Finanzen

Günstiger Urlaub? Versteckte Kosten, die Sie unbedingt im Blick haben sollen!

Lesezeit: 6 min
18.05.2024 11:48  Aktualisiert: 18.05.2030 11:48
Sie haben Ihren Sommerurlaub bestimmt schon geplant und freuen sich darauf, eine schöne Zeit am Strand zu verbringen und sich zu entspannen. Aber sind Sie sicher, dass Sie alle Kosten berücksichtigt haben? Überprüfen Sie lieber alles mit unserer Checkliste für Zusatzkosten, um sicherzustellen, dass keine unerwarteten Ausgaben entstehen.
Günstiger Urlaub? Versteckte Kosten, die Sie unbedingt im Blick haben sollen!
Die DWN-Checkliste sichert Ihnen einen sorgenfreien und günstigen Urlaub (Foto: istockphoto/MissTuni).
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Sie können sich nicht sicher sein, dass keine zusätzlichen Kosten entstehen, selbst wenn Sie alles für Ihren Urlaub bereits reserviert oder bezahlt haben. Das Hotel ist gebucht, das Flugticket gesichert, das Frühstück inkludiert – da denkt man, alles sei unter Kontrolle. Doch einige Ausgaben könnten unvorhergesehen auftreten. Die DWN bieten eine Überlegung an, welche zusätzlichen Kosten auftreten könnten.

Beispiel:

Ein Sales Manager hatte bereits einen Urlaub geplant und alles reserviert, wobei er mit niedrigen Zusatzkosten kalkuliert hatte. Im Voraus hatte er sich erkundigt, wie viel es kosten würde, sein Auto für eine Woche am Berliner Flughafen zu parken, während seines Urlaubs. Daher hatte er eine Parkgebühr von 280 Euro eingeplant.

Als er am Flughafen angekommen ist, hat er bemerkt, dass er keinen Online-Check-in durchgeführt hat. Deshalb musste er eine Gebühr von 55 Euro für den Check-in am Flughafen bezahlen. Außerdem hat das Flughafenpersonal festgestellt, dass sein Koffer übergewichtig war, und berechnete ihm zusätzlich 11 Euro.

Da er die neueste Magazin-Ausgabe der DWN bereits gelesen hatte und sich vor dem Flug nicht langweilen wollte, hat er zwei Zeitschriften für insgesamt 12 Euro gekauft.

Nachdem der Manager sein Ziel erreicht hat, hat er noch eine SIM-Karte für 15 Euro gekauft, um geschäftliche Anrufe tätigen zu können. Insgesamt hat er innerhalb von etwa 5 Stunden fast 400 Euro ausgegeben.

All-Inclusive Urlaub, aber nicht alles ist inklusive

All-Inclusive Urlaube sollen zwar viele Sorgen von Touristen nehmen, jedoch sind öfter nicht alle Eventualitäten abgedeckt. Typischerweise beinhaltet ein solches Paket ein Hotelzimmer, Hin- und Rückflug, Transfer zum Hotel, ein Ausflugspaket und sogar Frühstück.

Es ist jedoch ratsam zu überprüfen, ob der Reiseort zusätzliche Gebühren für Touristen erhebt. Zum Beispiel müssen Besucher von Venedig seit dem 25. April eine Tagesgebühr entrichten. An bestimmten Tagen beläuft sich diese auf 5 Euro pro Tag. Bei einem einwöchigen Aufenthalt in Venedig könnten so zusätzliche Kosten von bis zu 35 Euro entstehen. Obwohl dies ärgerlich ist, kann es unangenehm sein, wenn man davon nichts weiß und vor Ort bezahlen muss. Portale wie check24 Reisen Portal bieten die Möglichkeit, zu prüfen, ob solche Touristensteuern für das Reiseziel gelten.

Die Einnahmen aus der Touristensteuer werden hauptsächlich verwendet, um touristische Einrichtungen zu verbessern, wie die Sauberkeit von Straßen und Stränden, die Entwicklung von Rad- und Wanderwegen. Manchmal können Touristen auch Ermäßigungen oder kostenlosen Eintritt zu Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen erhalten. Einige Orte gewähren auch Rabatte auf den öffentlichen Nahverkehr. Darüber hinaus unterstützt die Steuer Umweltprojekte.

Laden Sie unsere Checkliste für zusätzliche Kosten im Urlaub herunter, um sicherzustellen, dass Sie nichts übersehen haben. Wir haben bereits 10 zusätzliche Kosten aufgeführt, und Sie haben die Möglichkeit, weitere 10 einzutragen. Den Link finden Sie unten.

