Unternehmen

Rüstungsindustrie drängt auf stabile Gelder und mehr Planbarkeit

Der Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Michael Schöllhorn, hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, die weitere Finanzierung der Bundeswehr verlässlich zu gestalten.
04.06.2024 10:09
Lesezeit: 1 min

Schöllhorn, der auch als Leiter der Rüstungssparte von Airbus fungiert, betonte gegenüber dem Fachmagazin "Europäische Sicherheit & Technik" (Ausgabe Juni), dass die Industrie eine bessere Planbarkeit benötigt. Er wies darauf hin, dass die Industrie beträchtliche Vorinvestitionen tätigt, jedoch auf klare rechtliche Rahmenbedingungen angewiesen ist, um Kriegswaffen herzustellen. Dies erfordert entweder Aufträge von der Bundeswehr oder Exportgenehmigungen von der Bundesregierung.

Die Entwicklung des Verteidigungshaushalts in der kommenden Legislaturperiode ist noch ungewiss, so Schöllhorn. Derzeit sei das Sondervermögen fast aufgebraucht. Ohne eine deutliche Erhöhung der regulären Verteidigungsinvestitionen würde Deutschland jedoch das Zwei-Prozent-Ziel der Nato verfehlen. Schöllhorn warnte davor, dass bereits ab 2025 nur noch bestehende Aufträge abgearbeitet werden könnten, wenn nicht gehandelt werde. Er betonte den dringenden Handlungsbedarf. Nach Jahren des Sparens benötigen Bundeswehr und Industrie eine zuverlässige und kontinuierliche Finanzierung, um bestehende Lücken schrittweise zu schließen.

Schöllhorn gab einen Ausblick auf die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA), die diese Woche auf dem Gelände des Flughafens Berlin Brandenburg (BER) beginnt. "Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist eine der wenigen Branchen, in denen Europa (noch) weltweit führend ist. Europa muss diese Technologieführerschaft weiter ausbauen und so die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft der Luft- und Raumfahrt legen", so Schöllhorn.

Dies umfasst den klimaneutralen Luftverkehr der Zukunft, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie, die Erforschung des Weltraums als Eckpfeiler des modernen Lebensstils, die Sicherheit in Europa sowie die Verteidigungsfähigkeit des Kontinents.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump besucht erneut die Golfstaaten – Wirtschaftsinteressen stehen im Vordergrund
13.05.2025

Warum reist Donald Trump erneut als erstes nach Saudi-Arabien – und nicht etwa zu den engsten Nachbarn der USA? Hinter dem glanzvollen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump: Die Arzneimittelpreise müssen um 59 Prozent sinken
13.05.2025

Die Pharmabranche gerät weltweit unter Druck: Mit einer neuen Ankündigung hat US-Präsident Donald Trump den globalen Arzneimittelmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Kommission kündigt Importverbot für russisches Gas an – doch wo bleibt das Gesetz?
13.05.2025

Die EU verkündet das Ende russischer Gasimporte – aber präsentiert (noch) keine juristische Grundlage. Experten warnen: Was die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovation Neuro-Webdesign: „Die meisten Firmenwebsites scheitern am Menschen“
13.05.2025

Viele mittelständische Websites wirken modern, funktionieren aber nicht. Warum? Sie ignorieren die Psychologie der Nutzer. Jonas Reggelin,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...