Unternehmen

Bahn-Streik ab Sonntagabend ist abgewendet

Der angekündigte 50-stündige Warnstreik ist der Deutschen Bahn zufolge abgewendet. Man habe sich am Samstagnachmittag mit der EVG auf einen Vergleich geeinigt.
13.05.2023 16:48
Aktualisiert: 13.05.2023 16:48
Lesezeit: 2 min
Bahn-Streik ab Sonntagabend ist abgewendet
Der Deutsche-Bahn-Streik konnte in letzter Minute noch abgewendet werden. (Foto: dpa) Foto: Carsten Koall

Bei der Deutschen Bahn kommt es nun doch nicht zu dem angekündigten 50-stündigen Warnstreik ab Sonntagabend. "Millionen Reisende und Kunden können aufatmen", teilte die Bahn am Samstagnachmittag mit. Das Unternehmen habe sich mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf einen Vergleich geeinigt. Dazu gehöre, dass nun zügig und konstruktiv mit dem Ziel eines baldigen Tarif-Abschlusses verhandelt werde.

Die Bahn hatte zuvor beim Arbeitsgericht Frankfurt einen Eilantrag eingereicht, um den bundesweiten Warnstreik zu stoppen. Die Fahrgäste müssten aber in den nächsten Tagen mit Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr rechnen, teilte die Bahn mit. Unter anderem müssten rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne neu geplant werden. Über das genaue Fahrplanangebot werde ab Sonntagmittag informiert.

"Der 50-Stunden-Warnstreik der EVG ist in letzter Minute abgewendet", erklärte das Unternehmen. "Der Gang der Deutschen Bahn vors Arbeitsgericht hat sich für alle gelohnt." Im Interesse der Eisenbahnverkehrsunternehmen, deren Kundinnen und Kunden sowie der Industrie habe man alles getan, um den Streik zu verhindern. Zu dem geschlossenen Vergleich gehöre auch das Thema Mindestlohn.

Die Bahn hatte am Samstag zu ihrem Eilantrag erklärt, man habe über zehn Prozent Lohnerhöhung angeboten, die zentrale Vorbedingung der EVG erfüllt und sich auf die Gewerkschaft zubewegt. Dennoch wolle die EVG ab Sonntagabend 50 Stunden lang streiken. "Das ist unverhältnismäßig und schädigt Kunden sowie unbeteiligte Dritte", hatte es geheißen.

Die EVG hatte am Freitag einen bundesweiten Streik bei der Deutschen Bahn und fast allen Konkurrenzbahnen angekündigt. Er sollte ab Sonntagabend 22.00 Uhr bis Dienstagnacht 24.00 Uhr praktisch den gesamten Verkehr bundesweit lahmlegen. Der dritte Warnstreik in der Tarifrunde wäre damit auch der längste gewesen. Die EVG hatte erklärt, sollte die Bahn noch etwas verhandlungsfähiges auf den Tisch legen, werde man nicht streiken. Vor allem beim Thema Mindestlohn komme man aber bislang nicht zusammen.

Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen und pocht auf zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Die Bahn hat zehn Prozent mehr Lohn für untere und mittlere Einkommen, acht Prozent mehr Geld für höhere Einkommen sowie zusätzlich 2850 Euro Inflationsausgleichsprämie für alle angeboten. (Reuters)

 

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...