Technologie

Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat dort ein Projekt gestartet, um Lithium aus Tiefenwasser zu gewinnen – ein vielversprechender Schritt für die deutsche Industrie.
10.05.2024 06:40
Lesezeit: 1 min
Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
Lithium - Horst Kreuter, Mitbegründer des Projekts bei der Vulcan Energie Ressourcen GmbH, steht in einer sogenannten Lithiumextraktionsoptimierungsanlage, die sich beim Oberrheingraben befindet - mittlerweile wird auch in der Lüneburger Heide nach Lithium gebohrt. (Foto: dpa) Foto: Uwe Anspach

Lithium für Elektroautobatterien soll künftig auch in der Lüneburger Heide abgebaut werden. In Eimke (Landkreis Uelzen) hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) nun begonnen, den Rohstoff aus Tiefenwasser gewinnen - zunächst nur in kleinen Mengen zu Forschungszwecken. Der hohe Lithiumgehalt von 192 Milligramm pro Liter sei vielversprechend, teilte die Behörde am Donnerstag bei einem Vor-Ort-Termin am Bohrloch Horstberg mit. Nun solle untersucht werden, wie sich der Rohstoff am besten aus dem Wasser herausfiltern lasse.

„Die BGR führt als erste Forschungseinrichtung überhaupt Versuche zur Gewinnung von Lithium aus Tiefenfluiden in Norddeutschland durch“, erklärt BGR-Präsident Ralph Watzel. Das Potenzial sei vielversprechend. Für das Forschungsprojekt wird in einem Bohrloch 150 Grad heißes Wasser aus 3800 Meter Tiefe an die Oberfläche geholt. In dem Projekt wollen die Wissenschaftler nun untersuchen, wie effektiv sich das Lithium aus dem Tiefenwasser herauslösen lässt und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Die Menge, die dabei gewonnen wird, ist noch übersichtlich. In dem zunächst auf drei Wochen angelegten Erprobungsbetrieb werde man am Ende 40 bis 100 Gramm Lithium gewinnen, sagte Projektleiter André Stechern. „Aber das reicht für die Laboruntersuchung völlig.“ Das Potenzial, dass sich mit größeren Anlagen gewinnen ließe, sei aber gewaltig, fügte Stechern hinzu. „Hier könnte man ungefähr 250 bis 500 Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent pro Jahr gewinnen“, so der BGR-Experte. „Das entspricht etwa der Menge, die benötigt wird für 5000 bis 10 000 E-Auto-Batterien.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Verteidigung der Zukunft: Hensoldt rüstet Europa mit Hightech auf
06.06.2025

Kaum ein Rüstungsunternehmen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren so grundlegend gewandelt wie Hensoldt. Aus einer ehemaligen...

DWN
Politik
Politik Trump gegen Europa: Ein ideologischer Feldzug beginnt
06.06.2025

Donald Trump hat Europa zum ideologischen Feind erklärt – und arbeitet systematisch daran, den Kontinent nach seinen Vorstellungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die wertvollsten Marken der Welt: Top 5 fest in US-Hand
06.06.2025

Während die Weltwirtschaft stagniert, explodieren die Markenwerte amerikanischer Konzerne. Apple regiert unangefochten – China und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Star-Investorin: „Wir erleben eine neue Generation von KI-Gründern“
06.06.2025

US-Chaos, Trump und Kapitalflucht: Europas KI-Talente kehren dem Silicon Valley den Rücken – und bauen die Tech-Giganten der Zukunft vor...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturprognose unter Druck: Wie der Zollstreit Deutschlands Exporte trifft
06.06.2025

Zölle, Exporteinbrüche und schwache Industrieproduktion setzen Deutschlands Wirtschaft zu. Die aktuelle Konjunkturprognose gibt wenig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Internationale Handelskonflikte: So schützen sich exportorientierte KMU
06.06.2025

Ob Strafzölle, Exportverbote oder politische Sanktionen – internationale Handelskonflikte bedrohen zunehmend die Geschäftsmodelle...

DWN
Panorama
Panorama Musk gegen Trump: Politische Zweckbeziehung artet in öffentlichen Machtkampf aus – die Tesla-Aktie leidet
06.06.2025

Elon Musk und Donald Trump galten als Zweckbündnis mit Einfluss – doch nun eskaliert der Streit. Was steckt hinter dem Zerwürfnis der...