Passend zur Zinsentscheidung der Fed liefern der amerikanische Arbeitsmarktbericht und Inflationsdaten den Börsen sowie den Notenbanken frische Impulse. Außerdem geht die Berichtssaison in die nächste Runde. Der deutsche Leitindex bleibt derweil in Sichtweite seines Rekordhochs bei etwas mehr 17.000 Punkten.
Trotz der Konjunktursorgen hat die EZB den Forderungen nach einer Zinssenkung vorerst nicht nachgegeben. Es sei „verfrüht, über Zinssenkungen zu diskutieren“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag. Für die Anleger kam das nicht überraschend, sie setzen weiterhin auf sinkende Zinsen im Frühjahr. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hatte Lagarde eine Zinssenkung allerdings erst im Sommer in Aussicht gestellt.
Auch die Fed wird die Zinsen am Mittwoch wohl noch nicht senken. „Wir erwarten, dass die Wetten auf eine deutlich expansivere Geldpolitik übertrieben sind, da das Wachstum und der Arbeitsmarkt robust bleiben“, kommentierte Birgit Henseler von der DZ Bank. Im Herbst war die US-Wirtschaft überraschend deutlich gewachsen.
Die Konjunktur in Deutschland ist dagegen merklich angeschlagen. Das Ifo-Geschäftsklima hat sich im Januar weiter eingetrübt und zeigt eine Rezession an. Daten zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal in Deutschland und der Eurozone werden am Dienstag erwartet.
Derweil bleibt die Inflation hartnäckig. Am Mittwoch werden vorläufige Verbraucherpreisdaten für Januar in Deutschland veröffentlicht. Am Donnerstag folgen dann Verbraucherpreisdaten aus der Eurozone.
Für weitere Impulse dürfte die Berichtssaison der Unternehmen sorgen. Aus Deutschland tun sich am kommenden Freitag die Deutsche Bank und Siemens Healthineers hervor. Vor allem in den USA stehen im Wochenverlauf zahlreiche Quartalsberichte von Technologie-Schwergewichten auf der Agenda, darunter Microsoft, Alphabet, Apple und Meta. Der Hype um Künstliche Intelligenz sorgte bei den Tech-Werten jüngst für eine Kursrally, die auch den US-Börsen zu Rekorden verhalf.
Dank SAP griff der KI-Hype zuletzt auch auf den DAX über. Der Softwarehersteller will mit einem Großumbau das Geschäft rund um Künstliche Intelligenz anschieben - und trieb als Schwergewicht mit deutlichen Kursgewinnen auch den Leitindex an. Anleger sollten nun aber die Risiken im Blick behalten, schrieb Bastian Ernst von der Weberbank. Die Märkte seien bereits recht euphorisch gestimmt, „diese Euphorie sollte jedoch ein Warnzeichen sein“. (dpa)