Finanzen

Bitcoins-Prognose 2025: Kryptowährung mit Rekordhoch über 100.000 Dollar - und jetzt?

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - und ein anstieg des Bitcoin-Kurses über 100.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen sorgt der Bitcoin für reichlich Schlagzeilen, die magische Marke von 100.000 US-Dollar ist nun auch geknackt. Wie geht es beim Bitcoin-Kurs weiter? Experten wie Michael Saylor und Robert Kiyosaki geben ihre aktuelle Bitcoins-Prognose 2025 ab.
10.01.2025 10:20
Lesezeit: 6 min
Bitcoins-Prognose 2025: Kryptowährung mit Rekordhoch über 100.000 Dollar - und jetzt?
Bitcoin-Münzen liegen auf einem Tisch: Verschiedene Bitcoins-Prognosen sehen bereits, wie die Marke von 100.000 US-Dollar fällt (Foto: dpa). Foto: Hannes P Albert

Bitcoin-Rekordhoch: Trump-Effekt und Spot-Bitcoin-ETFs als Schlüsselfaktor

Nach einer wochenlangen Rekordjagd hat der Bitcoin-Kurs seinen größten Widerstand überwunden und ein neues Bitcoin-Rekordhoch jenseits der 100.000 Dollar erreicht. Die wichtigste Kryptowährung stieg auf 108.028,60 Dollar - seit dem Wahlsieg von Donald Trump legte der Bitcoin-Wert damit um über 58 Prozent zu. Und wer im Oktober 2009 nur einen Dollar in Bitcoin gesteckt hätte, würde inzwischen auf einem Schatz von deutlich mehr als 150 Millionen sitzen. Ein guter Zeitpunkt für Experteneinschätzungen und die Bitcoins-Prognose von Kryptoprofis.

Marktanalyst Timo Emden von Emden Research sieht den Grund für die anhaltende Rally im "ungebrochenen Risikoappetit der Anleger". Die Aussicht auf eine Lockerung der Regulierungen unter Donald Trump sorgt für Optimismus. Trumps Ankündigung, den regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte zu lockern, könnte Banken mehr Spielraum bei der Integration von Bitcoin und anderen Kryptowährungen geben. Die Hoffnung auf eine Bitcoin-Reserve der USA sowie die Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs treiben ebenfalls die Nachfrage.

Die Rolle von Spot-Bitcoin-ETFs im aktuellen Marktumfeld ist nicht zu unterschätzen. Diese Produkte ermöglichen Anlegern einen direkten Zugang zu Bitcoin und haben das institutionelle Interesse an der Kryptowährung deutlich gesteigert. Seit ihrer Zulassung durch die US-Börsenaufsicht Anfang des Jahres verzeichnen ETFs starke Zuflüsse. Laut einer Umfrage der Bank Sygnum planen 57 Prozent der institutionellen Investoren, ihre Krypto-Bestände weiter auszubauen. Caroline Mauron, Mitbegründerin von Orbit Markets, betont: "Das wachsende Volumen bei Bitcoin-Optionen zeigt die zunehmende Verbindung zwischen dem traditionellen Finanzsektor und dem Krypto-Ökosystem." Auch wenn die aktuellen Handelsvolumina noch nicht marktentscheidend sind, signalisiert die Entwicklung eine wachsende Akzeptanz. Diese Verknappung durch ETFs treibt die Preise zusätzlich in die Höhe.

Bitcoins-Prognose: 100.000 US-Dollar erreicht - und jetzt?

Trump und die Krypto-Zukunft: Hoffnung auf regulative Wende unter neuer US-Regierung

Investoren sehen optimistisch in die Zukunft, denn der Wahlsieg von Donald Trump nährt Hoffnungen auf eine kryptofreundliche Regulierung. Besonders die Ankündigung, den Krypto-Befürworter Paul Atkins als Wunschkandidaten für den Vorsitz der mächtigen US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) zu nominieren, sorgte für Aufbruchstimmung in der Krypto-Szene. Der bisherige SEC-Vorsitzende Gary Gensler hingegen stand für einen strikten Kurs gegenüber digitalen Währungen und kündigte am 21. November an, mit dem Amtsantritt Trumps im Januar seinen Posten zu räumen. Unter Genslers Führung verfolgte die SEC eine restriktive Politik im Umgang mit Kryptowährungen. Seine Amtszeit war geprägt von strengen Regulierungen und entschlossenem Vorgehen gegen Betrugsfälle im Krypto-Sektor. Viele Krypto-Anleger sahen in Gensler ein Hindernis für Innovationen und den Ausbau des Krypto-Marktes.

Trump hingegen hebt auf seiner Plattform Truth Social die Qualifikationen und Krypto-Affinität von Atkins hervor. Laut Trump sei Atkins davon überzeugt, dass digitale Vermögenswerte und Innovationen essenziell seien, um die USA zu stärken. Dies nährt die Erwartung, dass Atkins als potenzieller SEC-Chef regulatorische Hürden abbauen und die Akzeptanz digitaler Währungen fördern könnte.

