Wirtschaft

Deutsche Inflationsrate verharrt im April überraschend bei 2,2 Prozent

Die Inflation in Deutschland bleibt im Apri auf dem Niveau des Vormonates. Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet.
29.04.2024 14:31
Lesezeit: 1 min
Deutsche Inflationsrate verharrt im April überraschend bei 2,2 Prozent
Solange die Inflation über Null liegt, werden Einkäufe immer teurer - selbst wenn die Inflationsrate stagniert oder sinkt. (Foto: dpa) Foto: Julian Stratenschulte

Die Inflationsrate in Deutschland ist im April überraschend stabil geblieben. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 2,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag zu seiner Schätzung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten diesmal mit einem Anstieg auf 2,3 Prozent gerechnet. Bereits im März war die Teuerungsrate mit ebenfalls 2,2 Prozent auf den niedrigsten Wert seit knapp drei Jahren gefallen. Von März auf April zogen die Preise um 0,5 Prozent an.

Energie verbilligte sich diesmal um durchschnittlich 1,2 Prozent und damit nicht mehr so stark wie im März mit minus 2,7 Prozent. Ein Grund dafür ist die zum 1. April auf 19 Prozent erhöhte Mehrwertsteuer für Gas und Fernwärme - sie war während der Energiekrise infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine vorübergehend auf sieben Prozent abgesenkt worden.

Nahrungsmittel kosteten im April 0,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist (März: -0,7 Prozent). Für Dienstleistungen wurden 3,4 Prozent mehr verlangt (März: +3,7). Die sogenannte Kerninflation - bei der Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden - sank auf 3,0 (März: 3,3) Prozent.

In den kommenden Monaten wollen wieder mehr Unternehmen ihre Kunden stärker zur Kasse bitten - vor allem in konsumnahen Branchen wie der Gastronomie. Das Barometer für die Preiserwartungen stieg im April auf 15,1 Punkte von 14,3 im März, wie das Ifo-Institut bei seiner Firmenumfrage herausfand. "In den kommenden Monaten dürfte die Inflation erst einmal nicht weiter zurückgehen und bei knapp über zwei Prozent verharren", schlussfolgerte Ifo-Konjunkturexperte Sascha Möhrle daraus. Vor allem in der Gastronomie sowie im Einzelhandel mit Spielwaren und mit Drogerieartikeln wird wieder verstärkt mit steigenden Preisen geplant.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...