Immobilien

Wo gibt es die größten Immobilienangebote unter 250.000 Euro und aufwärts?

Immobilienpreise sinken, doch die Finanzierungsbedingungen für den Kauf sind schwieriger geworden. Wo gibt es aktuell das größte Angebot je Preisgruppe in den deutschen A- und B-Städten?
08.12.2023 11:55
Aktualisiert: 08.12.2023 11:55
Lesezeit: 3 min

Seit Anfang des Jahres sind die Immobilienpreise in vielen Städten wegen den höheren Zinsen und der Inflation deutlich gesunken, doch zur gleichen Zeit ist die Immobilienfinanzierung für Käufer wegen denselben Gründen auch schwieriger geworden: Viele Finanzinstitute verlangen ein größeren Eigenkapitaleinsatz, die monatliche Zinsrate für das 10- oder 15-jährige Hypothekendarlehen liegt im Vergleich zu den Vorjahren auf einem deutlich höheren Niveau und Käufer müssen für eine Refinanzierung des Immobilienkredits gut vorausplanen in dem Fall, dass Zinsen weiter ansteigen könnten.

Die gute Nachricht ist, dass Immobilien in einigen Städten doch noch erschwinglich sind. Laut einer Analyse von Von Poll Immobilien Research finden Käufer das größte Angebot an Immobilien unter 250.000 Euro in den sogenannten „B-Städten“ (Städte mit nationaler und regionaler Bedeutung, die in der Regel zwischen 250.000 und 600.000 Einwohner haben) wie, Studien-Ergebnissen zufolge, Dresden, Essen und Duisburg.

Interessenten mit einem Budget zwischen 250.000 Euro und 500.000 Euro finden das größte Angebot in den „A-Städten“ (die großen Metropolen wie zum Beispiel Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main). Laut der Von Poll-Analyse führt hier Stuttgart, gefolgt von B-Städten Mannheim und Karlsruhe. Ab 500.000 Euro rücken dann die A-Standorte München, Hamburg und Frankfurt am Main auf die ersten drei Plätze.

Die Von Poll Immobilien Research Autoren haben Angebote in den A- und B-Standorten Deutschlands in Preisspannen von jeweils 250.000 Euro eingeteilt, die prozentuale Verteilung des Gesamtangebots vom ersten Quartal 2023 bis dritten Quartal 2023 ermittelt und dann miteinander verglichen.

Günstigere Immobilien-Angebote wegen Konkurrenz begrenzt

Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei Von Poll Immobilien, betonte, dass das Angebot an erschwinglichen Immobilien, in denen die Nachfrage traditionell sehr hoch war, begrenzt ist. „Hier konkurrieren Immobilienkäufer um eine geringe Anzahl von Immobilien, was letztlich auch die Preise fast stabil gehalten hat“, so Ritter.

In den B-Städten gibt es tendenziell mehr bezahlbare Immobilien, doch das Angebot kann je nach Region und Preisgruppe variieren. Aktuell haben B-Städte wie Wiesbaden, Münster, Karlsruhe und Bonn prozentual weniger Immobilien zwischen 250.000 Euro und 500.000 Euro im Angebot verglichen mit den A-Städten Stuttgart, Köln und Frankfurt am Main.

Immobilien unter 250.000 Euro: Kaum zu finden in den A-Standorten

Neben dem größten Angebot an Immobilien unter 250.000 Euro in den B-Städten Dresden, Essen und Duisburg folgt Leipzig als erster A-Standort, so die von Poll-Analyse. Nicht überraschend ist, dass München das Schlusslicht in dieser Preisgruppe bildet: In der bayerischen Landeshauptstadt gibt es kaum Immobilien unter 250.000 Euro zu kaufen. Auch in Hamburg, Frankfurt am Main, Berlin, Wiesbaden und Stuttgart liegt der Anteil an Immobilien in dieser Preisgruppe zwischen 10,7 Prozent und 19 Prozent - das heißt, dass nicht einmal jede fünfte angebotene Immobilie in der günstigeren Analyse-Preislage liegt.