Flugticket kaufen: Seien Sie bereit, das Geld fließen zu lassen

Seien Sie beim Kauf von Flugtickets äußerst vorsichtig, da Unachtsamkeit zusätzliche Kosten am Flughafen verursachen kann. Diese zusätzlichen Gebühren können in verschiedenen Situationen anfallen:

  • Wenn Sie erst am Flughafen mit dem Check-In beginnen möchten.
  • Wenn das Gewicht Ihres Gepäcks die im Ticket angegebene Grenze überschreitet.
  • Wenn Sie Gegenstände wie Fahrräder, Musikinstrumente oder Sportausrüstung mitführen, ohne sie vorab anzumelden.
  • Wenn Sie beim Ticketkauf einen Fehler bei der Eingabe Ihres Namens gemacht haben.

Es lohnt sich, die Gebühren zu kennen, die Fluggesellschaften zusätzlich erheben können. Nehmen wir als Beispiel Ryanair:

  • Für das Nachholen des Check-Ins am Flughafen berechnet Ryanair eine Gebühr von 55 Euro.
  • Die Gebühr für Musikinstrumente liegt zwischen 55 und 65 Euro, abhängig davon, ob Sie sie bereits beim Buchen angegeben haben.
  • Die Mitnahme eines Fahrrads kostet zwischen 60 und 75 Euro.
  • Die Gebühr für Übergepäck beträgt online bis zu 9 € pro zusätzliche Kilo, jedoch 11 € pro Kilo am Flughafen oder über das Callcenter.
  • Änderungen des Namens auf dem Ticket können teuer sein: 115 Euro für Online-Änderungen und 160 Euro, wenn ein Agent dies durchführt.

Daher ist es wichtig, beim Kauf von Flugtickets alle Details sorgfältig zu überprüfen, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Hotels-Gebühren: unerfreuliche Überraschung

Hotels können neben den regulären Übernachtungskosten zusätzliche Gebühren erheben, die oft nicht sofort ersichtlich sind. Diese können sich auf verschiedene Dienstleistungen beziehen, von denen Gäste möglicherweise gar nicht alle in Anspruch nehmen möchten. Hier sind einige gängige Beispiele:

  • Energiegebühr: Einige Hotels berechnen zusätzliche Energiegebühren dann, wenn zum Beispiel Klimaanlagen genutzt werden.
  • Zimmermädchengebühr: Einige Hotels rechnen die Kosten für die Zimmerreinigung bereits in den Übernachtungspreis ein, anstatt sie als freiwilliges Trinkgeld für das Zimmermädchen zu belassen. Bei Budgetmarken zahlen Gäste etwa zehn Euro extra für die Zimmerreinigung.
  • Minibargebühr: Einige Hotels führen zusätzliche Gebühren ein, wie eine Auffüllgebühr oder eine Nutzungsgebühr für selbst mitgebrachte Getränke in der Minibar.

Günstiger Urlaub mit Kindern: Interessenkonflikt mit Urlaubsunternehmern

Sie möchten bestimmt Ihren Familienurlaub so kosteneffizient wie möglich gestalten. Doch dabei stoßen Sie auf den Konflikt mit Unternehmen, die natürlich daran interessiert sind, Gewinne zu erzielen – insbesondere bei Reisen mit Kindern.

Ein Beispiel hierfür ist Ryanair, die eine Gebühr von 25 Euro pro Kleinkind (für Kinder unter 2 Jahren bei Hin- und Rückflug) erheben. Zusätzlich fallen Kosten für die Mitnahme von Kleinkinderausrüstung an, wobei bis zu 20 Euro pro Ausrüstungsgegenstand berechnet werden. Wobei beträgt das maximale Gewicht pro Gegenstand 20 kg. Es werden zwar zwei Gegenstände für Babys oder Kinder kostenlos transportiert, ebenso wie ein Kinderwagen pro Kind, doch für einen weiteren Gegenstand wie Kinderreisebett, Kindersitz oder Autokindersitz entstehen zusätzliche Kosten.

Günstiger Urlaub in Deutschland: Schon allein die Gebühren sind zu hoch

Touristenabgaben sind ein weit verbreitetes Instrument, um Einnahmen für Städte und Feriengebiete zu generieren und gleichzeitig die Belastungen durch den Tourismus auszugleichen. In Deutschland variieren diese Abgaben je nach Region und Stadt erheblich.

Laut WELT.de fallen die Nordseeinseln durch hohe Touristenabgaben auf. Spiekeroog und Norderney verlangen während der Hauptsaison zwischen März und Oktober bis zu fünf Euro pro Tag, während Sylt Gebühren zwischen 3,70 und 3,90 Euro erhebt.

