Finanzen

DWN-Aktienticker: Welche Windkraft-Aktien interessante Investments sind

Lesezeit: 3 min
24.07.2023 11:35  Aktualisiert: 24.07.2023 11:35
Deutschland begeht mutig den Pfad hin zur erneuerbaren Energie, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu minimieren. Doch wie sieht die Strategie aus, um bis 2030 bemerkenswerte 80 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs aus erneuerbaren Ressourcen zu generieren?
DWN-Aktienticker: Welche Windkraft-Aktien interessante Investments sind
Der DWN-Aktienticker stellt jeweils drei interessante Unternehmen aus einen Bereich vor. (Foto: iStock.com/monsitj)
Foto: monsitj

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In dem Bestreben, die Klimaschutzziele zu erfüllen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu senken, plant Deutschland, bis 2030 mindestens 80 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken. Die Initiative zielt darauf ab, schädliche Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die nationale Energieeffizienz zu steigern. Angesichts geopolitischer Spannungen wie dem Ukraine-Konflikt, nimmt die rasche Förderung von Wind- und Solarenergie und die Verringerung von Importen fossiler Brennstoffe eine zunehmend zentrale Rolle ein.

Deutschland strebt an, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent zu reduzieren und den Brutto-Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien in weniger als einem Jahrzehnt fast zu verdoppeln. Dies würde einen dreifachen Anstieg der Entwicklung von Wind- und Solarenergie im Vergleich zur aktuellen Geschwindigkeit erfordern.

Deutschland setzt die Segel für erneuerbare Energien

Die Bundesregierung hat den prognostizierten Anstieg des Strombedarfs in Betracht gezogen, da Industrieprozesse, Wärmeerzeugung und Verkehr immer stärker elektrifiziert werden. Bis 2030 wird erwartet, dass etwa 600 Terawattstunden (TWh) Strom aus erneuerbaren Energien produziert werden.

Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, hat die Bundesregierung das bedeutendste Energiegesetz seit Jahrzehnten, das EEG 2023, verabschiedet. Zum ersten Mal ist es explizit auf die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens ausgerichtet. Es setzt neue, ambitioniertere Ziele für die Entwicklung von Wind- und Solarenergie und gewährt erneuerbarer Energie gesetzlichen Vorrang.

Nun wollen wir einen Blick darauf werfen, welche Aktien attraktiv sein könnten, um von diesem vorhergesagten Wachstum zu profitieren. Genau wie bei den Solaraktien, eröffnet sich hier eine interessante Möglichkeit für Investoren. Die Regierung hat das Ziel, bis 2030 erhebliche Fortschritte zu machen, sowohl an Land als auch auf See.

Nordex (ISIN DE000A0D6554) - Analysten empfehlen den Kauf

Nordex SE ist ein führender Produzent von Windturbinen mit Hauptsitz in Deutschland. Das Unternehmen ist bekannt für seine fortschrittlichen, effizienten und umweltfreundlichen Windenergielösungen. Mit einer umfangreichen Expertise in der Herstellung und Installation von Windturbinen unterstützt Nordex SE weltweit die Umstellung auf erneuerbare Energien.

Nach einer eher schwierigen Phase bis Oktober 2022, zeigt sich seit einigen Wochen und Monaten eine Stabilisierung. Dies könnte eine solide Basis für eine erneute Aufwärtsbewegung bieten. Die Finanzdaten deuten darauf hin, dass in den kommenden Jahren mit steigenden Kennzahlen zu rechnen ist. Zusätzlich empfehlen nicht weniger als 11 Analysten in Summe den Kauf der Aktie.

Energiekontor (ISIN DE0005313506) - Starkes Unternehmen mit wachsendem Gewinn

Energiekontor ist ein führendes Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien in Deutschland, das Wind- und Solarparks entwickelt, baut und betreibt. Mit seinem Streben nach Innovationen und nachhaltigen Lösungen hat sich Energiekontor das Ziel gesetzt, ein 100% erneuerbares Energiesystem zu erreichen. Das Unternehmen verbindet technisches Know-how mit wirtschaftlicher Effizienz, um saubere Energie zugänglich zu machen.

Die Aktie konsolidiert seit einiger Zeit auf einem hohen Niveau in einer Bandbreite von etwa 65 bis 100 Euro. Die Marke von 100 Euro stellt einen bedeutenden Widerstand dar. Aus fundamentaler Sicht jedoch, performt das Unternehmen hervorragend, so dass ein Durchbruch gerechtfertigt scheint. Aktuell gibt es vier Analystenschätzungen, die insgesamt eine klare Kaufempfehlung ergeben. Die Experten sehen das Kursziel im Durchschnitt bei etwas mehr als 130 Euro.

Vestas Wind Systems (ISIN DK0061539921) - Vanguard und BlackRock sind Aktionäre

Vestas Wind Systems ist ein dänisches Unternehmen und weltweit führend in der Windenergiebranche. Es konzentriert sich auf die Entwicklung, Produktion, Installation und Wartung von Windkraftanlagen. Mit seinen nachhaltigen Lösungen und Innovationen engagiert sich Vestas für eine grüne Energiezukunft und hat bereits Windenergieanlagen in über 80 Ländern installiert.

Ein Blick auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung der letzten Jahre zeigt, dass 2022 definitiv ein schwieriges Jahr war. Dennoch erwarten Experten, dass sich der Umsatz in den kommenden Jahren erheblich steigern wird und neue Rekordhöhen erreicht. Dies sollte auch das Betriebs- und Nettoergebnis wieder in Form bringen. Finanzexperten sind hier eher vorsichtig, empfehlen aber, die Aktienposition zu erhöhen.

Fazit: Windkraft-Aktien bieten eine attraktive Gelegenheit für Investoren, die sich am erwarteten Wachstum der Windenergiebranche beteiligen wollen. Mit einem klaren rechtlichen und politischen Rahmen für die Energiewende in Deutschland könnten Unternehmen wie Nordex, Energiekontor und Vestas davon profitieren.

                                                                            ***

Andreas Opitz ist ein freier Journalist und beschäftigt sich hauptsächlich mit Finanzthemen. Er hat sich auf die technische Analysen und Fundamentaldaten von Aktien spezialisiert.

Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein. Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrags kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
22.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...