Aussicht auf neue Krypto-ETFs

Sollte Atkins tatsächlich den Vorsitz der SEC übernehmen, rechnen Experten mit einem Wachstum des Marktes für Exchange Traded Funds (ETFs), insbesondere für Kryptowährungen. Bisher sind in den USA lediglich Bitcoin- und Ether-ETFs zugelassen. Eine Erweiterung könnte besonders für sogenannte Altcoins, also kleinere Kryptowährungen, zu einem Anstieg an Investitionen führen.

Die Spekulationen um Trumps Krypto-Politik gehen jedoch über eine lockerere Regulierung hinaus. Viele Anleger setzen darauf, dass die neue US-Regierung unter Trump Bitcoin als strategisches Gegengewicht zur staatlichen Gold-Reserve etablieren könnte. Die USA halten derzeit mehr als 8.100 Tonnen Gold im Wert von etwa 670 Milliarden US-Dollar und sind damit der weltweit größte bekannte Goldbesitzer. Ein Einstieg in Bitcoin als staatliche Reserve würde ein starkes Signal an die Märkte senden und die Position der Kryptowährung weiter stärken. Die nächsten Wochen und Monate dürften entscheidend sein, um zu sehen, ob Trump und sein Team tatsächlich eine Wende in der Krypto-Politik einleiten – und welche Auswirkungen das auf den globalen Kryptomarkt haben wird.

Bitcoin: Alternative zu Gold?

Bitcoin hat ein begrenztes Angebot: Maximal 21 Millionen Bitcoin können jemals geschürft werden. Bereits heute ist das Angebot an Bitcoin knapper als jenes von Gold, und durch regelmäßige Halbierungen der Mining-Belohnungen wird diese Knappheit weiter verstärkt. Experten gehen davon aus, dass 2 bis 3 Millionen Bitcoin durch verlorene Zugangsschlüssel unwiederbringlich verschwunden sind.

Die Bitcoin-Marktkapitalisierung betrug zum Zeitpunkt des Bitcoin-Rekordhochs am 05. Dezember 2024 über 2 Billionen US-Dollar, bis zu diesem Zeitpunkt wurden etwa 19,8 Millionen Bitcoin geschürft. Dieser Börsenwert in Kombination mit der geringen Verfügbarkeit im Vergleich zu anderen Vermögenswerten wie Gold schafft einen Angebotsdruck, der durch die steigende Nachfrage weiter verstärkt wird. Hany Rashwan, CEO von 21Shares, sieht darin ein großes Potenzial: "Es wird bald für viele Anleger unmöglich sein, einen ganzen Bitcoin zu besitzen." Diese Knappheit, kombiniert mit der steigenden Nachfrage von Privatanlegern und institutionellen Investoren, sorgt für eine enorme Preisdynamik. Laut aktuellen Bitcoins-Prognosen ist auch weit nach der Marke von 100.000 Dollar noch nicht Schluss. Fünf Hauptgründe sprechen für den starken Bitcoin-Kursanstieg in den vergangenen Wochen:

  1. Regulatorische Unterstützung: Der Wahlsieg von Donald Trump hat die Marktstimmung beflügelt. Sein Versprechen, die USA zum globalen Zentrum für Kryptowährungen zu machen, schafft Vertrauen.
  2. Institutionelles Interesse: Pensionskassen und Fonds ziehen vermehrt in Betracht, Bitcoin in ihre Portfolios aufzunehmen.
  3. Verknappung durch ETFs: Spot-ETFs akkumulieren Bitcoins in großem Stil, was das Angebot weiter verknappt.
  4. Technische Stärke: Die jüngsten Kursgewinne wurden durch schnelle Käufe aufgefangen, was auf einen anhaltend bullischen Trend hindeutet.

Der Blick in die Zukunft ist von Optimismus geprägt, Bitcoin-Prognosen gehen weit über die psychologisch wichtige Marke von 100.000 Dollar hinaus. Experten wie Cathie Wood von Ark Invest und Analyst Michael Saylor sehen langfristiges Wachstumspotenzial - und rechnen mit langfristig noch deutlich höheren Kursen. Im Falle einer weltweiten Bitcoin-Adoption geben sie eine hohe Bitcoins-Prognose aus, dann könnte der Bitcoin-Kurs sogar die Millionenmarke überschreiten. Interessierte Anleger sollten bei einer Investition in Kryptowährungen darauf achten, den richtigen Anbieter zu wählen. Bei Krypto Online gibt es hierzu einen Vergleich der besten Krypto-Börsen, bei welchem mittels Filterkriterien die beste Börse für die eigenen Bedürfnisse gefunden werden kann.