Budgets zwischen 250.000 und 500.000 Euro: Stuttgart an der Spitze

In der Preisgruppe zwischen 250.000 Euro und 500.000 Euro finden Käufer das größte Angebot in der A-Stadt Stuttgart, gefolgt von den B-Städten Mannheim und Karlsruhe. Laut der Analyse haben München, Dresden und Essen die geringsten Immobilien-Angebote in dieser Gruppe. „Die besondere geografische Lage Stuttgarts und die Nullzinspolitik haben das Preisniveau in der Stadt über ein Jahrzehnt nach oben getrieben“, bemerkte Ralph Schenkel, Geschäftsstellenleiter bei Von Poll Immobilien Stuttgart. „Die Lage war fast zweitrangig. Fast alles wurde verkauft“, sagte er. „Jetzt beobachten wir eine sichtliche Korrektur im Markt. Gerade für größere Familien ist der Traum vom Eigenheim aufgrund der Zinswende schwer umsetzbar.“

In den oberen Preisklassen zwischen 750.000 Euro und 1 Million Euro sind die meisten Immobilien in München, Hamburg und Frankfurt am Main zu finden, gefolgt von Düsseldorf und Wiesbaden, so die Von Poll Auswertung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

Vera von Lieres

Vera von Lieres gehört seit September 2022 zum DWN-Team und schreibt als Redakteurin über die Themen Immobilien und Wirtschaft. Sie hat langjährige Erfahrung im Finanzjournalismus, unter anderem bei Reuters und führenden Finanzmedien in Südafrika. Außerdem war sie als Kommunikations- und Marketing-Spezialistin bei internationalen Firmen der Investment-Branche tätig.

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Jetzt in Gold investieren – warum Edelmetalle unbedingt ins Portfolio gehören
29.04.2025

Goldpreis aktuell? Weiterhin auf Rekordkurs! Während der US-Dollar und die Weltwirtschaft unter Druck geraten, ist das gelbe Edelmetall...

DWN
Politik
Politik Ehemaliger NATO-Generalsekretär Rasmussen warnt: Der Westen steht vor dem Kollaps – Europa muss sich von den USA emanzipieren
29.04.2025

Der frühere NATO-Generalsekretär und dänische Premierminister Anders Fogh Rasmussen warnt vor dem endgültigen Bruch der...

DWN
Technologie
Technologie AI Continent Action Plan: Wie Europa die USA und China vom KI-Thron stoßen will
28.04.2025

Die Europäische Kommission hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, um Europa zur führenden Kraft im Bereich der Künstlichen Intelligenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Auto-Förderung: Wie geht es weiter und was plant die neue Bundesregierung?
28.04.2025

Das Ziel bleibt eindeutig – der genaue Weg aber offen. "Wir werden die E-Mobilität mit Kaufanreizen fördern", steht im...

DWN
Politik
Politik Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister: Steuerzahlerbund kritisiert Selbstbedienung
28.04.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Boeing unter Druck: Zölle verschärfen die Krise beim größten US-Exporteur
28.04.2025

Boeing, der größte US-Exporteur, steckt seit Jahren in einer Krise. Neue Zölle und Handelskonflikte verschärfen sie weiter. Die...

DWN
Panorama
Panorama Stromausfall Spanien und Portugal: Nichts geht mehr - schwierige Suche nach der Ursache
28.04.2025

Ein umfassender Stromausfall Spanien hat am Montagmittag die Iberische Halbinsel erschüttert. Weite Teile Spaniens und Portugals auf dem...

DWN
Politik
Politik Ministerposten der Union: Alle Namen und Überraschungen im Überblick
28.04.2025

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl von Friedrich Merz steht die Aufstellung der Ministerposten der Union fest. Die SPD wird ihre...