Finanzen

Goldpreis aktuell: Stabilität vor neuen Impulsen – wie sollten Anleger reagieren?

Rohstoffexperten haben derzeit Gold genau im Blick, weil der Goldpreis aktuell wenig Bewegung zeigt. Institutionelle Investoren und Goldprofis warten auf entscheidende Impulse - und diese könnte es bald geben. Wie sollten sich Anleger nun positionieren?
06.12.2024 13:24
Lesezeit: 3 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Goldpreis aktuell: Stabilität vor neuen Impulsen – wie sollten Anleger reagieren?
Zwei Goldbarren - warum sich der Goldpreis aktuell kaum bewegt und wie sich Anleger nun positionieren sollten (Foot: dpa). Foto: -

Goldpreis aktuell: Stabilisierung über 2.600 US-Dollar

Das gelbe Edelmetall zeigt sich im Handel am Nikolaustag stabil - und der Goldpreis aktuell über 2.600 Dollar. Die aktuellen Bewegungen des Edelmetalls sind geprägt von wirtschaftlichen Unsicherheiten, geopolitischen Entwicklungen und den Erwartungen an die geldpolitischen Entscheidungen der großen Notenbanken. Doch wie sieht die Lage konkret aus, und was sollten Anleger in dieser Phase beachten?

Nach Einschätzung von Barbara Lambrecht, Rohstoffexpertin der Commerzbank, stehen die Chancen gut, dass der Goldpreis "eher auf der Stelle tritt, sofern sich die geopolitischen Risiken nicht weiter zuspitzen". Eine entscheidende Rolle für mögliche Kursbewegungen könnten jedoch die am Freitag-Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten spielen. Diese könnten die Zinserwartungen für die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beeinflussen und dem Goldpreis neue Impulse geben.

Rückblick: Von Goldpreis-Rekordhoch zu Stabilität

Ende Oktober erreichte der Goldpreis mit 2.790 US-Dollar je Feinunze ein Rekordhoch. Doch im November fiel die Notierung zeitweise auf 2.536 US-Dollar, bevor sie sich wieder erholte. Dieser Rückgang beim Goldkurs wurde vor allem durch einen stärkeren US-Dollar und nachlassende geopolitische Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, ausgelöst.

Trotz dieser Schwankungen bleibt die Jahresbilanz des Goldpreises beeindruckend: Ein Zuwachs von über 25 Prozent zeigt, wie gefragt das Edelmetall als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten ist. Auch die Käufe durch Zentralbanken weltweit stützen die Nachfrage nachhaltig.

US-Arbeitsmarktbericht im Fokus: Was bedeutet das für den Goldpreis?

Der aktuelle Arbeitsmarktbericht der USA wird als entscheidend für die künftige Zinspolitik der Federal Reserve angesehen. Die Sitzung der Fed am 17. und 18. Dezember könnte richtungsweisend sein. Laut den Erwartungen des Swaps-Marktes könnte ein Leitzinsschnitt von 25 Basispunkten anstehen. Sollte der Arbeitsmarktbericht jedoch stärkere Zahlen liefern als erwartet, könnte dies die Fed dazu veranlassen, von weiteren Zinssenkungen abzusehen.

Für den Goldpreis hätte eine expansive Geldpolitik, sprich niedrigere Zinsen, in der Regel positive Auswirkungen. Da Gold selbst keine Zinsen abwirft, wird es für Anleger im Vergleich zu zinstragenden Anlagen wie Anleihen attraktiver, wenn die Renditen sinken.

Prognosen für den Goldpreis: Ein Blick in die Zukunft

Experten der Macquarie Group gehen davon aus, dass sich der Goldpreis im kommenden Jahr weiter behaupten könnte. Sie erwarten, dass die Federal Reserve weitere Zinssenkungen vornehmen wird, was den Goldpreis zusätzlich unterstützen dürfte. Eine Prognose sieht den durchschnittlichen Goldpreis im ersten Quartal 2025 bei etwa 2.650 US-Dollar pro Feinunze. Auch die geopolitische Lage könnte weiterhin eine bedeutende Rolle spielen. Sollten Spannungen in Konfliktregionen oder wirtschaftliche Unsicherheiten zunehmen, könnte dies die Nachfrage nach Gold als sicherer Anlage zusätzlich ankurbeln.

Wer sich umfassend darüber informieren möchte, welche Faktoren in den kommenden Monaten die Goldpreisentwicklung beeinflussen, sollte einen Blick auf den DWN-Ratgeberartikel Goldpreis-Prognose 2025 werfen.

