Politik

Klimakonferenz 2024: Baerbock erwartet harte Verhandlungen

Auf der Klimakonferenz in Baku geht es um Milliardenbeträge. Bisher gab es nur wenig Fortschritt, doch nun kommen die zuständigen Minister, auch aus Deutschland, für die entscheidenden Verhandlungen.
20.11.2024 07:29
Lesezeit: 1 min

Außenministerin Annalena Baerbock greift ab Mittwoch persönlich in die zähen Gespräche auf der UN-Klimakonferenz ein. In Aserbaidschan wolle sie „Klimakoalitionen über Kontinente hinweg“ bilden, erklärte die Grünen-Politikerin vor ihrer Abreise. Die Verhandlungen der Vertreter aus rund 200 Staaten, die um zusätzliche Klimahilfen an arme Staaten in Billionenhöhe ringen, nannte sie „alles andere als einfach“. Es bleibe in den nächsten Tagen noch sehr viel zu tun. Das zweiwöchige Treffen soll am Freitag enden.

„Jedes Zehntelgrad Erderwärmung macht einen Unterschied“, betonte Baerbock, denn die Klimakrise sei die größte sicherheitspolitische Herausforderung unserer Zeit. „Sie macht keinen Halt an Grenzen. Sie schert sich nicht um geopolitische Spannungen. Und sie kümmert sich schon gar nicht um Wahltermine.“ Getroffen werde die Obsthändlerin im spanischen Valencia, deren Laden im Flussschlamm versinkt, genauso wie der Bauer in Somalia, dessen Ernte durch Dürren bedroht ist.

Baerbock: Auch die Privatwirtschaft muss ihren Teil beitragen

Zum Thema Klimafinanzierung sagte sie, in den vergangenen Tagen sei es gelungen, erste Grundlagen für einen neuen Ansatz in der Klimafinanzierung zu legen. „Es geht um viel Geld, das sind harte und schwierige Verhandlungen.“ Dabei gelte die Zusage weiterhin: „Deutschland und Europa bleiben verlässliche Partner bei der Finanzierung der globalen Klimawende. Zugleich müssen auch die neuen großen Emittenten ihre Verantwortung tragen: sowohl bei der Reduzierung der Treibhausgase als auch für die Klimafinanzierung.“ Genauso werde es die großen Entwicklungsbanken brauchen. „Und auch die Privatwirtschaft muss ihren Teil beitragen“, sagte sie.

Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Vortag bei seinem Besuch als Beispiele für neue Geberländer namentlich China, Saudi-Arabien und Katar genannt. Bisher gelten sie nach einer 30 Jahre alten UN-Einstufung aber als Entwicklungsstaaten - und damit als Empfängerländer.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
15.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzielles Notfallpaket: So sichern Sie Ihr Vermögen in Krisenzeiten
15.11.2025

In Zeiten wachsender Unsicherheiten rückt neben Notvorräten und Fluchtplänen auch die finanzielle Absicherung in den Fokus. Marek...

DWN
Politik
Politik Für einen Kampfjet braucht es 400 Kilogramm seltene Erden: Europa im Wettbewerb mit China und den USA
15.11.2025

Seltene Erden sind zu einem entscheidenden Faktor in globalen Machtspielen geworden und beeinflussen Industrie, Verteidigung und Hightech....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klassengesellschaft 2.0 – Warum Demokratie ohne soziale Gleichheit zerbricht
15.11.2025

In Deutschland redet kaum jemand über Klassen – als wäre soziale Herkunft heute keine Machtfrage mehr. Doch die Soziologin Prof. Nicole...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzblasen 2025: Wo der nächste große Crash drohen könnte
15.11.2025

An den Finanzmärkten steigt die Nervosität. Künstliche Intelligenz treibt Bewertungen auf Rekordhöhen, Staaten verschulden sich wie nie...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienpreise: Boom zu Neuverträgen – eine Prognose
15.11.2025

Laut ifo sind Neuverträge in Großstädten um 48 Prozent teurer als Bestandsverträge. Das, so Experten, ist nicht nur ein Problem für...

DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...