Wirtschaft

Der Weg zur Nachhaltigkeit: Bundesregierung und die neue Tourismusstrategie

Die Bundesregierung hat eine nationale Strategie zur Sicherung der deutschen Tourismuswirtschaft entwickelt. Der Bericht des Wirtschaftsministeriums thematisiert Klimaneutralität, Digitalisierung und Fachkräftesicherung und stellt 28 Initiativen vor, darunter die Unterstützung von Bangladeschern im Thüringer Gastgewerbe und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Während der Deutsche Tourismusverband positives Feedback gibt, kritisiert die FDP hohe Standortkosten, die den Tourismus gefährden könnten. Ein Abschlussbericht mit weiteren Maßnahmen wird bis zum Ende der Legislaturperiode erwartet.
15.10.2024 14:35
Aktualisiert: 15.10.2024 14:35
Lesezeit: 2 min
Der Weg zur Nachhaltigkeit: Bundesregierung und die neue Tourismusstrategie
Die Bundesregierung plant eine nationale Strategie, um die deutsche Tourismuswirtschaft zukunftssicher zu gestalten. (Foto: dpa) Foto: Hendrik Schmidt

Mit einer nationalen Strategie will die Bundesregierung die deutsche Tourismuswirtschaft zukunftsfest machen. Das Wirtschaftsministerium legte dazu nun einen Bericht vor, in dem es um die Zukunftsthemen Klimaneutralität sowie Umwelt- und Naturschutz, Digitalisierung, Fachkräftesicherung und Wettbewerbsfähigkeit geht. In dem Papier werden unter anderem 28 Initiativen vorgestellt.

So will beispielsweise der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga junge Menschen in Bangladesch für eine Ausbildung im Thüringer Gastgewerbe begeistern, in dem er sie bei der Einreise unterstützt und in lebenspraktischen Fragen berät. Eine Initiative um den ADAC soll Handlungsempfehlungen entwickeln, die den „tourismusgerechten Ausbau“ der Ladeinfrastruktur anregen, heißt es. Und der Wanderverband will den nachhaltigen Wandertourismus verbessern; etwa durch die Bewertung wanderfreundlicher Wege, Gastgeber und Regionen.

Tourismusstrategie im Koalitionsvertrag vereinbart

SPD, Grüne und FDP hatten die Tourismusstrategie im Koalitionsvertrag vereinbart. Für die Ausarbeitung war die „Nationale Plattform Zukunft des Tourismus“ gegründet worden, der rund 130 Experten aus Bund, Ländern, Tourismuswirtschaft und Wissenschaft angehören.

Kritik kam aus der FDP-Fraktion im Bundestag. Wenn Airlines wegen der „offenbar zu hohen Standortkosten“ weiterhin Flüge aus Deutschland strichen, brauche es keine nationale Tourismusstrategie mehr, sagte der FDP-Abgeordnete Nico Tippelt. Deutschland müsse von den hohen Standortkosten runter und sich dem Wettbewerb stellen. „Die internationale Wirtschaft hebt ansonsten ohne Deutschland und vor allem außerhalb Deutschlands ab.“

Deutscher Tourismusverband: „Die Richtung stimmt“

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) begrüßte den Bericht. Im Dialog zwischen Politik und Branche sei an vielen Themen konkret gearbeitet worden, sagte Geschäftsführer Norbert Kunz. „Die Richtung stimmt.“ Nun komme es darauf an, die richtigen Weichen zu stellen, um einen strategisch untermauerten Schlussbericht auf den Weg zu bringen, der die Tourismusentwicklung für die nächsten zehn Jahre in den Blick nehme, sagte Kunz. Aus Sicht des DTV müssten dabei die Tourismusfinanzierung und die Tourismusförderung stärker thematisiert werden.

Bis zum Ende der Legislaturperiode will die Bundesregierung einen Abschlussbericht vorlegen, „um ein Resümee zu ziehen und weitere Handlungsfelder und Maßnahmen für einen zukunftsfähigen Tourismus aufzuzeigen“. Die Vorgängerregierung hatte bereits 2019 eine nationale Tourismusstrategie beschlossen. Damals standen weniger Bürokratie und flexiblere Arbeitszeiten im Mittelpunkt.

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...

DWN
Panorama
Panorama Macht Elon Musk hier den Hitlergruß? Wirbel um Video im Netz
21.01.2025

Bei einer Parade zu Trumps Amtseinführung reckt Elon Musk den ausgestreckten Arm zum Publikum. Viele wollen darin einen Hitlergruß...

DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trump verfügt in einem Präsidentenerlass, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen. Die WHO habe schlecht auf die...