Manche Bitcoins-Prognose sieht Millionenwert voraus

Der Bitcoin soll irgendwann einen Millionenwert haben? Das ist mit Sicherheit optimistisch, aber wer hätte vor ein paar Monaten noch daran gedacht, dass Bitcoin in diesem Jahr die Marke von 100.000 Dollar überschreiten würde.

2022 sah alles noch ganz anders aus: Der Bitcoin-Kurs musste einen Kursrückgang auf 16.000 Dollar hinnehmen, 100.000 Dollar erschienen damals wie ein ferner Traum. Nun ist diese psychologisch wichtige Marke greifbare Realität. Doch es gibt Bitcoin-Befürworter, die noch deutlich bullisher sind. Zu ihnen gehören Michael Saylor, MicroStrategy-CEO, und Robert Kiyosaki, Krypto-Fan und Finanzbuchautor. Beide sind sich sicher, dass der Bitcoin-Kurs langfristig Werte erreichen kann, die heute kaum vorstellbar sind. Bis 2045 erwartet Saylor gar einen Kurs von bis zu 13 Millionen US-Dollar. Saylor gehört zu den prominentesten Bitcoin-Investoren, seit 2020 hat er kontinuierlich die wichtigste Kryptowährung gekauft und sich damit als einer der größten Bitcoin-Wale etabliert.

Bestseller-Autor Kiyosaki (Rich Dad, Poor Dad) und renommierter Finanzexperte, teilte vor Kurzem auf X (ehemals Twitter) mit, dass er Saylors langfristige Sicht auf Bitcoin teilt. Bitcoin könne im Gegensatz zu Fiatwährungen nicht beliebig nachgedruckt werden und stelle langfristig ein verlässliches Mittel zur Wertaufbewahrung dar, so der Finanzexperte. Die wachsende Akzeptanz von Bitcoin als digitales Gold und die zunehmende institutionelle Adoption könnten den Weg für solche ambitionierten Kursziele ebnen. Seinen Followern rät Kiyosaki übrigens regelmäßig, in Rohstoffe wie Bitcoin, Gold und Silber zu investieren.

Kryptowährungen bleiben volatil - auch der Bitcoin

Trotz aller Euphorie bleibt jedoch die Frage, wie stabil die aktuelle Entwicklung ist und ob es zu einer kurzfristigen Korrektur kommen könnte. Fest steht, dass Bitcoin mehr ist als ein vorübergehender Hype. Die Kryptowährung hat sich als fester Bestandteil der Finanzwelt etabliert und könnte in den kommenden Jahren eine noch größere Rolle spielen – sowohl als Anlageobjekt als auch als alternatives Wertaufbewahrungsmittel in einer zunehmend digitalen Welt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Bitcoin tatsächlich neue Rekordhöhen erreicht oder ob der Markt vorerst eine Verschnaufpause einlegt.

Die wachsende Nachfrage und die beschränkte Menge an Bitcoin könnten den Kurs zu einer Preisspirale führen, die viele Marktteilnehmer bereits als sich selbst erfüllende Prophezeiung sehen. Auch wenn Bitcoin in kleine Einheiten unterteilt werden kann, wird es zunehmend schwerer, einen ganzen Bitcoin zu erwerben. Bitcoin ist nicht mehr nur ein Nischeninvestment für technologieaffine Privatanleger, sondern hat sich zur eigenständigen Anlageklasse entwickelt. Mit einem aktuellen Marktwert von 1,8 Billionen US-Dollar und einer zunehmenden Akzeptanz durch Regierungen und Finanzinstitute könnte Bitcoin künftig eine ähnlich zentrale Rolle wie Gold einnehmen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Bitcoin nach dem Durchbruch der symbolischen 100.000-Dollar-Marke ein neues Kapitel in der Geschichte der Kryptowährung aufschlagen wird - oder ob es zunächst zu großen Gewinnmitnahmen kommt.

Timo Emden sieht das ähnlich, im Interview mit dem Nachrichtensender n-tv sagte er: "Was danach passiert? Niemand hat die Glaskugel. Für mich wäre es mal ein guter Punkt, Kasse zu machen und das Ganze auch mal wieder nüchterner zu betrachten. Aber vielleicht läuft die Rally auch weiter. Momentan ist es wirklich verrückt."

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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Markus Gentner

Zum Autor:

Markus Gentner ist seit 1. Januar 2024 Chefredakteur bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Zuvor war er zwölf Jahre lang für Deutschlands größtes Börsenportal finanzen.net tätig, unter anderem als Redaktionsleiter des Ratgeber-Bereichs sowie als Online-Redakteur in der News-Redaktion. Er arbeitete außerdem für das Deutsche Anlegerfernsehen (DAF), für die Tageszeitung Rheinpfalz und für die Burda-Tochter Stegenwaller, bei der er auch volontierte. Markus Gentner ist studierter Journalist und besitzt einen Master-Abschluss in Germanistik.

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