Der schwedische Energieversorger Vattenfall hat sein 1,4-Gigawatt-Windpark-Projekt Norfolk Boreas vor der Küste Großbritanniens gestoppt. Als Grund nannte der Vorstand Kostensteigerungen von bis zu 40 Prozent.
Wegen dieser Entwicklung werde der Konzern Wertminderungen auf sein Windkraftgeschäft in Norfolk vornehmen, was den Gewinn mit 5,5 Milliarden Schwedische Kronen belasten werde, teilte Vattenfall am Donnerstag mit. Der Windpark hätte Strom für rund 1,5 Millionen Haushalte liefern können.
Windkraft-Projekt vor Englands Küste steht vor dem Aus
„Höhere Inflation und Kapitalkosten wirken sich auf den gesamten Energiesektor aus, aber die geopolitische Situation hat Offshore-Windenergie und ihre Lieferkette besonders anfällig gemacht“, sagte Vattenfall-Chefin Anna Borg.
Sie kündigte an, die beste Vorgehensweise für die gesamte Norfolk-Zone prüfen zu wollen, zu der auch die Projekte Vanguard East und West gehören. Zusammen sollten die drei Projekte etwa 4,2 GW Strom produzieren.
Vattenfall fiel im vergangenen Jahr bei einer Auktion der Auftrag über das Windpark-Projekt Norfolk Boreas zu einem Festpreis von 37,35 Pfund je Megawattstunde zu. Seit der Auktion warnen einige Entwickler davor, dass diese Preisgarantie aufgrund der steigenden Projektkosten, der Inflation und der Zinssätze dazu führen könnte, dass die Projekte unwirtschaftlich werden, und fordern gezielte Hilfe für die Branche.
Großbritannien hat sich zum Ziel gesetzt, die Offshore-Windkapazität von derzeit etwa 14 GW auf 50 GW zu erhöhen, um seine Klimaziele zu erreichen und die Energiesicherheit zu erhöhen. (Reuters)