Politik

Selenskyj: Kursk-Offensive ist reine Sicherheitsmaßnahme

Ukrainische Truppen erhöhen in der westrussischen Region Kursk den militärischen Druck und vergrößern ihre eroberten Gebiete. Gleichzeitig versuchen die russischen Streitkräfte, im Donbass in der Ostukraine durchzubrechen.
13.08.2024 07:43
Aktualisiert: 13.08.2024 07:43
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Selenskyj: Kursk-Offensive ist reine Sicherheitsmaßnahme
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Kursk-Offensive als reine Sicherheitsmaßnahme (Foto: dpa). Foto: Susan Walsh

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die grenzüberschreitende Offensive seiner Truppen in die russische Region Kursk als notwendige Sicherheitsmaßnahme bezeichnet. Die dort eroberten Gebiete seien Regionen, von denen aus russische Streitkräfte wiederholt Angriffe auf die ostukrainische Region Sumy durchgeführt hätten.

Seit Anfang Juni wurden dort etwa 2.100 Angriffe registriert. "Deshalb sind unsere Operationen eine essentielle Sicherheitsfrage für die Ukraine, um die Grenze vom russischen Militär zu befreien", erklärte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Kursk als Symbol für Putins Ende?

Selenskyj betonte weiter, dass Kursk zum Symbol für den Anfang und das Ende von Wladimir Putin werde. Er verwies dabei auf den Untergang des russischen Atom-U-Boots "Kursk" im August 2000, bei dem 118 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.

"Vor 24 Jahren gab es die Kursk-Katastrophe, die den symbolischen Beginn seiner Herrschaft darstellte; jetzt sehen wir das Ende davon - und es ist wieder Kursk."

Ukrainischer Kommandeur meldet Gebietsgewinne

Laut dem ukrainischen Oberkommandeur Olexander Syrskyj haben die ukrainischen Streitkräfte bei ihrem Vorstoß in russisches Gebiet signifikante Erfolge erzielt. Rund 1.000 Quadratkilometer seien bereits unter ukrainischer Kontrolle, sagte Syrskyj während einer Sitzung des Oberkommandos in Kiew, deren Beginn von Selenskyj auf der Plattform X übertragen wurde.

Vorher hatte bereits der Gouverneur der Region Kursk Gebietsverluste gemeldet. Demnach drangen ukrainische Truppen auf einer Breite von 40 Kilometern etwa 12 Kilometer tief vor, was etwa der Hälfte der von Syrskyj angegebenen Fläche entspricht. Der russische Militärblog "Rybar" berichtete von intensiven Kämpfen und einer teilweise unübersichtlichen Lage. Unabhängig konnten die Angaben beider Seiten bisher nicht überprüft werden.

Selenskyj wies die ukrainische Innenbehörde und das Militär an, einen humanitären Plan für das Einsatzgebiet in Kursk auszuarbeiten. Laut russischer Darstellung wurden nicht alle Zivilisten aus dem Kampfgebiet evakuiert.

Russland klagt über westliche Waffenlieferungen

Das russische Militär beschuldigt die Ukraine, westliche Waffen in den Kämpfen um Kursk einzusetzen. Neben Artillerie und Raketenwerfern kommen laut russischer Darstellung auch gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz, die Kiew von westlichen Partnern erhalten hat. Für diese Waffen gibt es allerdings keine Beschränkungen durch die westlichen Verbündeten der Ukraine.

Selenskyj bekräftigte erneut die Notwendigkeit, Langstreckenwaffen aus westlichen Lieferungen gegen Ziele in Russland einzusetzen. "Wir brauchen die Genehmigungen unserer Partner für den Einsatz von Langstreckenwaffen", betonte Selenskyj. "Es ist nur fair, die russischen Terroristen dort zu vernichten, wo sie sind, wo sie ihre Angriffe starten - russische Militärflugplätze, russische Logistik." Russland müsse zu einem Friedensschluss gezwungen werden, wenn Putin weiterhin auf Krieg bestehe.

