Frauen sind in den Berufen der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) immer noch stark unterrepräsentiert.
Laut einer aktuellen Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln sind nur 16 Prozent der Beschäftigten in MINT-Berufen weiblich. Besonders niedrig ist der Anteil im Saarland, während Berlin die höchste Frauenquote aufweist.
Die Herausforderungen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern steigen laut IW – und damit auch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Doch Frauen sind in diesen männerdominierten Bereichen weiterhin stark unterrepräsentiert.
Starke regionale Unterschiede
Das IW stellt fest, dass trotz eines leichten Anstiegs des Frauenanteils von 13,8 Prozent im Jahr 2012 auf 16,2 Prozent im Jahr 2023 die Zahlen immer noch zu niedrig sind. Besonders auffällig ist die regionale Verteilung: Während in Berlin 22 Prozent der MINT-Fachkräfte weiblich sind, sind es im Saarland lediglich 13,6 Prozent.
„Das starke Interesse der Frauen für den Klimaschutz könnte genutzt werden, um sie für MINT-Berufe zu begeistern“, sagt Axel Plünnecke, Experte des IW. Junge Frauen zeigen ein zunehmendes Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels, was laut Plünnecke eine Chance darstellt: „MINT-Fachkräfte spielen für das Innovationspotenzial der deutschen Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Hier brauchen wir kluge Frauen, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen.“
Nach Angaben von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, verzeichneten Dänemark und Litauen im Jahr 2022 die höchsten Zahlen von berufstätigen Wissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen unter allen EU-Ländern.
Die aktuellen Zahlen werfen ein Licht auf die noch immer bestehenden Barrieren und möglichen Chancen für Frauen in solchen wichtigen Sektoren der Wirtschaft und Gesellschaft.