Lesezeit: 1 min
14.08.2023 10:01
Die Großhandelspreise sinken über alle Kategorien betrachtet weiter. Allerdings gibt es große Unterschiede.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Preise im deutschen Großhandel sind im Juli wegen billigerer Energie das vierte Mal in Folge gefallen. Sie sanken um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Juni waren die Preise um 2,9 Prozent gefallen und damit so stark wie seit Juni 2020 nicht mehr, als der Ausbruch der Corona-Pandemie auch für ökonomische Verwerfungen sorgte. Im Mai lag das Minus bei 2,6 Prozent. Von Juni auf Juli sanken die Großhandelspreise um 0,2 Prozent und damit ebenfalls den vierten Monat in Folge.

Mit dem sinkenden Preisdruck im Großhandel könnte auch die Inflation in Deutschland weiter nachlassen. Denn der Großhandel gilt als Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden, Preissenkungen kommen meist verzögert auch bei den Verbrauchern an. Die Inflationsrate ist im Juli auf 6,2 Prozent gesunken.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Großhandelspreise hatten im vergangenen Monat Mineralölerzeugnisse wie Benzin, die vor einem Jahr nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine besonders kräftig gestiegen waren. Diese waren nun um 20,8 Prozent billiger zu haben als ein Jahr zuvor. Ebenfalls günstiger waren Preise im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (-32,8 Prozent), mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-21,4 Prozent), mit Erzen und Metallen (-18,3 Prozent) sowie mit chemischen Erzeugnissen (-16,5 Prozent).

Dagegen stiegen die Preise für lebende Tiere um 27,7 Prozent sowie für Obst, Gemüse und Kartoffeln um 27,5 Prozent. Elektronische Bauteile und Telekommunikationsgeräte waren 6,8 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, zum Vormonat Juni waren sie allerdings nur 0,1 Prozent teurer.

Stärkster Inflationstreiber sind aktuell Nahrungsmittel, für die Verbraucher im Juli 11,0 Prozent mehr bezahlen mussten als ein Jahr zuvor. Aber auch hier deutet sich Entspannung an: Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte fielen im Juni um 4,9 Prozent zum Vorjahresmonat und damit zum dritten Mal in Folge, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Pflanzliche Produkte kosteten 11,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor und tierische Erzeugnisse 0,1 Prozent weniger. Sinkende Erzeugerpreise kommen in der Regel zeitverzögert auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten an.

 


Mehr zum Thema:  

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...