Unternehmen

Fachkräftemangel: Gastgewerbe fehlen bis zu 65.000 Mitarbeiter

Zahlreiche Restaurants streichen aufgrund des Fachkräftemangels inzwischen ihr Angebot zusammen, immer öfter gibt es Ruhetage, weil keine Mitarbeiter verfügbar sind. Der Hotel- und Gaststättenverband hat aber noch Hoffnung.
21.07.2023 09:45
Aktualisiert: 21.07.2023 09:45
Lesezeit: 1 min
Fachkräftemangel: Gastgewerbe fehlen bis zu 65.000 Mitarbeiter
Ein Schild vor dem Eingang eines Biergartens trägt den Schriftzug «Heute freundliche Selbstbedienung - morgen auch». Wer jetzt ausgeht spürt, dass nach zwei Jahren Corona manches anders ist: die gewohnte Bedienung ist nicht mehr da, in die Speisekarte wurden höhere Preise geklebt - und viele Gäste haben fürs Ausgehen weniger Geld übrig.(Foto: dpa) Foto: Stefan Sauer

In den Hotels und Gaststätten in Deutschland fehlen nach Ansicht das Branchenverbands Dehoga derzeit mehr als 65 000 Mitarbeiter. „Der Mitarbeitermangel gehört laut den monatlichen Dehoga-Umfragen regelmäßig zu den größten Herausforderungen für die Betriebe“, teilte der Verband der Deutschen Presse-Agentur mit.

„Die Bundesagentur für Arbeit meldet für Juni 33 160 offene Stellen im Gastgewerbe. Wir gehen allerdings davon aus, dass der tatsächliche Bedarf mindestens doppelt so hoch ist, da viele Betriebe ihre freien Arbeitsplätze nicht mehr bei den Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcentern melden“, sagte Dehoga-Arbeitsmarktexpertin Sandra Warden.

Corona-Pandemie hat die Lage dramatisch verschärft

Die Schätzung untermauerte Warden mit einem Blick auf die Zahlen von Juni 2019: Damals waren fast 40 000 freie Stellen gemeldet. „Und wie wir wissen, hat sich das Problem seitdem (in Folge der Corona-Pandemie) immens verschärft“, sagte Warden. „Gerade jetzt in der Urlaubssaison und der damit verbundenen erhöhten Nachfrage in den touristischen Destinationen steigt der Bedarf weiter.“

Die Gastronomie-Betriebe reagieren inzwischen vielfältig auf die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt. „Es gibt Betriebe, die sich daher gezwungen sehen, ihre Öffnungszeiten zu verkürzen, Ruhetage einzuführen oder das Angebot der Speisekarte zu konzentrieren“, sagte Warden. In einigen Gaststätten war zuletzt auch zu beobachten, dass mehr auf Selbstbedienung gesetzt wird statt eines kompletten Services am Tisch.

Beim Dehoga gibt es aber die Hoffnung, dass die Branche schnell von den Möglichkeiten der reformierten Einwanderung wie auch der erleichterten Beschäftigung von Geflüchteten profitieren kann. Zudem fordert der Verband eine Offensive für die duale Ausbildung und mehr Wertschätzung für praktische Berufe und Tätigkeiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft DIHK: Wirtschaftlicher Abstieg Deutschlands rückt näher
23.12.2025

Deutschlands Wirtschaft kommt nicht vom Fleck, die Ungeduld wächst. Während Investitionen einbrechen und Arbeitsplätze verschwinden,...

DWN
Panorama
Panorama Kartoffelsalat und Würstchen: So teuer wird der Weihnachtsklassiker 2025
23.12.2025

Kartoffelsalat mit Würstchen bleibt zum Fest günstiger als im Vorjahr. Vor allem die Essig-Öl-Variante spart Geld, während regionale...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie die Geldentwertung Gold und Bitcoin in den Vordergrund rückt
23.12.2025

Ersparnisse verlieren Jahr für Jahr an Wert. Nicht durch Zufall, sondern durch System. Warum Geldentwertung Gold und Bitcoin immer...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: US-Aktien steuern mit Gewinnen auf das Jahresende zu, Goldpreis erreicht neues Rekordhoch
22.12.2025

Die US-Aktien legten am Montag zu, wobei die drei großen Indizes den dritten Tag in Folge Gewinne verzeichneten. Gold setzte seine Rallye...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Wirtschaft: Fed-Zurückhaltung bremst Wachstum und Aktienmärkte weltweit
22.12.2025

Nach der starken Rally an den Aktienmärkten mehren sich die Zweifel, ob das globale Wachstum ohne neue geldpolitische Impulse tragfähig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundeskartellamt verhängt zehn Millionen Euro Bußgeld
22.12.2025

Zehn Millionen Euro Bußgeld – das klingt nach wenig für Deutschlands oberste Wettbewerbshüter. Tatsächlich ist es ein deutlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Persönliche Daten bei Banken: Was Sie preisgeben müssen - und was nicht
22.12.2025

Bevor Banken Konten, Kredite oder Depots freigeben, sammeln sie umfangreiche Daten. Doch nicht jede Auskunft ist verpflichtend – viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Schaeffler-Aktie vor dem Ausbruch: Zehn Prozent Umsatz aus neuen Geschäften
22.12.2025

Während andere Rüstungsaktien nach ihrer Rally ins Stocken geraten, schiebt sich ein Industriekonzern überraschend nach vorn. Die...