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Amerikas Bankenkrise, Teil 2: Welche Schäden verursachen die Zinsanstiege?

Lesezeit: 8 min
04.06.2023 08:37  Aktualisiert: 04.06.2023 08:37
DWN-Finanzexperte Michael Bernegger beschreibt, welche strukturellen Gründe hinter der Bankenkrise in den USA stehen - und warum diese noch nicht vorbei ist.
Amerikas Bankenkrise, Teil 2: Welche Schäden verursachen die Zinsanstiege?
Die Bankenkrise scheint noch nicht zu Ende zu sein. (Foto: istockphoto.com/SARINYAPINNGAM)

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Zins- und Abzugsrisiken

In Teil 1 unseres Artikels, wurde gezeigt, wie sich über Jahrzehnte eine vorher so nicht vorhandene Konstellation herausgebildet hat. Die amerikanischen Geschäftsbanken halten einen großen Teil ihrer Kredite und Wertschriften heute mit langen und sehr langen Laufzeiten. Und sie finanzieren gleichzeitig diese Kredite mit hoch liquiden, kurzfristig vollständig abzugsfähigen Kundengeldern / Depositen. Aus dieser Konstellation ist ein Zinsrisiko einerseits sowie ein Liquiditäts- oder Abzugsrisiko andrerseits entstanden.

Das Zinsrisiko bezeichnet die unterschiedliche Reaktion von Aktiven und Passiven sowie von Zinseinkünften und Zinsaufwendungen der Banken auf Zinsveränderungen. Beim Zinsrisiko muss man zwischen der Wirkung auf die Erfolgsrechnung einerseits und auf die Bilanzen bzw. das ökonomische und buchhalterische Eigenkapital andrerseits unterscheiden.

Die Erfolgsrechnung wird von der Differenz zwischen Aktivzinsen (Kreditzinsen) und den Passivzinsen (hauptsächlich Depositenzinsen) geprägt. Dies kann als Zinsmarge bezeichnet werden. Wie aus den publizierten Daten der Erfolgsrechnungen hervorgeht, haben die amerikanischen Banken im ersten Quartal 2023 sehr gute Ergebnisse eingefahren.

Einzelne Banken konnten die Zinsmarge deutlich verbessern. Sie profitierten von erhöhten Zinseinkünften bei variabel verzinsten Krediten. Demgegenüber bezahlten die Banken immer noch fast keine Passivzinsen. Dies wird sich aber im laufenden und in den kommenden Quartalen ändern. Denn viele Banken sehen sich jetzt gezwungen, den abwanderungswilligen Kunden mit Spargeldern Depositenzertifikate mit 4-6 Prozent anzubieten, dies für 1- 4 Jahre. Solche Depositenzertifikate sind bis zur offiziellen Grenze staatlich garantierte Termingelder.

Viele der als besonders exponiert geltenden Regionalbanken müssen sich zudem am Geldmarkt oder bei der Fed verschulden. Der Ausblick für die künftige Zinsmarge dürfte sich für viele Banken verdüstern.

Das Zinsrisiko der Geschäftsbanken ist in einem Punkt weiter zu differenzieren. Es hängt beim hohen Anteil von Krediten und von Wertschriften mit sehr langen Laufzeiten entscheidend davon ab, wie deren Verzinsung ausgestaltet ist. Es gibt Länder mit Hypotheken mit sehr langen Laufzeiten, deren Verzinsung vorzugsweise an den Geldmarktsatz gebunden ist. Dies traf beispielsweise in der Eurokrise auf viele Hypotheken in den Peripherie-Ländern der Eurozone wie Spanien, Portugal, Italien, Griechenland und Irland zu. Dann besteht für die Banken bilanzmässig kein bedeutendes Zinsrisiko aus diesen Anlagen.

Hingegen ergibt sich daraus potentiell ein Kreditrisiko, wenn die Zinsen steigen. Kreditnehmer können dann teilweise den Schuldendienst nicht mehr leisten, weil er zu hoch wird. Das ist in den Peripherieländern passiert, darum die vielen faulen Hypotheken und hohen Kreditverluste.

