Unternehmen

Siemens rechnet nach Rekordjahr mit gedrosseltem Wachstum

Der Nettogewinn von Siemens hat sich fast verdoppelt. Doch nach dem Rekordjahr macht sich der Technologiekonzern nun auf ein geringeres Wachstum gefasst.
16.11.2023 10:32
Aktualisiert: 16.11.2023 10:32
Lesezeit: 1 min
Siemens rechnet nach Rekordjahr mit gedrosseltem Wachstum
Magnetresonanztomographie-Gerät in Erlangen. Der Siemens-Gewinn erreicht einen Rekordstand, doch die Erwartungen sind verhalten. (Foto: dpa) Foto: Ansgar Pudenz

Nach einem Jahr mit Rekordgewinnen macht sich der Münchner Technologiekonzern Siemens auf ein geringeres Wachstum gefasst. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) auf vergleichbarer Basis um elf Prozent auf 77,8 Milliarden Euro, wie Siemens am Donnerstag mitteilte.

Für das laufende Geschäftsjahr seien aber nur noch vier bis acht Prozent Plus zu erwarten, vor allem weil in China derzeit das Geschäft mit der Industrieautomatisierung (Digital Industries) lahmt, dem Aushängeschild von Siemens. Im Auftragseingang, der im Konzern um sieben Prozent auf 92,3 Milliarden Euro zulegte, zeigen sich Bremsspuren. Für das zweite Halbjahr hofft Siemens in China auf eine Erholung, wenn die Kunden ihre Lager geräumt haben.

Trotz des verhaltenen Wachstums soll das Ergebnis je Aktie (ohne die Effekte aus der Beteiligung an Siemens Energy) 2023/24 weiter auf 10,40 bis 11,00 (2022/23: 9,93) Euro steigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte das Ergebnis aus dem Industriellen Geschäft um elf Prozent auf 11,4 Milliarden Euro zu und war damit so hoch wie nie. "Unsere Strategie zahlt sich aus, und wir beschleunigen weiterhin die digitale und nachhaltige Transformation unserer Kunden", sagte Vorstandschef Roland Busch. Der Nettogewinn verdoppelte sich nach dem Wegfall von Sondereffekten fast auf den Rekordwert von 8,5 (4,4) Milliarden Euro.

Die Aktionäre sollen davon mit einer auf 4,70 (4,25) Euro erhöhten Dividende profitieren. Zudem kündigte Finanzvorstand Ralf Thomas einen weiteren Aktienrückkauf über sechs Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre an. Das seit 2021 laufende Rückkaufprogramm über drei Milliarden Euro ist zu 90 Prozent abgeschlossen.

Für die ausgegliederte Tochter Innomotics peilt Siemens einen Börsengang an. Die Vorbereitungen dafür liefen an, doch würden gleichzeitig weiterhin Übernahmeangebote von Dritten geprüft. Das Unternehmen mit 15.000 Mitarbeitern produziert Großantriebe und Motoren und passt damit nicht mehr zur Konzernstrategie. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...