Unternehmen

Deutsche Bahn: DB Schenker wird an dänische DSV verkauft

Das dänische Transportunternehmen DSV übernimmt die Logistiksparte der Deutschen Bahn, DB Schenker, für einen Betrag von 14,3 Milliarden Euro. Beide Unternehmen gaben dies am Freitag bekannt. Der endgültige Abschluss der Übernahme wird im kommenden Jahr erwartet, vorausgesetzt, der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn und die Bundesregierung stimmen zu. Den Erlös kann der hoch verschuldete Staatskonzern gut gebrauchen, bei den Angestellten geht indes die Sorge um den Arbeitsplatz um.
13.09.2024 08:57
Aktualisiert: 13.09.2024 08:57
Lesezeit: 1 min

Die Sorgen der Angestellten könnten unberechtigt sein, angeblich sollen Jobs nicht bedroht sein. Laut Angaben der Bahn bleiben bis 2027 Zusagen zum Erhalt der Arbeitsplätze bestehen. Doch in der Belegschaft scheinen solche Aussage kein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Zuletzt hatten DB Schenker-Mitarbeiter in verschiedenen Städten gegen den Arbeitsplatzabbau protestiert.

Bahn plant Fokussierung auf Kernbereiche

Laut Bahn-Chef Richard Lutz plant die Deutsche Bahn, sich künftig auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur sowie den klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa zu konzentrieren. Lutz begründete den Verkauf von DB Schenker mit diesen strategischen Zielen. "Gleichzeitig trägt die Senkung der Schuldenlast entscheidend zur finanziellen Stabilität des Konzerns bei", betonte er.

DB Schenker, mit Hauptsitz in Essen, beschäftigt weltweit rund 72.700 Mitarbeiter in mehr als 130 Ländern und gehört damit zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Die Bahn gab zudem an, dass der Verkauf, inklusive erwarteter Zinserträge, mit einem Wert von 14,8 Milliarden Euro kalkuliert sei. Der Erlös aus dem Verkauf soll zur deutlichen Reduzierung der Schulden der Deutschen Bahn verwendet werden. Lutz kündigte an, in den kommenden drei Jahren werde der Fokus auf der Sanierung der Infrastruktur und der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens liegen.

DSV plant Investitionen in Deutschland

Jens H. Lund, der CEO von DSV, erklärte: "Wir haben eine klare Vision, wie wir DB Schenker und DSV zusammen zu einem führenden globalen Transport- und Logistikanbieter ausbauen werden." DSV plant Investitionen von rund einer Milliarde Euro in Deutschland innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre. Diese Investitionen sollen auch dazu beitragen, neue Arbeitsplätze bei DB Schenker in Deutschland zu schaffen.

In den letzten Tagen hatte sich die Übernahme von DB Schenker durch DSV abgezeichnet. Neben DSV war auch der Finanzinvestor CVC unter den letzten Interessenten. Letztlich setzte sich jedoch DSV im Bieterwettbewerb um DB Schenker durch.

Laut DSV werden das kombinierte Unternehmen DSV und DB Schenker zusammen einen Umsatz von 293 Milliarden dänischen Kronen (etwa 39 Milliarden Euro) erwirtschaften und weltweit etwa 147.000 Mitarbeiter in über 90 Ländern beschäftigen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...

DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die unsichtbare Enteignung: Wie Inflation unser Vermögen entwertet
14.03.2025

Inflation – die größte legale „Enteignung“ der Geschichte? Während Verbraucher unter steigenden Preisen ächzen, kassiert der...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...