Im Falle der Vereinigten Staaten ist nicht nur die Laufzeit der Hypotheken sehr lang, die dominante Form der Verzinsung ist eine feste Verzinsung. Deshalb entsteht bei der Form der Hypotheken in den USA ein potenziell erhebliches Zinsrisiko aus der Vergabe von Hypotheken oder dem Ankauf Hypotheken-besicherter Wertschriften. Die Banken halten heute hauptsächlich festverzinsliche Hypotheken, Hypotheken-besicherte Wertschriften und Staatsanleihen, die zudem zu einem erheblichen Teil noch niedrig verzinst sind.

Der Zinsanstieg auf das ökonomische Eigenkapital oder besser das Risikokapital der Banken ist deshalb aufgrund des Zinsanstiegs querbeet negativ. Die Aktiven reagieren sehr stark auf Zinsbewegungen längerer und sehr langer Laufzeiten.

Der Zinsanstieg hat also die Marktwerte der Aktiven erheblich reduziert. Verschiedene empirische Schätzungen gehen von Wert-Verlusten von rund 1’500 bis 2’000 Milliarden Dollar auf allen Aktiven der Geschäftsbanken aus, was fast dem ausgewiesenen buchhalterischen Eigenkapital von rund 2’200 Milliarden Dollar entsprechen würde. Umgekehrt sind durch die ultrakurze Laufzeit auf der Passivseite sehr geringe zinsinduzierte Wertverluste zu verzeichnen.

Zusätzlich sind natürlich die Absicherungen über Derivate im Rahmen der Bilanzsteuerung in Betracht zu ziehen. Die oben genannten Zahlen beziehen sich nur auf die in der Bilanz aufgeführten Aktiven und Passiven. Mit Zinsderivaten wie Swaps, Swaptions oder Futures kann die Bilanz zusätzlich gesteuert und das Zinsrisiko gemildert, ausgeglichen oder eben auch erhöht werden. Hierzu gibt es praktisch keine aggregierten Zahlen aus den Fed-Daten. Einige Überlegungen ermöglichen aber, deren Effekt etwas einzuschätzen.

• Der Einsatz von Derivaten zur Absicherung hängt stark von der buchhalterischen Behandlung ab. Banken können prinzipiell Aktiven in drei Formen halten: ‚Hold To Maturity‘ (HTM), Available For Sale (‚AFS‘) und Held For Trading (HFT). Das sind drei Buchhaltungs-Kategorien mit unterschiedlichen Investitions-Zwecken und Anlagehorizonten: Langfristig (HTM), Mittel- bis Langfristig (AFS) und Kurzfristig (HFT).

• Der dominante Teil der ‚bank credits' ist im sogenannten Investment-Buch der Banken. Dadurch ist die Verbuchung teilweise vorgegeben. Direkte Kredite der Bank an Schuldner werden üblicherweise nicht zu Marktwerten, sondern zum Anschaffungspreis oder zu Fortschreibungswerten gegenüber dem Anschaffungspreis (engl. ‚amortized cost’) verbucht. Bei Wertschriften wie verbrieften Krediten und Staatsanleihen hat die Bank die Wahl, sie unter ‚Hold to maturity‘ (kurz HTM), d.h. wie Kredite zu Fortschreibungswerten gegenüber dem Anschaffungspreis zu verbuchen. Oder sie kann sie als eine hybride Form als ‚Available For Sale‘ (kurz ‚AFS‘) aufführen.

• Bewertungs-Verluste oder -Gewinne auf Krediten und auf ‚Hold-To Maturity‘ Wertschriften schlagen sich weder in der Erfolgsrechnung noch im buchhalterischen Eigenkapital nieder. Solche allfälligen Bewertungs-Verluste oder -Gewinne werden linear über die Zeit bis zum Verfall verteilt. Bei ‚Available For Sale‘ verbuchten Wertschriften ist das anders: Die Bewertung in der Bilanz erfolgt zwar zu Marktwerten. Aber diese Markt-Bewertung wird nur teilweise und selektiv angewandt. In der Erfolgsrechnung wird sie ausgesetzt, solange die Wertschriften auf den Büchern der Bank sind. Die Marktbewertung findet erst Eingang beim Verkauf der Wertschriften. Dann geht die Differenz zum Einstandspreis in die Erfolgsrechnung ein. Beim Eigenkapital kommt eine etwas andere Praxis zur Anwendung. Das Eigenkapital bleibt unverändert, die Bewertungsveränderung wird aber in einer separaten Kolonne zum Eigenkapital ausgewiesen. Erst beim Verkauf wird die realisierte Bewertungsveränderung auch in das Eigenkapital übernommen.

