Unternehmen

Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland

Der Industrieverband BDI schlägt Alarm: Jedes sechste Industrieunternehmen will Jobs und Produktion aus Deutschland abziehen. Die Politik müsse nun schnell handeln, wenn sie den Trend noch umkehren wolle.
05.06.2023 13:39
Aktualisiert: 05.06.2023 13:39
Lesezeit: 1 min
Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland
Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen, M), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Siegfried Russwurm (l), BDI-Präsident, und Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, geben eine Pressekonferenz. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Die Industrie-Lobby in Deutschland schlägt wegen hoher Kosten Alarm und fordert von der Politik weitere Entlastungen. „16 Prozent der befragten Unternehmen sind bereits aktiv dabei, Teile der Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern“, erklärte Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, am Montag. „Weitere 30 Prozent denken konkret darüber nach.“

Industrieverband schlägt Alarm

Dies gehe aus einer Verbands-Blitzumfrage im industriellen Mittelstand hervor. Die Industrie benötige für mehr Investitionen einen spürbaren Bürokratieabbau sowie gezielte Steuersenkungen, mahnte Russwurm. „Die Politik ist in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen am Standort zu verbessern.“

Die Situation bei Preisen für Energie und Rohstoffe habe sich im Vergleich zu 2022 zwar etwas entspannt, bleibe aber für fast zwei Drittel der befragten Unternehmen eine der drängenden Herausforderungen. „Der Industriestrompreis muss dringend verlässlich und dauerhaft auf ein wettbewerbsfähiges Niveau sinken, sonst droht die Transformation in der Industrie zu scheitern“, sagte Russwurm. Der BDI erwarte von der Bundesregierung zügig ein konkret umsetzbares Konzept, das dauerhaft eine sichere Versorgung mit Energie zu international wettbewerbsfähigen Kosten gewährleiste.

Rund drei Viertel der Unternehmen beklagen laut BDI zu hohe Arbeitskosten – nicht zuletzt aufgrund des gravierenden Fachkräftemangels. Hier müsse die Politik eine leichtere Zuwanderung ermöglichen. „Wesentliche Hemmnisse für die gezielte Erwerbsmigration sind trotz der Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes nach wie vor komplizierte und langwierige Verwaltungsverfahren.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen XRP-Inhaber strömen zu ALL4 Mining, um mit dem Bitcoin-Mining zu beginnen und verdienen 9.777 US-Dollar pro Tag

Nach zwei Bärenmärkten und einem langwierigen Kampf mit der US-Börsenaufsicht SEC hat XRP endlich seinen Rekord von 2018...

 

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Adidas-Aktie: Keine Preiserhöhung wegen Zöllen außerhalb der USA
30.07.2025

Trotz wachsender Unsicherheit durch US-Zölle liefert Adidas starke Halbjahreszahlen – und verzichtet bewusst auf Preiserhöhungen...

DWN
Finanzen
Finanzen Verlockung Bitcoin-Kurs: Doch das Misstrauen wächst mit dem Hype
30.07.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsstrategie machen, institutionelle Anleger kaufen in Milliardenhöhe, und der Bitcoin-Kurs...

DWN
Technologie
Technologie GenAI: Wie Unternehmen generative KI sicher einführen können
30.07.2025

Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) verspricht höhere Effizienz und geringere Kosten – doch eine unbedachte Einführung kann...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitszeitgesetz: Arbeitgeber pochen auf wöchentliche Höchstgrenze
30.07.2025

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger will das Arbeitszeitgesetz reformieren – und stößt auf Widerstand. Während die Regierung eine...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt 2026: Wer profitiert – und wer verzichten muss
30.07.2025

Milliardenausgaben für die Rente, Rekordmittel für die Bundeswehr – und trotzdem fehlen dem Staat absehbar über 170 Milliarden Euro....

DWN
Politik
Politik Handelsabkommen mit Zähnen: Die EU zahlt für den Frieden
30.07.2025

Das neue Handelsabkommen zwischen der EU und den USA soll eine Eskalation verhindern – doch der Preis ist hoch. Trotz vermeintlicher...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zölle USA: Deutsche Wirtschaft rutscht in neue Rezession
30.07.2025

Noch bevor die neuen US-Zölle voll greifen, verliert die deutsche Wirtschaft an Schwung. Die Exporte schwächeln, Investitionen sinken –...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis von Kursrutsch erholt: Lohnt sich jetzt der Einstieg? Wie Anleger vom Goldpreis profitieren
30.07.2025

Der Goldpreis hat sich vom Kursrutsch erholt und zeigt sich derzeit stabil. Obwohl die Kursrally vorerst abgeflacht ist, tendiert der...