Finanzen

Schweizer Parlament gibt grünes Licht für Credit-Suisse-Untersuchung

Das Schweizer Parlament macht den Weg frei für eine Untersuchung zum Zusammenbruch der Credit Suisse. Nun müssen Bankmanager fürchten, vor dem Parlament aussagen zu müssen.
08.06.2023 14:06
Aktualisiert: 08.06.2023 14:06
Lesezeit: 1 min
Schweizer Parlament gibt grünes Licht für Credit-Suisse-Untersuchung
Alain Berset, Bundespräsident der Schweiz, schreitet zu seinem Pult um die Erklärung des Bundesrates zur Sondersitzung der beiden Parlamentskammern abzugeben. (Foto: dpa) Foto: Alessandro Della Valle

Das Schweizer Parlament leitet eine umfassende Untersuchung zum Zusammenbruch der Großbank Credit Suisse ein. Die kleine Kammer sprach sich am Donnerstag mit 37 zu fünf Stimmen für eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) aus. Sie folgte damit der großen Kammer, die am Vortag für ein solches Verfahren gestimmt hatte. Die Regierung hatte dem Parlament bereits in der vergangenen Woche seine volle Unterstützung zugesichert.

Eine PUK ist das schärfste Instrument des Schweizer Parlaments und wurde in der modernen Geschichte der Schweiz bisher erst vier Mal eingesetzt. Ausgestattet mit Vorladungsbefugnissen kann sie etwa Bankmanager oder Regierungsbeamte befragen und Protokolle von Regierungssitzungen einsehen. Voraussichtlich in der nächsten Woche werden die 14 Abgeordneten gewählt, aus denen die Kommission zusammengesetzt ist. Danach kann die Untersuchung starten.

Die vor der Zahlungsunfähigkeit stehende Credit Suisse flüchtete sich im März in die Arme der größeren Rivalin UBS. Bund und Schweizerische Nationalbank (SNB) stellten den Instituten im Rahmen der Rettungsaktion im März bis zu 259 Milliarden Franken an Liquiditätshilfen und Garantien zur Verfügung. Die Schweizer Öffentlichkeit und Politiker sehen den Deal kritisch. Im April verweigerte das Parlament dem Rettungspaket die Unterstützung, was allerdings rein symbolischen Charakter hatte. Die UBS will den Deal am Montag in trockene Tücher bringen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...