• Die Entscheidung, ob Wertschriften unter HTM oder AFS verbucht werden, ist stark vom Zeithorizont und von Überlegungen zur Gewinnsteuerung geprägt. Eine Verbuchung unter HTM ist nicht völlig irreversibel, Verkäufe vor dem Verfallsdatum sind aber nur in begründeten Not- oder Ausnahmefällen möglich. Üblicherweise werden solche Aktiven effektiv bis zum Verfall gehalten. Bei AFS hat die Bank die Wahl, sie längerfristig zu halten oder etwa zur Gewinnsteuerung einzusetzen. Wenn Wertschriften unter AFS Bewertungsgewinne aufweisen, kann die Bank beim Verkauf einen diskretionären, einmalig anfallenden Gewinn realisieren und damit die ausgewiesene Gewinnentwicklung beeinflussen.

• ‚Held for Trading' ist eine dritte, separate Kategorie ausserhalb des Investment-Buches. Das sind kurzfristig gehaltene Wertschriften, die in Erfolgsrechnung wie in der Bilanz zu Marktwerten verbucht sind. Bewertungsveränderungen gehen also sowohl in die Erfolgsrechnung wie in das Eigenkapital der Bank ein, auch wenn diese Wertschriften gar nicht verkauft worden sind. Sie können deshalb für eine Volatilität der Ergebnisse sorgen. Darum werden auch solche Wertschriften hauptsächlich durch Derivate abgesichert. Bei Absicherungs-Operationen neutralisieren sich die Bewertungs-Veränderung von unterliegendem Aktivum und Derivat in Bilanz und Erfolgsrechnung.

• Die Grössenordnungen sind so, dass rund zwei Drittel des ‚bank credit‘ im Investment-Buch der amerikanischen Geschäftsbanken direkte Kredite und rund ein Drittel Wertschriften darstellen. Von diesem einen Drittel Wertschriften, hauptsächlich Staatsanleihen und Hypotheken-besicherte Wertschriften, dürfte ein Teil HTM und ein Teil AFS verbucht sein. Wie auch immer die Proportionen dort sind, der überwältigende Teil des Investment-Buchs der amerikanischen Geschäftsbanken wird unter amortized cost Prinzipien ausgewiesen. Das hat Konsequenzen für Absicherungen über Derivate.

• Absicherungs-Operationen für direkte Kredite und für Wertschriften, die bis Verfall unter HTM gehalten werden, sind nämlich selten. Denn sie haben ein unliebsame Eigenschaft: Wertveränderungen des Derivats gehen dann in die Erfolgsrechnung wie in das Eigenkapital in der Bilanz ein. Das sorgt für Gewinn- und Verlust-Überraschungen, die schwer zu kommunizieren sind. Zwar gibt es Möglichkeiten für den Derivate-Einsatz unter Hedge-Accounting, aber es gibt zahlreiche Erschwernisse bei deren Handhabung.

• Derivate zu Absicherungs-Zwecken kommen am ehesten zusätzlich bei unter AFS verbuchten Wertschriften zum Einsatz. Dort können sie gemeinsam mit den betreffenden Wertschriften verkauft werden und so die Wirkung auf Erfolgsrechnung und Eigenkapital limitiert werden, wenn die Absicherung unerwünschte Resultate zeitigen sollte.

Summa summarum ist von diesen Buchhaltungs-Prinzipien und Grössenordnungen der Komponenten des ‚bank credit‘ davon auszugehen, dass effektiv auch nach Absicherungs-Geschäften beträchtliche Netto-Wertverluste durch den Zinsanstieg verursacht worden sind. Das ökonomische Risikokapital definiert als Marktwerte der Aktiven minus Marktwerte der Passiven hat beträchtlichen Schaden erlitten. Es ist sehr zu betonen, dass sich dies auf das Aggregat der Banken bezieht, und dass einzelne Banken und vermutlich Bankengruppen deutlich abweichende Profile aufweisen.

