Finanzen

DAX: Rekordhoch immer weiter entfernt

Weiter hohe Leitzinsen in den USA haben den deutschen Leitindex DAX am Donnerstag belastet. Nach einem zwischenzeitlichen Kursplus gab er leicht nach, das DAX-Rekordhoch gerät damit langsam wieder aus dem Blickfeld. Die Gründe und ein Überblick über die Situation an den Börsen.
01.02.2024 19:14
Lesezeit: 2 min
DAX: Rekordhoch immer weiter entfernt
DAX-Rekordhoch gerät langsam aus dem Blickfeld der Anleger (Foto: dpa) Foto: Frank Rumpenhorst

Zum Handelsschluss verlor der DAX 0,26 Prozent auf 16.859,04 Punkte, womit er immerhin etwas über dem kurz davor erreichten Tagestief blieb. Der Abstand zum Allzeithoch bei annähernd 17.000 Punkten aus dem Dezember wuchs dennoch. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor letztlich 0,22 Prozent auf 25 902,90 Zähler.

Die US-Notenbank ließ das Zinsniveau am Mittwoch wie erwartet unverändert und machte deutlich, dass sie noch nicht bereit sei, die Zinsen zu senken. Fed-Chef Jerome Powell sagte, man sei bereit, das hohe Niveau länger beizubehalten. Beobachter rechnen frühestens nach der kommenden Sitzung im März mit einer Zinssenkung. Denn bisher scheint es so, dass es der Fed gelungen ist, den Preisanstieg abzuschwächen, ohne die Wirtschaft vollends auszubremsen. Die anstehenden Zahlen weiterer US-Technologieriesen sorgten am Donnerstag zusätzlich für Zurückhaltung.

Auch an den europäischen Märkten agierten die Anleger vorsichtig. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um knapp 0,2 Prozent. In London und stärker noch in Paris ging es ebenfalls bergab. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial verlor zum europäischen Handelsende 0,2 Prozent.

In Frankfurt dominierte die laufende Berichtssaison das Handelsgeschehen. Bei Siemens Healthineers konnten sich die Anleger am Ende über einen Kursanstieg um 4,4 Prozent und den DAX-Spitzenplatz freuen. Der Medizintechnikkonzern steigerte sein operatives Ergebnis (Ebit) im ersten Geschäftsquartal um acht Prozent und traf damit die Erwartungen der Analysten.

Weit vorn im Leitindex reihte sich auch die Deutsche Bank ein, deren Aktien drei Prozent gewannen. Analysten attestierten dem Institut mit Blick auf den Jahresausklang zwar eher mäßige Geschäftszahlen. Schwerer wogen für die Anleger aber der Ausblick sowie die angekündigte deutliche Steigerung von Dividende und Aktienrückkäufen. Zudem planen die Frankfurter weitere Einsparungen durch einen Stellenabbau. Im DAX zählte der Sportartikelhersteller Adidas mit einem Kursrückgang von 2,1 Prozent zu den größten Verlierern. Hier drückte ein trüber Ausblick auf die Stimmung.

Der Euro erholte sich und notierte zuletzt bei 1,0874 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0814 (Mittwoch: 1,0837) festgesetzt.

Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 2,22 Prozent am Vortag auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 126,36 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,24 Prozent auf 135,93 Zähler. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vertrauensverlust im Mittelstand: Wirtschaft zweifelt an Merz:
15.12.2025

Das Vertrauen des deutschen Mittelstands in die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt deutlich ab. Laut einer aktuellen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bahnhofstoiletten bleiben kostenpflichtig: DB sieht keinen Spielraum
15.12.2025

Kostenlose Toiletten an Bahnhöfen sind in Deutschland selten. Laut Bundesregierung sieht die Deutsche Bahn aus Kostengründen keine...

DWN
Finanzen
Finanzen Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
15.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bauern protestieren gegen niedrige Butterpreise bei Lidl
15.12.2025

Mit Traktoren demonstrieren Landwirte in Baden-Württemberg gegen aus ihrer Sicht ruinöse Milch- und Butterpreise. Im Fokus der Kritik...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI revolutioniert Unternehmen: Wie Künstliche Intelligenz Verhandlungen effizienter macht
15.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Arbeitsweise in Unternehmensbereichen, in denen bislang menschliche Erfahrung dominierte....