Die Geschäftsstimmung deutscher Unternehmen in China ist nach der Abkehr von der Null-Covid-Politik weniger optimistisch als erhofft. Dies geht aus einer Blitzumfrage der Deutschen Handelskammer in China hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Deutsche Unternehmen in China weiter vorsichtig
Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen erwartet demnach für 2023 eine unveränderte oder schlechtere Branchenentwicklung. 55 Prozent der Firmen planen zwar, ihre Investitionen in der Volksrepublik in den kommenden zwei Jahren zu erhöhen. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, aber weit weniger als vor der Pandemie.
„Die schleppende Entwicklung des Marktes sowie die anhaltenden geopolitischen Spannungen haben Hoffnungen auf eine schnelle Verbesserung des Geschäftsumfelds relativiert“, sagte das Geschäftsführende Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in China, Jens Hildebrandt.
Die Reaktion der Unternehmenszentralen auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen sei eine Kombination aus verstärkter Diversifizierung außerhalb Chinas und Lokalisierung innerhalb der Volksrepublik.
Unternehmen wünschen sich mehr Rechtssicherheit
45 Prozent der deutschen Unternehmen wünschen sich laut der Deutschen Handelskammer in China von der Regierung in Peking mehr Rechtssicherheit, während 60 Prozent eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Transformation hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft sowie bei der intelligenten Fertigung und im Bereich Mobilität fordern.
Dies gilt als „Wunschzettel“ mit Blick auf die anstehenden deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen am 20. Juni in Berlin. Die Deutsche Handelskammer in China hat derzeit mehr als 2100 Mitglieder und ist die offizielle Mitgliedsorganisation deutscher Unternehmen in der Volksrepublik.