Kiew drängt seit Wochen auf die Erlaubnis, Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland einzusetzen. Bislang können die ukrainischen Streitkräfte dafür nur Drohnen aus eigener Produktion verwenden, die jedoch eine geringere Sprengkraft haben.

Intensive Kämpfe im Donbass

Abseits der Gefechte in Kursk setzen russische Truppen ihre Angriffe im Donbass in der Ostukraine fort. Erneut versuchten sie, ukrainische Stellungen rund um Torezk und Pokrowsk zu durchbrechen, wie der Generalstab in Kiew im abendlichen Lagebericht mitteilte. Bei Torezk wurden die russischen Bodentruppen auch von Luftangriffen unterstützt.

Heftige Kämpfe entbrannten zwischen russischen Angreifern und ukrainischen Verteidigern rund um Pokrowsk. Im Tagesverlauf wurden etwa 25 russische Angriffe registriert, von denen die Mehrheit zurückgeschlagen wurde. "Die feindlichen Verluste werden noch geklärt", hieß es vom Generalstab. Russische Berichte behaupten, dass mehrere ukrainische Siedlungen eingenommen wurden. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Führen Sie die weltweit größten Kryptowährungen wie DOGE und BTC direkt ein und erzielen Sie über die COME-Mining-Plattform einen Gewinn von über 5.000 US-Dollar pro Tag.

Die Nachfrage nach Bitcoin (BTC) ist in letzter Zeit weiter gestiegen, und die Anlegerstimmung hat sich deutlich verbessert. Die COME...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien 3D-Druck am Bau: Wie Heidelberg das Wohnen revolutioniert
17.10.2025

In Heidelberg wächst ein Wohnhaus Schicht für Schicht aus dem 3D-Drucker – in nur 33 Tagen. Die neue Technik verspricht schnelleren,...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase oder Revolution: Wie real der Boom wirklich ist
17.10.2025

Die Euphorie rund um künstliche Intelligenz kennt keine Grenzen – doch immer mehr Experten warnen vor einer KI-Blase. Milliarden...

DWN
Panorama
Panorama Autokrise trifft Kommunen: Wie Stuttgart, Wolfsburg und Ingolstadt sparen müssen
16.10.2025

Die Automobilkrise trifft nicht nur Konzerne, sondern auch ganze Städte. Stuttgart, Wolfsburg und Ingolstadt verlieren Millionen an...

DWN
Finanzen
Finanzen Trade Republic-Aktie im Fokus: Trade Republic hat Portfolio um Festzinsprodukte erweitert
16.10.2025

Die Trade Republic-Aktie steht erneut im Fokus, nachdem das Unternehmen sein Angebot im Bereich Zinsprodukte erweitert hat. Anleger...

DWN
Politik
Politik 123.000 Sicherheitsbeauftragte sollen wegfallen
16.10.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) will Betriebe von Bürokratie beim Arbeitsschutz entlasten und mehr als 123.000 spezielle...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nach Wirecard-Insolvenz: BGH prüft Ansprüche von Aktionären
16.10.2025

Fünf Jahre nach der spektakulären Pleite von Wirecard stehen zehntausende Aktionäre noch immer mit leeren Händen da. Ihre Forderungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ryanair-Aktie im Blick: Fluggesellschaft Ryanair reduziert Angebot in Deutschland
16.10.2025

Die irische Fluggesellschaft Ryanair setzt ihren Kurs der Angebotsreduzierung in Deutschland fort. Im Winterflugplan 2025/2026 werden...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis auf Rekordniveau: Warum Silber den großen Bruder Gold aktuell in den Schatten stellt
16.10.2025

Nach seinem Allzeithoch zur Wochenmitte zeigt sich der Silberpreis aktuell kaum schwächer und bleibt auf Rekordniveau. Während der...