In deutschen Großstädten wie Hamburg und Hannover richten sich die Gebühren oft nach dem Zimmerpreis. In Hamburg beträgt die Abgabe vier Euro pro Tag für ein 200-Euro-Hotelzimmer, während Hannover sogar sechs Euro verlangt. Zusätzlich steigt die Taxe für jede weiteren 50 Euro im Zimmerpreis.

Berlin hingegen berechnet die Abgaben anteilig zum Hotelpreis. Dortmund und Flensburg haben die höchsten Gebühren mit 7,5 Prozent des Hotelpreises, während Berlin, Leipzig und Köln sich mit fünf Prozent begnügen.

Bayern hingegen hat vergleichsweise niedrige Touristenabgaben. In Bad Tölz beträgt die Gebühr 2,30 Euro pro Erwachsenen, während sie im Durchschnitt in bayerischen Feriengebieten nicht über zwei Euro liegt. München erhebt aktuell keine Touristenabgabe, obwohl dies beträchtliche Einnahmen für die Stadt bedeuten könnte, um die Belastungen durch den Tourismus zu decken.

Billiger Urlaub: Zusätzliche Kosten vermeiden

Parkgebühren

Bevor Sie Ihren Urlaub antreten, denken Sie darüber nach, wie Sie zum Hauptbahnhof oder Flughafen gelangen. Zwar ist die Fahrt mit dem eigenen Auto oder einem Taxi bequem, jedoch können zusätzliche Kosten anfallen. Eine Taxifahrt zum Flughafen kann beispielsweise bis zu 50 Euro oder mehr kosten.

Berücksichtigen Sie auch die Parkgebühren, wenn Sie mit dem Auto zum Flughafen oder Hauptbahnhof fahren. Die Preise an den Schranken vor Ort können variieren, z. B. am Berliner Flughafen von 10 Euro für eine Stunde bis zu 280 Euro pro Woche. Oft werden günstigere Parkkonditionen im Online-Tarif angeboten. Berliner Flughafen bieten aber auch eine kostenlose Nutzung für 10 Minuten an, bekannt als "Kiss&Fly".

Mobilfunkverbindung

Soziale Medien und Messenger-Dienste erleichtern die Kommunikation im Ausland erheblich. Wenn Sie jedoch in ein anderes Land reisen, insbesondere außerhalb Europas, und geschäftlich oder persönlich mit Ihrem Handy telefonieren möchten, benötigen Sie möglicherweise eine lokale SIM-Karte. Dies sind auch zusätzliche Kosten, die Sie berücksichtigen müssen.

WLAN im Hotel

Einige Hotels verlangen eine zusätzliche Gebühr für die Nutzung ihres WLANs. Es ist wichtig, sich im Voraus darüber zu informieren, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden.

Einkäufe am Flughafen

Seien Sie darauf vorbereitet, dass Waren am Flughafen oft teurer sind als anderswo. Artikel wie Kopfhörer, Wasser und Kaffee können dort überteuert sein. Häufig werden auch hohe Aufschläge auf gedruckte Materialien erhoben.

Geld in Fremdwährung

Der Geldwechsel an Flughafen-Wechselstuben kann teuer sein. Es ist ratsam, Währungen vorab oder in der Stadt umzutauschen. Geldabhebungen am Automaten im Urlaubsland können kostengünstiger sein, aber achten Sie auf etwaige Gebühren.

Last Minute Urlaub: nichts vergessen

DWN haben eine Checkliste erstellt, um sicherzustellen, dass alle zusätzlichen Kosten berücksichtigt wurden und es keine unerwarteten Überraschungen gibt. Diese Checkliste ist besonders nützlich, wenn Sie Ihren Urlaub in letzter Minute planen, da es leicht ist, etwas zu übersehen, wenn die Zeit knapp ist und der Druck steigt.

Sie können die Checkliste im PDF-Format herunterladen und speichern oder sie auch zum Ausfüllen ausdrucken. Wir haben bereits 10 Vorschläge aufgeführt, die restlichen 10 Punkte können Sie entsprechend Ihrer Situation anpassen.

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Iana Roth ist Redakteurin bei den DWN und schreibt über Steuern, Recht und HR-Themen. Zuvor war sie als Personalsachbearbeiterin tätig. Davor arbeitete sie mehrere Jahre als Autorin für einen russischen Verlag, der Fachliteratur vor allem für Buchhalter und Juristen produziert.


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