Deutschland

München veranstaltet Lesung mit Trans-Aktivisten für Kleinkinder

In München werden Kleinkinder und ihre Eltern zu einer Lesung von Trans-Aktivisten eingeladen. Wegen großer Widerstände gibt nun eine Autorin ihr Engagement auf.
13.06.2023 16:43
Aktualisiert: 13.06.2023 16:43
Lesezeit: 2 min
München veranstaltet Lesung mit Trans-Aktivisten für Kleinkinder
Wien: Demonstranten halten im April während eines Protests gegen eine Drag Queen-Lesung Plakate hoch. (Foto: dpa) Foto: Eva Manhart

Eine junge Trans-Autorin hat ihre Teilnahme an einer „Drag-Lesung“ wegen zahlreicher verbaler Angriffe abgesagt. Die Anfeindungen seien in den vergangenen Tagen deutlich stärker geworden, sagte eine Sprecherin der Stadtbibliothek München zur dpa.

Am Dienstag war in der Stadtbibliothek eine Lesung mit „Drag Queen Vicky Voyage“ und „Drag King Eric BigClit“ für Kinder ab vier Jahren geplant. Die 13 Jahre alte Autorin und Trans-Aktivistin Julana Gleisenberg hatte dort eigentlich auch ihr Buch vorstellen wollen.

Vor der Veranstaltung gab es mehrere Demonstrationen, von Befürwortern ebenso wie von Kritikern wie der AfD, die vor einer Frühsexualisierung warnten.

Die AfD schreibt in einer Mitteilung dazu:

In der Münchner Stadtbibliothek fand eine ‚Drag-Queen-Lesung‘ für Kinder ab vier Jahren statt. Der sich dagegen formende Protest sollte mit Hilfe der Antifa und einer Vielzahl linker Vereine niedergebrüllt werden. Mit auf der Antifa-Demonstration waren Vertreter der CSU, so auch die Münchner Kommunalreferentin der Partei, Kristina Frank, die ihre Teilnahme stolz auf Instagram verbreitete.

Stephan Protschka, Landesvorsitzender der AfD-Bayern, findet hierzu deutliche Worte: „Sexualität gehört ins Schlafzimmer und nicht in eine Bibliothek vor eine Kindergruppe. Wer stattdessen den Fetisch von offensichtlich der Wirklichkeit entrückten Gestalten verteidigt, erklärt damit seinen vollständigen geistigen und moralischen Bankrott. Eine CSU, die Kinder auf dem Altar des perversen Zeitgeists opfert, braucht kein Mensch! Die AfD ist die einzige konservative politische Kraft in Bayern, die konsequent zu ihren Überzeugungen steht und den Linken erhobenen Hauptes entgegentritt.“

Gender-Ideologie bedroht internationale Zusammenarbeit

Ein Streit über die Erwähnung von sexueller Orientierung und Geschlechteridentität (Gender) ist bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) beigelegt worden. Es ging um die Beschreibung von Programmen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung, die unter anderem aufgrund "der sexuellen Ausrichtung und der Geschlechtsidentität" passiere. Afrikanische und islamische Länder wollten diese Nennung streichen. Westliche Staaten beharrten darauf, und deshalb scheiterte vergangene Woche die Verabschiedung des ILO-Budgets für 2024/25. Nun einigten sich die Vertreter der 187 Mitgliedsstaaten auf eine Fußnote, teilte eine ILO-Sprecherin am Dienstag mit. Darin stehe, dass es dazu Diskussionen gegeben habe und verschiedene Meinungen geäußert worden seien. Die eigentlichen Formulierungen seien aber erhalten geblieben.

Mehrere afrikanische und islamische Länder wehren sich seit längerem in verschiedenen UN-Organisationen gegen Vorstöße westlicher Länder, Themen wie sexuelle Ausrichtung und Geschlechtsidentität anzugehen. Sie werfen diesen Staaten vor, sie wollten gesellschaftliche Normen in ihren Ländern unterlaufen. Die ILO kann nach ihren Statuten aber keine Programme in Ländern ohne die Zustimmung der Regierung starten. Die ILO befasst sich mit Arbeits- und Sozialstandards für Beschäftigte weltweit.

Das Thema Geschlechtsidentität dürfte auch im UN-Menschenrechtsrat für hitzige Diskussionen sorgen. Er tagt ab Montag für vier Wochen. Traditionell steht das Thema Frauen im Mittelpunkt der Sommersitzung. Geplant sind unter anderen Resolutionen, die sich mit Gewalt gegen Mädchen und Frauen befassen, Bildung für Frauen und Zwangsehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...