Unternehmen

Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn

Lesezeit: 1 min
26.04.2024 08:50
Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor der Krise. Wer setzt sich durch?

Mehr zum Thema:  
Chemie >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Chemie  

Für die rund 49.000 Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Ostdeutschland haben am Donnerstag die Tarifverhandlungen begonnen. Das Treffen in Potsdam blieb ohne Ergebnis, beide Seiten vertagten sich. Die Gewerkschaft IG BCE Nordost fordert eine Erhöhung der Einkommen um sieben Prozent. Der Arbeitgeberverband, der von einer Krise der Branche spricht, hält ein solches Plus nicht für umsetzbar.

Ohne faires Verständnis hätten die Arbeitgeber die Forderungen vom Tisch gewischt, kritisierte IG BCE Landesbezirksleiterin und Verhandlungsführerin, Stephanie Albrecht-Suliak, laut einer Mitteilung. Schwierig sei die Lage nur in den energieintensiven Industrien, die Geschäfte der Konsumgüter- und Pharmaindustrie liefen glänzend. Die Arbeitnehmer hätten ihren Anteil am Erfolg verdient, die Forderung nach einer Nullrunde sei „unverantwortlich“.

Dagegen teilte der Arbeitgeberverband Nordostchemie mit: „Die wirtschaftliche Lage unserer Branche lässt keinen Interpretationsspielraum zu: Wir befinden uns nach einem äußerst schwierigen Jahr 2023 weiterhin in der Krise.“ Eine kurzfristige Erholung sei nicht in Sicht. Laut Arbeitgeberverband werden die Tarifverhandlungen voraussichtlich auf Bundesebene am 14. Mai im thüringischen Teistungen fortgesetzt.

Die Arbeitgeberseite argumentiert mit einer schweren Krise der Branche, wobei die Produktion 2023 um 8 Prozent eingebrochen ist und für 2024 keine nachhaltige Besserung absehbar ist. Die IG BCE setzt sich trotzdem stark für eine Lohnerhöhung ein. Sie weist darauf hin, dass Teile der Branche, insbesondere die Pharmaindustrie, immer noch floriert. Ein großes Thema ist auch die Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrages, welche von beiden Seiten als notwendig angesehen wird, jedoch die Arbeitgeber eine Erhöhung der Kosten ablehnen.

 


Mehr zum Thema:  
Chemie >

DWN
Finanzen
Finanzen Teure Ampel-Geschenke: 2025 – das Jahr, in dem Sie von Vater Staat geschröpft werden
27.11.2024

Die Konsumstimmung ist nicht die Beste in Deutschland: Der Gabentisch wird auch dieses Weihnachten bei Vielen eher mau aussehen. Vater...

DWN
Politik
Politik Streit um Fliegerhorst Holzdorf in Brandenburg: Wie das BSW zur Gefahr für die deutsche Sicherheit wird
27.11.2024

Als Sahra Wagenknecht nach den Landtagswahlen im Osten damit anfing, bundespolitische Sicherheitsthemen in den Mittelpunkt ihrer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Abwanderung Mittelstand: Trump und Ampel-Aus - für manche deutsche Firma ein Segen
27.11.2024

Die Abwanderung deutscher Arbeitsplätze ins Ausland ist im vollen Gange: Für viele deutsche Mittelstandsunternehmen ist die USA bereits...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Kurs: Nach Kurskorrektur wieder Richtung 100.000 Dollar
27.11.2024

Zur Wochenmitte zeigt sich der Bitcoins-Kurs wieder stabiler und konnte sich etwas von den jüngsten Verlusten erholen. Auf der...

DWN
Politik
Politik Brandenburg-Regierung: Koalitionsvertrag von SPD und BSW steht
27.11.2024

Die neue Brandenburg-Regierung scheint zu stehen: SPD und BSW haben sich auf einen gemeinsamen Koalitionsvertrag verständigt und damit ein...

DWN
Panorama
Panorama Erinnerungen einer Bardame: In den Angela-Merkel-Memoiren geht es um Vergangenheit und persönliche Erlebnisse
27.11.2024

In ihren neuen Memoiren gewährt Angela Merkel überraschende Einblicke in ihr Privatleben und ihre politischen Jahre. Von ihrer Zeit als...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Krise in der Autoindustrie: Einer der größten Arbeitgeber in Lüdenscheid meldet Insolvenz an
27.11.2024

Die Hiobsbotschaften aus der heimischen Industrie reißen nicht ab. Jetzt meldete die Gerhardi Kunststofftechnik GmbH aus Lüdenscheid...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Zwischen Rabatt und Risiko: Was am Black Friday wichtig ist
27.11.2024

30, 40 oder sogar 50 Prozent: Rund um den Black Friday sind Preisreduzierungen kaum zu übersehen. Es sind die Tage, an denen sich Kunden...