Immobilien

Es kriselt weiter: Deutlich weniger Aufträge für Bauunternehmen

Die Baukrise dauert an: Deutschlands Baufirmen haben im Juli weniger Aufträge bekommen. Vor allem der schwache Wohnungsbau belastet die Branche.
25.09.2024 10:57
Aktualisiert: 25.09.2024 10:57
Lesezeit: 1 min

Die Auftragseingänge der deutschen Bauunternehmen sind im Juli spürbar zurückgegangen. Bereinigt um Preis- und Saisoneffekte verringerte sich der Wert der Bestellungen im Vergleich zum Juni um 5,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Verglichen mit dem Vorjahresmonat schrumpfte der Auftragseingang auf dieser Basis sogar um 9,7 Prozent.

Deutlich stärker betroffen von dem Rückgang war der Hochbau: Hier nahmen die Order verglichen mit Juni um 12,2 Prozent ab, während der Tiefbau 0,7 Prozent weniger Aufträge verbuchte. Auch im Jahresvergleich waren die Vorzeichen negativ: Der Tiefbau fuhr 4 Prozent weniger Bestellungen ein als im Juli 2023, im Hochbau betrug das Minus sogar 15,9 Prozent.

Für die ersten sieben Monate registrierten die Statistiker kalender- und preisbereinigt ein kleines Auftragsplus um 0,1 Prozent für die Branche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auch bei der Umsatzentwicklung zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Hoch- und Tiefbau. Insgesamt nahm der Umsatz im Bauhauptgewerbe zu unveränderten Preisen (real) im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent zu. Während der Tiefbau die Erlöse um 9,9 Prozent steigerte, gaben sie im Hochbau um 3,9 Prozent nach. In den ersten sieben Monaten verringerten sich die Umsätze im Bauhauptgewerbe preisbereinigt um 1,3 Prozent.

Schwache Entwicklung im Wohnungsbau belastet die Branche

Branchenvertreter verwiesen auf die schwache Entwicklung im Wohnungsbau. „Auch zu Beginn des zweiten Halbjahres ist im Bauhauptgewerbe keine durchgreifende Besserung in Sicht. Vor allem die nach wie vor schwache Entwicklung im Wohnungsbau belastet die Branche, auch wenn es im sonstigen Hochbau und im Tiefbau etwas besser aussieht“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, kommentiere: „Die zweigeteilte Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe setzt sich fort: Im Hochbau, insbesondere im Wohnungsbau, fehlen seit Monaten Impulse. Im Tiefbau halten die Energie- und Mobilitätswende die Nachfrage am Laufen.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...