Unternehmen

E-Autos: Chinesische Hersteller erobern den deutschen Markt

E-Autos aus China erfreuen sich auch in Deutschland wachsender Beliebtheit. Chinesische Hersteller konnten ihre Marktanteile zuletzt deutlich steigern – und machen heimischen Autobauern damit scharfe Konkurrenz.
12.05.2023 09:58
Aktualisiert: 12.05.2023 09:58
Lesezeit: 2 min
E-Autos: Chinesische Hersteller erobern den deutschen Markt
Ein Elektrofahrzeug von Typ Nio ES6 wird auf der «20. Shanghai International Automobile Industry Exhibition» ausgestellt. (Foto: dpa) Foto: Wang Xiang

Der Marktanteil der aus China nach Deutschland gelieferten Elektroautos hat sich im ersten Quartal mehr als verdreifacht. Von Januar bis März sei er auf 28,2 Prozent an den aus dem Ausland importierten Pkw mit Elektromotor gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte er noch bei 7,8 Prozent gelegen. Der chinesische Elektroauto-Bauer Nio etwa hatte zuletzt angekündigt, dem deutschen Konkurrenten Volkswagen Marktanteile in Europa abjagen zu wollen.

Chinesische Hersteller in Deutschland auf dem Vormarsch

„Viele Produkte des täglichen Lebens, aber auch Waren für die Energiewende kommen inzwischen zu einem Großteil aus China“, betonten die Statistiker. Wertmäßig stammten im ersten Quartal beispielsweise 86,0 Prozent der nach Deutschland importierten tragbaren Computer, 67,8 Prozent der Smartphones und Telefone sowie 39,2 Prozent der Lithium-Ionen-Akkus aus der Volksrepublik.

„Aber nicht nur im Bereich der Endprodukte, sondern auch im Bereich der Rohstoffe ist China mit Abstand der wichtigste Handelspartner Deutschlands“, hieß es. Bei den in vielen Schlüsseltechnologien wie der Elektromobilität oder der Windkraft verwendeten Seltenerdmetallen kamen demnach 91,8 Prozent der Importe von dort. Ein Jahr zuvor waren es sogar noch 98,1 Prozent.

China blieb im ersten Quartal Deutschlands wichtigster Handelspartner. Allerdings sank das Außenhandelsvolumen – der Wert der Exporte und Importe – um 10,5 Prozent auf 64,7 Milliarden Euro. Das war nur wenig mehr als der Handel mit den USA, der sich auf 64,1 Milliarden summierte.

Deutsche Exporte nach China rückläufig

Die deutschen Exporte nach China gingen in den ersten drei Monaten des Jahres um zwölf Prozent auf 24,1 Milliarden Euro zurück – trotz der Abkehr von der strengen Null-Covid-Politik, mit der sich die Hoffnung auf einen Aufschwung der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verbinden.

Besonders stark gingen dabei die Ausfuhren von Kraftwagen und Kraftwagenteile zurück, die um 23,9 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro einbrachen. Dagegen gab es bei Maschinen ein Plus von 1,3 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Zugleich wurden Waren im Wert von 40,6 Milliarden Euro aus China importiert, ein Minus von 9,7 Prozent zum Vorjahresquartal. Damit summierte sich der Importüberschuss auf 16,5 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trade Republic Probleme: Kundenfrust wächst trotz neuer Produkte
04.12.2025

Trade Republic wirbt mit Innovationen, doch viele Kunden erleben etwas anderes. Die Beschwerden zu Ausfällen, Support und Handelbarkeit...

DWN
Politik
Politik G7? Nein danke, sagt Putin
04.12.2025

Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt vor seinem Indien-Besuch für Aufsehen. Er kritisiert die G7 als "nicht groß" und verweist auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell leichter: Kurspotenzial weiter hoch – jetzt Rücksetzer nutzen und Silber kaufen?
04.12.2025

Der Silberpreis hat am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Doch der starke Anstieg des Silberpreises in den vergangenen Monaten stellt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche-Aktie: 1.900 Stellen fallen weg
04.12.2025

Porsche verschärft seinen Sparkurs und fordert deutliche Zugeständnisse der Beschäftigten. 1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen,...

DWN
Technologie
Technologie Lockerung der Gentechnik-Regeln im Supermarkt: Was Verbraucher jetzt wissen müssen
04.12.2025

Neue EU-Vorgaben aus Brüssel: Gibt es im Supermarkt bald keinen Hinweis mehr auf genveränderte Lebensmittel? Was sich für Obst, Gemüse...

DWN
Politik
Politik Durch Angriffe beschädigte Pipeline lässt den Ölpreis steigen
04.12.2025

Ein beschädigter Pipeline-Anleger im Schwarzen Meer lässt den Ölpreis scharf anziehen. Die Märkte reagieren nervös, denn geopolitische...

DWN
Politik
Politik Beiträge für Private Krankenversicherung steigen kräftig ab 2026
04.12.2025

Die Mehrheit der Privatversicherten muss kommendes Jahr höhere Beiträge für ihre Krankenkasse bezahlen. Die Branche rechnet mit...