Für das in Insolvenzfragen wichtige buchhalterische Eigenkapital trifft dieser Effekt der Marktwerte nicht zu. Die reduzierten Marktwerte der Aktiven haben einen vergleichsweise geringen Effekt auf das ausgewiesene Eigenkapital. Hier muss klar gesagt werden, dass Charakterisierungen wie diejenige des amerikanischen Ökonomen Nouriel Roubini als falsch einzuschätzen sind. Roubini hat das amerikanische Bankensystem mehrfach als quasi-insolvent bezeichnet. Das ist eine buchhalterische Kategorie. Dies trifft mindestens für die Gegenwart keineswegs zu.

Liquiditäts- und Abzugsrisiko / Kreditrisiko

Zum reduzierten Risikokapital addiert sich das Abzugsrisiko auf den Depositen. Woher kommt das genau? Es ist ein Gemisch von regulatorischen Faktoren. Das panikartige Bankkunden-Verhalten rührt auch von den nach der Finanzkrise von 2008/09 geänderten Vorschriften her:

• Damals wurde verkündet, dass es inskünftig keine Bail-outs durch Steuergelder mehr geben dürfe. Es wurde eine Unterscheidung zwischen systemrelevanten und nicht systemrelevanten Banken eingeführt. Systemrelevante Banken wurden einer intensivierten Überwachung unterzogen. Es wurden Konzepte erarbeitet, welche eine Abwicklung der Banken vorsahen. Wichtigstes Element: Die Kundengelder wurden plötzlich zu Banken-Gläubigern umbenannt. Mit anderen Worten würden die Einleger statt der Steuerzahler inskünftig zur Kasse gebeten.

• Kommt hinzu, dass der Anteil der versicherten Kundengelder in den USA seit der Finanzkrise deutlich zurückgegangen ist. Nur etwa 40 Prozent der Kundengelder waren vor Ausbruch der Banken-Schwierigkeiten durch die staatliche Versicherung (FDIC) abgedeckt. Die Deckung beträgt pro Bank 250’000 Dollar pro Bankkunden (500’000 bei Paaren). So konnten die Banken die Prämienzahlungen für die Versicherung niedrig halten. Der staatliche Versicherungs-Fonds war vor Ausbruch der Krise mit lediglich rund 130 Milliarden Dollar dotiert, dies bei über 8’000 Milliarden versicherten Depositen.

• Die von der Trump-Administration vorgenommene Deregulierung des Bankensektors wollte die kleinen und mittleren Banken stärken. So wurde die Grenze für die intensive Aufsicht wie die von systemrelevanten Banken von 50 Milliarden Bilanzsumme 2018 auf 250 Milliarden angehoben. Die Aufsicht erfasste genau diese Bankengruppe größerer Regionalbanken nicht oder zu wenig. Das waren Regional-Banken, deren Bilanzsummen besonders rasch anwuchsen. Bei diesen Banken konzentriert sich zudem noch ein besonderes Kreditrisiko: Diese Banken sind besonders stark im absturzgefährdeten kommerziellen Immobiliengeschäft engagiert und dort stark gewachsen. Es handelt sich dabei um Kredite und Hypotheken nicht für selbst bewohntes Wohn-Eigentum, sondern an Immobilien-Entwickler und Eigentümer von Geschäftsliegenschaften wie Bürogebäuden, Shopping-Centern, Hotels und Freizeit-Anlagen, Transport- und Logistik-Centern, Ladengeschäfte und anderes mehr. Die Gruppe der Regionalbanken konzentriert rund zwei Drittel aller kommerziellen Bau- und Immobilienkredite der amerikanischen Geschäftsbanken auf sich. Die hohe Investitionstätigkeit in diesem Bereich ist durch die Lockdowns und home-office Praxis in der Corona-Pandemie besonders exponiert. Büros sind auch zwei Jahre danach nur schwach ausgelastet, viele Geschäfte und Läden sind wegen der Online-Liefer-Services unter Druck. Hinzu kommt eine vor der Coronakrise aufgegleiste sehr bedeutende zusätzliche Kapazität auf den Markt. Besonders exponiert sind die Ost- und Westküstenzentren, die zusätzlich von einer Abwanderungswelle in Bundesstaaten mit tieferen oder keinen Geschäfts-Steuern betroffen sind. Viele der Kredite in diesem Bereich müssen zudem innert der nächsten 24-36 Monate refinanziert werden, zu deutlich erhöhten Zinsen. Viel zu wenig Einnahmen und stark erhöhte Zinsen stellen ein akutes Risiko für eine Bankrottwelle dar.

