Politik

Berlin erinnert sich: Kilometerlange Installation für 35 Jahre nach dem Mauerfall

Berlin bereitet sich vor, den 35. Jahrestag des Mauerfalls zu feiern, mit einer Installation entlang des ehemaligen Mauerstreifens.
25.03.2024 21:37
Aktualisiert: 26.03.2024 06:51
Lesezeit: 2 min

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat dazu aufgerufen, den Mauerfall nicht nur als historisches Ereignis zu sehen. „Ich finde, der 9. November 89 zeigt einmal mehr, dass der Wille zur Freiheit sich niemals einsperren lässt“, sagte Wegner am Montag bei der Vorstellung des Kulturprogramms zum 35. Jahrestag des Mauerfalls. „Das ist eine Botschaft, die vom 9. November 89 hier aus Berlin ausgeht, die ehrlicherweise aktueller nicht sein kann: Es ist wieder der Punkt gekommen, wo wir für Freiheit, für Demokratie, für Menschenrechte auf die Straße gehen müssen.“

Die Protestbewegung in der DDR sei nicht mit heute notwendigen Demonstrationen zu vergleichen. „Heute darf man demonstrieren. Früher sind die Menschen ein großes Risiko eingegangen“, sagte Wegner. „Aber die Aktualität zeigt, wie wichtig der 9. November auch für die Zukunft in unserem Land ist, wie wichtig Demokratie und Freiheit sind.“

Entlang des ehemaligen Mauerstreifens sollen zum Jahrestag im November im Rahmen einer kilometerlangen Installation historische und aktuelle Transparente und Plakate zu sehen sein. „Wir möchten diese Stimmungen, diese Losungen von damals zurück auf die Straße holen“, sagte Simone Leimbach von Kulturprojekte Berlin, die das Installationsprojekt organisiert. Zeitzeugen sind aufgerufen, ab April ihre Plakate von damals einzuschicken. Das könnten sowohl Originale sein, als auch aus der Erinnerung angefertigte Kopien.

Politische Forderungen in der Installation

Aber auch politische Forderungen aus der Gegenwart sollen ihren Platz in der Plakatausstellung haben. „Vor einigen Wochen haben diese großen Demonstrationen eindrucksvoll gezeigt, dass diese Ausdrucksform mit Transparenten, kreativen Plakaten und Bannern fest in unserer heutigen Demokratie verankert ist“, stellte Leimbach einen aktuellen Bezug her.

Entsprechend seien auch Berliner eingeladen, „mit ihren Beiträgen und Stimmen von heute die Präsentation gemeinsam zu erweitern“. Kritische und widersprüchliche Stimmen wolle man aushalten und zusammenbringen. Berlins Regierender Bürgermeister ergänzte, dass auf diese Plakate allerdings «nichts gehöre, was die Demokratie infrage stellt“.

Wegner sagte zum 9. November 1989, er könne sich noch sehr genau erinnern an die unfassbare Aufbruchstimmung. „Ich habe damals gespürt: Es ist eigentlich der Wahnsinn. Es gibt auch Angst. Und trotzdem machen alle mit, weil jeder den Willen und den Glauben hat, dass diese Mauer, dass diese unnatürliche Teilung endlich beendet wird.“

„Diese Aufbruchstimmung, die würde ich mir so manchmal für unser Land und für unsere Stadt wünschen, gerade in schwierigen Zeiten, so der Regierende Bürgermeister. „Vielleicht kriegen wir das ja hin, wenn wir den 9. November immer wieder begehen als den Tag, der er ist: ein Glückstag in unserer Geschichte, aber auch ein Tag, in dem in ganz Berlin Freiheit möglich wurde.“

(dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...