Politik

Zukunft der Marine: Pistorius denkt über zusätzliche U-Boote nach

Die U-Boote spielen eine zentrale Rolle in der Marine. Deutschland hat bereits zusätzliche Boote in Auftrag gegeben. Wird trotz der aktuellen Haushaltsprobleme ein weiterer Auftrag folgen?
19.07.2024 15:15
Aktualisiert: 19.07.2024 17:15
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Zukunft der Marine: Pistorius denkt über zusätzliche U-Boote nach
Der Auftragswert für vier weitere U-Boote könnte bis zu knapp vier Milliarden Euro betragen. (Foto: dpa) Foto: Marcus Brandt

Angesichts der Bedrohungslage durch Russland sind Investitionen in die Marine für Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) von unerlässlichem Wert. „Deswegen werde ich mich jetzt in der zweiten Jahreshälfte mit der Frage beschäftigen, wie und in welcher Geschwindigkeit wir die weiteren benötigten vier U-Boote der Klasse 212CD bestellen können“, sagte Pistorius bei einem Besuch der Marine im schleswig-holsteinischen Eckernförde. „Das wird sich zeigen, auch im Lichte der weiteren Haushaltsberatung.“ Deutschland hat bislang zwei der Boote bestellt und besitzt eine Kaufoption für vier bis sechs weitere.

Der Auftragswert für vier weitere U-Boote dürfte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bis zu knapp vier Milliarden Euro betragen. Die Boote 212CD sind ein deutsch-norwegisches Milliarden-Projekt. Auf der Kieler Werft Thyssen Krupp Marine Systems haben bereits Arbeiten am ersten von vier U-Booten für Norwegen begonnen.

Pistorius abgetaucht

Soldaten demonstrierten Pistorius bei dem Besuch eine seeseitige militärische Evakuierungsoperation. Außerdem fuhr der Minister an Bord von „U31“ inklusive Tauchgang. „Ich bin beeindruckt von dem, was ich hier erlebt habe“, sagte Pistorius. Der Tauchgang sei „eine Erfahrung, die ich sehr genossen habe und die ich so schnell nicht vergessen werde“.

Die Einsatzfähigkeit der deutschen Boote war in der Vergangenheit Gegenstand öffentlicher Kritik. „Diese Zeiten sind vorbei“, sagte Pistorius. Die materielle Einsatzbereitschaft bei den U-Booten habe sich deutlich verbessert.

Investitionen in die Infrastruktur

Die Marine investierte nach Angaben des Ministers in den vergangenen fünf Jahren bereits rund 72 Millionen Euro in die Infrastruktur am Stützpunkt Eckernförde. „In den nächsten Jahren werden wir noch einmal 500 Millionen Euro hier am Standort in die Hand nehmen, Schwerpunkt Wasserbau-Maßnahmen“, sagte Pistorius.

Der Verteidigungsminister sprach auch die Nachwuchsprobleme der Marine an und verwies auf eine Online-Kampagne des Geschwaders an der Ostsee. Allein in einem Monat seien 50 Interessierte für den Dienst an Bord gewonnen worden, die ein Praktikum absolvieren wollen. „Ich bin mir sicher, dass das eine oder andere Seefahrerherz entdeckt wird und dann seine Zukunft in der Marine findet.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie HVO100: Studie kritisiert Klimabilanz der Diesel-Alternative
22.08.2025

HVO100 gilt als moderne Diesel-Alternative und soll den Klimaschutz vorantreiben. Doch eine aktuelle Studie der Deutschen Umwelthilfe wirft...

DWN
Finanzen
Finanzen Steigende Lebensmittelpreise: Diese fünf Produkte treiben die Kosten in die Höhe
22.08.2025

Die steigenden Lebensmittelpreise belasten Verbraucher spürbar. Während viele Haushalte auf günstigere Alternativen ausweichen, warnen...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Schau mir in die Augen, Kleiner! Wie das Start-up Navel Robotics den Pflegenotstand lösen könnte
22.08.2025

Das Münchener Start-up Navel Robotics entwickelt einen sozialen Roboter für Pflegeheime und Kliniken. Er spricht mit den Bewohnern über...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Deal mit China: Wie es von den Zöllen profitiert
22.08.2025

Donald Trump hat seine Zollpolitik neu geordnet – doch anstatt China hart zu treffen, verschont er Peking weitgehend. Europa hingegen...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt weitere Gegenangriffe an
22.08.2025

Die Ukraine plant nach monatelanger Verteidigung neue Gegenangriffe, um den Ukraine-Krieg zu wenden. Präsident Selenskyj signalisiert...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft rutscht tiefer ins Minus
22.08.2025

Die Deutsche Wirtschaft kämpft mit Einbrüchen und neuen Belastungen. Frische Zahlen zeigen, wie stark sich Rezession, Zölle und schwache...

DWN
Politik
Politik Debatte über Kassenbeiträge: Neue Praxisgebühr und mehr Arzneimittel-Zuzahlungen?
22.08.2025

Die steigenden Kosten im Gesundheitswesen bringen die Krankenkassen unter Druck. Vorschläge wie höhere Arzneimittel-Zuzahlung oder eine...

DWN
Politik
Politik Im Gegenwind: Was den Windkraftausbau wirklich bremst
22.08.2025

Windkraft ist das Rückgrat der deutschen Energiewende. Und gleichzeitig ihr wunder Punkt. Obwohl der Ausbau gesetzlich priorisiert ist,...