Politik

Kommt das Rauchverbot doch? EU-Staaten diskutieren strengeren Nichtraucherschutz

Ziel ist, Menschen vor Passivrauch zu schützen und die Zahl der Krebstoten zu senken. Dabei geht es nicht nur um Zigaretten, sondern auch um den Dampf von E-Zigaretten und Tabakerhitzern.
03.12.2024 09:55
Aktualisiert: 03.12.2024 10:28
Lesezeit: 1 min

Die EU-Gesundheitsministerinnen und -minister diskutieren an diesem Dienstag, wie man unter anderem Kinder besser vor den Gefahren von Passivrauch schützen kann. Sie wollen Empfehlungen verabschieden, wonach ein „wirksamer Schutz vor der Belastung durch Tabakrauch“ gewährleistet werden soll, insbesondere an Orten, wo sich häufig Kinder und junge Menschen aufhalten. Im Fokus sind beispielsweise Spielplätze, Freizeitparks, Schwimmbäder, Strände und Zoos, wie aus einem Entwurf für gemeinsame Empfehlungen hervorgeht.

Über Verbote entscheidet jeder Staat selbst

Selbst wenn sich eine Mehrheit der EU-Staaten für die Empfehlungen ausspricht, heißt das nicht automatisch, dass Rauchverbote überall umgesetzt werden. Die Empfehlungen sind rechtlich nicht verbindlich. Die Mitgliedstaaten sind für ihre Gesundheitspolitik zuständig.

Das EU-Parlament hatte vergangene Woche eine ähnliche Erklärung abgelehnt. Der CDU-Europaabgeordnete und Arzt Peter Liese drängt die EU-Staaten dazu, Änderungen an den Empfehlungen vorzunehmen. Auch Passivrauch sei nachweislich schädlich, im Freien sei das Risiko jedoch deutlich geringer als in geschlossenen Räumen – Verbote müssten sorgfältig geprüft werden. „Ich finde, in der Außengastronomie sollte es keine Verbote geben“, so der Politiker.

Außengastro, Hochschulen und Freiluftveranstaltungen

Es soll darüber hinaus laut Entwurf ein „wirksamer Schutz“ für weitere Bereiche empfohlen werden. Dabei geht es unter anderem um Außenbereiche in Restaurants, den Arbeitsplatz, Haltestellen, Hochschulen und Open-Air-Veranstaltungen.

Die Ministerinnen und Minister folgen damit der EU-Kommission, die im September vorgeschlagen hatte, die derzeitigen Empfehlungen zu rauchfreien Zonen zu überarbeiten. Ziel ist, Menschen vor Passivrauch zu schützen und die Zahl der Krebstoten zu senken. Dabei geht es nicht nur um Zigaretten, sondern auch um den Dampf von E-Zigaretten und Tabakerhitzern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Trade Republic Probleme: Kundenfrust wächst trotz neuer Produkte
04.12.2025

Trade Republic wirbt mit Innovationen, doch viele Kunden erleben etwas anderes. Die Beschwerden zu Ausfällen, Support und Handelbarkeit...

DWN
Politik
Politik G7? Nein danke, sagt Putin
04.12.2025

Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt vor seinem Indien-Besuch für Aufsehen. Er kritisiert die G7 als "nicht groß" und verweist auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell leichter: Kurspotenzial weiter hoch – jetzt Rücksetzer nutzen und Silber kaufen?
04.12.2025

Der Silberpreis hat am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Doch der starke Anstieg des Silberpreises in den vergangenen Monaten stellt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche-Aktie: 1.900 Stellen fallen weg
04.12.2025

Porsche verschärft seinen Sparkurs und fordert deutliche Zugeständnisse der Beschäftigten. 1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen,...

DWN
Technologie
Technologie Lockerung der Gentechnik-Regeln im Supermarkt: Was Verbraucher jetzt wissen müssen
04.12.2025

Neue EU-Vorgaben aus Brüssel: Gibt es im Supermarkt bald keinen Hinweis mehr auf genveränderte Lebensmittel? Was sich für Obst, Gemüse...

DWN
Politik
Politik Durch Angriffe beschädigte Pipeline lässt den Ölpreis steigen
04.12.2025

Ein beschädigter Pipeline-Anleger im Schwarzen Meer lässt den Ölpreis scharf anziehen. Die Märkte reagieren nervös, denn geopolitische...

DWN
Politik
Politik Beiträge für Private Krankenversicherung steigen kräftig ab 2026
04.12.2025

Die Mehrheit der Privatversicherten muss kommendes Jahr höhere Beiträge für ihre Krankenkasse bezahlen. Die Branche rechnet mit...