Diese Regelungen haben sich in der Kombination als kontraproduktiv erwiesen. Hinzu kommen tiefere und noch schwerer wiegende Inkonsistenzen der Dodd-Frank- sowie der Basel III- Regelungen, die an anderer Stelle behandelt werden.

Sobald sich Schwierigkeiten abzeichneten, ergriffen die Einleger in hellen Scharen die Flucht, und zwar nicht nur bei den direkt betroffenen Banken. Genau wie im Falle der Credit Suisse in der Schweiz agierten die Behörden deshalb in traditioneller Weise. Wegen des drohenden Flächenbrandes verzichteten die Behörden auf all die schönen Konzepte und griffen zum gleichen Mittel wie bereits in der Finanzkrise von 2008 / 09.

Die krisengeschüttelten Banken wurden rasch zwangsfusioniert mit einer anderen Bank, zumeist einer Grossbank. Im Falle der USA übernahm die staatliche FDIC einen Teil der Verluste, im Fall der Credit Suisse der Bund mit enormen staatlichen Garantien für Liquiditätskredite von über 200 Milliarden Franken.

Wichtig ist, dass nach diesem Ad-hoc Eingreifen bis heute die Situation ungeklärt ist. Gelten die Dodd-Frank Regeln für die Abwicklung noch? Lediglich eine Rücknahme der 2018 stark erhöhten Aufsichtsgrenze ist in Aussicht gestellt. Die Frage der Depositen-Versicherung ist ungeklärt. Das sind komplexe Fragen mit Interdepenzen, welche nicht einfach auf die Schnelle gelöst werden können. Was in einem Gesamtkontext falsch aufgegleist worden ist, kann nicht mit einem Federstrich schnell erledigt werden.

Im Effekt dieser ungeklärten regulatorischen Situation hat seit März eine eigentliche Restrukturierung der Depositen des amerikanischen Bankensystems eingesetzt. Banken mit Liquiditätsproblemen bieten Depositenzertifikate für 12 bis 48 Monate Laufzeit zu stark erhöhten Zinsen von 4- bis zu über 6 Prozent an. Bis zu den Obergrenzen sind diese Depositenzertifikate staatlich versichert. Auch Bankkunden großer systemrelevanter Banken können diese mit ihren hoch liquiden Konten kaufen.

Dies löst einen Auftrieb der Depositen-Verzinsung im gesamten Bankensystem aus. Bisher bei einer Bank gehaltene Konten werden verteilt auf mehrere Banken. Andere mögliche Anlagealternativen sind Käufe von treasury bills oder treasury notes, kurz- bzw. mittelfristig fällig werdende Staatsanleihen, sowie Geldmarktfonds und Direktkonten beim Bundesfinanzamt. Millionen von Konten sind dort in den letzten 12 Monaten eröffnet worden.

In den folgenden Artikeln dieser Serie werden diese Risiken und die fehlgeleitete Regulierung des amerikanischen und globalen Bankensystems ausführlicher diskutiert. Dann wird die Geldpolitik einer eingehenden Prüfung unterzogen. Warum ist das so entstanden, und was bedeutet dies konkret für die Zukunft? Für die Bankensicherheit, die Konjunkturentwicklung, die Wirtschaftspolitik und für die Weltwirtschaft? Gilt Gleiches oder Ähnliches auch in den anderen Industrieländern? Das sind die Themen in der geplanten Serie.


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