Zum Handelsschluss verlor der DAX 0,26 Prozent auf 16.859,04 Punkte, womit er immerhin etwas über dem kurz davor erreichten Tagestief blieb. Der Abstand zum Allzeithoch bei annähernd 17.000 Punkten aus dem Dezember wuchs dennoch. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor letztlich 0,22 Prozent auf 25 902,90 Zähler.
Die US-Notenbank ließ das Zinsniveau am Mittwoch wie erwartet unverändert und machte deutlich, dass sie noch nicht bereit sei, die Zinsen zu senken. Fed-Chef Jerome Powell sagte, man sei bereit, das hohe Niveau länger beizubehalten. Beobachter rechnen frühestens nach der kommenden Sitzung im März mit einer Zinssenkung. Denn bisher scheint es so, dass es der Fed gelungen ist, den Preisanstieg abzuschwächen, ohne die Wirtschaft vollends auszubremsen. Die anstehenden Zahlen weiterer US-Technologieriesen sorgten am Donnerstag zusätzlich für Zurückhaltung.
Auch an den europäischen Märkten agierten die Anleger vorsichtig. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um knapp 0,2 Prozent. In London und stärker noch in Paris ging es ebenfalls bergab. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial verlor zum europäischen Handelsende 0,2 Prozent.
In Frankfurt dominierte die laufende Berichtssaison das Handelsgeschehen. Bei Siemens Healthineers konnten sich die Anleger am Ende über einen Kursanstieg um 4,4 Prozent und den DAX-Spitzenplatz freuen. Der Medizintechnikkonzern steigerte sein operatives Ergebnis (Ebit) im ersten Geschäftsquartal um acht Prozent und traf damit die Erwartungen der Analysten.
Weit vorn im Leitindex reihte sich auch die Deutsche Bank ein, deren Aktien drei Prozent gewannen. Analysten attestierten dem Institut mit Blick auf den Jahresausklang zwar eher mäßige Geschäftszahlen. Schwerer wogen für die Anleger aber der Ausblick sowie die angekündigte deutliche Steigerung von Dividende und Aktienrückkäufen. Zudem planen die Frankfurter weitere Einsparungen durch einen Stellenabbau. Im DAX zählte der Sportartikelhersteller Adidas mit einem Kursrückgang von 2,1 Prozent zu den größten Verlierern. Hier drückte ein trüber Ausblick auf die Stimmung.
Der Euro erholte sich und notierte zuletzt bei 1,0874 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0814 (Mittwoch: 1,0837) festgesetzt.
Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 2,22 Prozent am Vortag auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 126,36 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,24 Prozent auf 135,93 Zähler. (dpa)