DAX-Rekordhoch und 20.000 Punkte im Blick
Die Börsen bleiben weiter in Feierlaune. Nach den neuen Rekordständen an der Wall Street am Freitag, kletterte der deutsche Aktienmarkt am Montag weiter und markierte ein neues DAX-Rekordhoch bei über 19.814 Punkten - gegenüber dem Freitagshandel ein Plus von annähernd ein Prozent. Analysten hatten bereits im Vorfeld erwartet, dass der DAX schon bald neue Höchststände erreichen könnte. Auch die Marke von 20.000 Punkten könnte der DAX aktuell bald überschreiten. Die Stimmung wird am Montagmorgen durch neue Konjunkturdaten aus China gestützt, wie die Deutsche Bank erklärt. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg auf das höchste Niveau seit Juni.
Am Freitag hatte der Leitindex bereits kurz unterhalb des DAX-Rekordhochs geschlossen. Das alte DAX-Rekordhoch lag bei 19.674,70 Punkten und wurde Mitte Oktober erreicht. Der Dow Jones und der S&P 500 waren am Black Friday auf neue Rekordwerte geklettert, während der Nasdaq 100 knapp unter dem letzten Höchststand blieb. Der Bitcoin hat noch nicht den Sprung über die 100.000 US-Dollar-Marke geschafft, am Montagmorgen liegt der Kurs bei 96.411 US-Dollar.
"Moderate Bewertung bleibt ein Plus für den DAX"
„Trotz des anhaltenden Kursanstiegs liegt der DAX weiterhin innerhalb seines fairen Bewertungsrahmens“, erklärt Markus Reinwand von der Helaba. Der Index befindet sich aktuell zwischen 15.800 und 21.100 Punkten. Sinkende Leitzinsen bieten zusätzliche Bewertungsspielräume. Auch die sich verbessernden globalen Wachstums- und Gewinnperspektiven unterstützen die Aussicht auf weiter steigende Notierungen. „Nach zwei Jahren mit außergewöhnlich guter Aktienperformance sind für 2025 jedoch nur noch durchschnittliche Zuwächse zu erwarten“, so der Analyst.
Robert Halver von der Baader Bank blickt ebenfalls schon auf 2025: Aufgrund der in den USA führenden Gewinnerwartungen sieht er US-Aktien als fundamental am stärksten positioniert. Doch auch eine robuste US-Konjunktur und die Stabilisierung der Weltwirtschaft sprechen für einen positiven Ausblick für die Exportwerte in Europa und Deutschland, insbesondere für Small- und Midcaps. In Europa liegt der Fokus auf zyklischen Sektoren mit stabilen Geschäftsmodellen, guten Cashflows und teils sehr niedrigen Bewertungen, wie zuletzt 2012. „Wertorientierte Aktien findet man vor allem in den Sektoren Industrie und Banken“, erläutert Halver.
DAX-Rekordhoch: 20.000 Punkte nur eine Frage der Zeit
Auch aus charttechnischer Sicht sind die Aussichten positiv. „Die Verhinderung einer SKS-Formation (Schulter-Kopf-Schulter) und der Sprung über die rechte Schulter der Umkehrformation haben die charttechnische Situation sofort verbessert“, erklärt Christian Henke von IG.
Laut Christoph Geyer konnte der DAX zuletzt ein weiteres Abrutschen verhindern und statt dessen eine dynamische Aufwärtsbewegung zeigen. „Die aktuelle Korrekturbewegung könnte mit dem Schub vom Freitag ein Ende gefunden haben“, sagt Geyer. Eine ähnliche Bewegung zu Wochenbeginn würde wohl zu einem neuen DAX-Rekordhoch führen, hatte der Experte gesagt - und lag damit komplett richtig. Er fügte noch hinzu: Mit einem DAX-Rekordhoch würde "der Aufwärtstrend wieder aufgenommen, und das Erreichen von 20.000 Punkten bis zum Jahresende wäre nur noch eine Frage der Zeit.“
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche
Am Montag steht in den USA der ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe November an. Laut Helaba zeigen die regionalen Fed-Stimmungsumfragen insgesamt freundliche Vorgaben, was eine Erholung erwarten lässt. Am Mittwoch wird in Deutschland nach 22 Uhr die Indexzusammensetzung von DAX, MDAX, SDAX und TecDAX regulär überprüft. Die Änderungen werden am 23. Dezember wirksam. Am Donnerstag wird der Auftragseingang Industrie Oktober veröffentlicht. Die Commerzbank erwartet aufgrund der schwachen Stimmungsindikatoren einen schwachen Herbstauftakt für die deutsche Industrie, mit einem Minus von 3,5 Prozent. Für die Eurozone steht der Einzelhandelsumsatz Oktober zur Veröffentlichung an. Im Monatsvergleich wird ein Rückgang von 0,5 Prozent auf minus 0,3 Prozent prognostiziert, im Jahresvergleich ein Rückgang von 2,9 auf 1,9 Prozent. Am Freitag werden Zahlen zur Industrieproduktion Oktober bekanntgegeben. Laut DekaBank war die Produktion in den Vormonaten durch eine volatile Autoproduktion geprägt. Im Oktober dürfte sich die Situation mit einem moderaten Anstieg stabilisiert haben. Am Freitag-Nachmittag stehen in den USA dann noch Arbeitslosenzahlen November an. Die Commerzbank erwartet für den November eine positive Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt, wobei Sonderfaktoren wie Hurrikans und Streiks die Zahlen beeinflussen könnten.