Finanzen

DAX-Rekordhoch dank Inflationsprognosen

Der DAX hat seine Aufwärtsrally nur kurzzeitig unterbrochen und am Donnerstag ein weiteres Allzeithoch erreicht. Angetrieben wurde der deutsche Aktienmarkt von besseren Inflationsprognosen in der Eurozone.
07.03.2024 18:29
Aktualisiert: 07.03.2024 18:29
Lesezeit: 2 min

Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte die Inflation schneller zurückgehen als noch im Dezember erwartet. Diese guten Aussichten trieben den Leitindex DAX am Donnerstag-Nachmittag auf ein weiteres Rekordhoch. In der Spitze stieg der DAX auf 17.879,11 Punkte. Er setzte die zuletzt unterbrochene Rekordjagd damit fort. Zum Handelsende stand ein Plus von 0,71 Prozent auf 17.842,85 Zähler zu Buche. Der MDAX schloss 0,03 Prozent im Plus bei 26.167,61 Punkten.

Die Inflation im Euroraum wird nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) schneller zurückgehen als noch im Dezember erwartet. Für das laufende Jahr rechnet die EZB nun mit einer Teuerungsrate von 2,3 Prozent. In ihrer im Dezember vorgelegten Prognose war die Notenbank noch von 2,7 Prozent ausgegangen. Auch für 2025 ist die Notenbank etwas optimistischer geworden.

"Insgesamt ist die Inflationsbekämpfung im Euroraum auf einem guten Weg", urteilte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Ähnlich sah es Ökonomin Ulrike Kastens vom Vermögensverwalter DWS: "Es gibt deutliche Fortschritte in der Inflationsbekämpfung." Chefökonom Mark Wall von der Deutschen Bank schrieb: "Die EZB nähert sich einer ersten Zinssenkung an."

Das gab den unter hohen Zinsen leidenden Immobilienaktien Auftrieb. Vonovia zählten mit plus 3,1 Prozent zu den Top-Gewinnern im DAX. Im MDAX legten LEG, TAG Immobilien und Aroundtown um 3,5 bis 6,1 Prozent zu.

Schlusslicht im DAX waren Brenntag mit einem Verlust von 5,8 Prozent. Anleger reagierten enttäuscht darauf, dass der Chemikalienhändler keine weiteren Aktien zurückkauft, wie das Investmenthaus Stifel schrieb. Bei Continental bemängelten Börsianer das Ziel für die Profitabilität in diesem Jahr als zu niedrig, Conti-Aktien büßten 1,2 Prozent ein. Die Geschäftszahlen und Jahresziele der Merck KGaA drückten den Aktienkurs um 1,1 Prozent nach unten.

Im MDAX brachen Hugo Boss um fast 14 Prozent ein und im SDAX sackten GFT Technologies um 8,5 Prozent ab. Beim Modehändler Boss verwiesen Analysten auf das hinter den Erwartungen zurückgebliebene Umsatz- und Ergebnisziel. Beim IT-Dienstleister GFT enttäuschte das Umsatzziel für 2024.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,19 Prozent auf 4974,22 Zähler. In Paris überwand der Cac 40 mit Rekordhoch erstmals die Marke von 8000 Punkten. In London ging es ebenfalls aufwärts. In den USA stieg der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss um 0,3 Prozent, deutlich stärker zogen die Nasdaq-Indizes an.

Der Euro legte zu und wurde am Abend mit 1,0936 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0895 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,41 Prozent am Vortag auf 2,37 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 125,40 Punkte. Der Bund-Future legte am Abend um 0,17 Prozent auf 133,34 Punkte zu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama „Tag des Sieges“ in Russland: Mehr als 20 Staatschefs stehen auf Putins Gästeliste
16.04.2025

Gedenken zum Ende des Zweiten Weltkriegs: Langsam zeichnet sich ab, wer am 9. Mai mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Sieg...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bitcoin überrascht mit starkem Wochenplus – geopolitische Spannungen treiben Anleger in digitale Zufluchtsorte
16.04.2025

Während die etablierten Finanzmärkte angesichts von Handelszöllen, geopolitischen Unsicherheiten und einem wachsenden Vertrauensverlust...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien kaufen: Worauf Sie beim Wohnungskauf unbedingt achten müssen – eine Schritt-für-Schritt Anleitung
16.04.2025

Der Immobilienkauf: Wahrscheinlich eine der größten und wichtigsten finanziellen Entscheidungen, die man im Leben macht. Manche kaufen...

DWN
Politik
Politik Digitalministerium: Verpflichtende digitale Identität in Koalitionsvertrag – Hacker kritisieren Überwachung
16.04.2025

Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine konsequente Digitalisierung, eine neue Behörde und eine verpflichtende digitale...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Schutzzölle: Protektionismus mit Bumerang-Effekt – Warum Amerikas Wirtschaft mehr verliert als gewinnt
16.04.2025

Mit dem Versprechen, amerikanische Arbeitsplätze zu schützen, setzt Trump auf neue Zölle – doch Experten warnen vor langfristigen...

DWN
Politik
Politik Ukraine Krieg: Trump macht Selenskyj für Eskalation mitverantwortlich - bröckelt die westliche Unterstützung für Kiew?
16.04.2025

Inmitten der Eskalation des Ukraine-Krieges meldet Russland einen massiven ukrainischen Angriff auf die Region Kursk – nach dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Ökonom warnt: Ab diesem Zinsniveau wird die Fed eingreifen
16.04.2025

Trotz der jüngsten Zollsenkungen bleiben die von den USA verhängten Handelsbarrieren ein massiver wirtschaftlicher Schock. Das sagt der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Goldman Sachs: Goldpreis auf dem Weg zu 4.000 Dollar – Zentralbanken treiben Rekordrally
16.04.2025

Goldman Sachs erwartet einen historischen Anstieg des Goldpreises: Bis Ende 2025 könnte die Unze 3.700 Dollar kosten, 2026 sogar 4.000....