomberg den Öl-Analysten Mikhail Turukalov. "Die einheimischen Hersteller scheinen recht zuversichtlich zu sein, dass sie ihre Mengen an ausländische Käufer verkaufen können - die Rabatte, die sie anbieten, sind hoch genug und es gibt neue Märkte für den Kraftstoff."

Der Boom bei den Diesel-Verschiffungen könnte jedoch schon bald wieder vorüber sein. Die Verladepläne der wichtigsten russischen Häfen zeigen für April einen Rückgang gegenüber den Plänen vom März. Ein großer Teil der russischen Dieselkraftstoffexporte wird in die Türkei geliefert. Andere Importeure sind Marokko, Brasilien, Tunesien und sogar der größte Ölexporteur Saudi-Arabien.

Seit Beginn des Importverbots der Europäischen Union ist jedoch auch ein deutlicher Anstieg der schwimmend gelagerten Dieselkraftstoffmengen aus Russland zu verzeichnen. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass es vielleicht schwierig geworden ist, Käufer für russischen Diesel zu finden, der in der Vergangenheit zum Großteil in die EU geliefert wurde.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...