Es ist wohl die bedeutendste Bewegung, welche gegen die zunehmende Macht der Banken und immer neue Euro-Rettungsschirme demonstriert hat. Doch nun befindet sich die Occupy-Bewegung wohl in ihrer schwersten Zeit. Nach den teilweise gewaltsamen Camp Auflösungen in London und New York stehen nun auch die Camps in Frankfurt, Düsseldorf, Münster und Kiel unmittelbar vor dem Aus.
Annähernd 300 Tage nachdem die Demonstranten ihr Camp direkt neben der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main aufgeschlagen hatten, soll es nun nach Anordnung der Stadt zum 31. Juli 2012 geräumt werden.
Diesbezüglich bestätigte die Büroleiterin von Frankfurts Ordnungsdezernent, Markus Frank (CDU), Andrea Brandl, dass noch eine Kulanzfrist bis zum 31. Juli besteht, allerdings danach das Camp notfalls mit der Hilfe der Polizei geräumt wird.
Als Grund gibt die Stadt hohe Schulden für Wasser, die zunehmende Verschmutzung und die Tatsache an, dass das Camp immer mehr zur Anlaufstelle für soziale Randgruppen würde. Ebenso stehen die Camps in Düsseldorf, Münster und Kiel unmittelbar vor dem Aus.
Freiwillig wollen die Demonstranten jedoch zumindest das Camp in Frankfurt nicht räumen. Als Zeichen des Protests gegen die Zwangsräumung am 31. Juli sind bereits die ersten Bewohner in Hungerstreik getreten.