Goldpreis aktuell: Wie sollten Anleger jetzt reagieren?

Angesichts der stabilen Lage über der Marke von 2.600 US-Dollar stellt sich für viele Anleger die Frage, wie sie auf die aktuelle Entwicklung reagieren sollten. Folgende Überlegungen können hilfreich sein:

1. Langfristige Perspektive einnehmen

Gold hat sich über Jahrzehnte hinweg als zuverlässiger Schutz gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit bewährt. Wer langfristig investiert, sollte nicht zu stark auf kurzfristige Schwankungen reagieren.

2. Diversifikation bleibt wichtig

Trotz der positiven Aussichten für den Goldpreis ist es ratsam, das Portfolio breit zu diversifizieren. Gold sollte ein Teil einer ausgewogenen Anlagestrategie sein, aber nicht die einzige Position.

3. Marktbewegungen genau beobachten

Die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Zinspolitik der Fed und den US-Arbeitsmarktdaten könnten kurzfristig erhebliche Auswirkungen auf den Goldpreis haben. Anleger sollten diese Daten aufmerksam verfolgen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.

4. Einstiegsmöglichkeiten nutzen

Sollte der Goldpreis in den kommenden Wochen oder Monaten noch einmal unter Druck geraten, könnte dies für Anleger eine attraktive Gelegenheit sein, Positionen aufzubauen.

Gold bleibt ein gefragtes Investment

Der Goldpreis zeigt sich aktuell stabil und wird durch zahlreiche Faktoren unterstützt, darunter die Nachfrage durch Zentralbanken und die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten. Mit Blick auf die bevorstehenden geldpolitischen Entscheidungen und die globale wirtschaftliche Lage bleibt Gold ein wichtiges Investment für Anleger, die ihr Portfolio absichern möchten.

Es bleibt spannend, wie sich der Goldpreis in den kommenden Monaten entwickeln wird. Ob die Marke von 2.650 US-Dollar bald wieder erreicht wird, hängt maßgeblich von den Entscheidungen der Federal Reserve und der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab. Anleger sollten jedoch in jedem Fall einen kühlen Kopf bewahren und ihre Strategie auf eine langfristige Perspektive ausrichten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

avtor1
Markus Gentner

Zum Autor:

Markus Gentner ist seit 1. Januar 2024 Chefredakteur bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Zuvor war er zwölf Jahre lang für Deutschlands größtes Börsenportal finanzen.net tätig, unter anderem als Redaktionsleiter des Ratgeber-Bereichs sowie als Online-Redakteur in der News-Redaktion. Er arbeitete außerdem für das Deutsche Anlegerfernsehen (DAF), für die Tageszeitung Rheinpfalz und für die Burda-Tochter Stegenwaller, bei der er auch volontierte. Markus Gentner ist studierter Journalist und besitzt einen Master-Abschluss in Germanistik.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland bleibt widerstandsfähig: Warum die russische Wirtschaft trotz Krieg nicht zusammenbricht
04.09.2025

Trotz Sanktionen, Kriegsausgaben und Bankenproblemen bleibt die russische Wirtschaft widerstandsfähig. Warum ein Zusammenbruch ausbleibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Experten raten: Verkauf der Novo Nordisk-Aktie kann sinnvoll sein
04.09.2025

Die Novo Nordisk-Aktie gilt als Favorit vieler Anleger. Doch Experten zeigen, warum selbst ein Verkauf mit Verlust zum steuerlichen Vorteil...

DWN
Politik
Politik Vertrauen in den Staat auf Tiefstwert: Mehrheit der Bürger hält den Staat für überfordert
04.09.2025

Wie blicken die Bundesbürger auf den Staatsapparat? Neuste Zahlen geben Aufschluss: Drei von vier Bundesbürgern halten den Staat für...

DWN
Technologie
Technologie Elektromobilität: Europas Batterieproduktion droht uneinholbarer Rückstand
04.09.2025

Noch vor zehn Jahren war Europas Autoindustrie technologisch in der Weltspitze. Doch der von China angeführte Umstieg auf die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Frankreich-Schulden: Frankreichs Verschuldung ist außer Kontrolle - Muss der IWF eingreifen?
04.09.2025

Die Frankreich-Schulden treiben das Land in eine politische und finanzielle Krise. Investoren zweifeln an der Stabilität, und die Eurozone...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindersparen statt Konsum: So sichern Sie die Zukunft Ihres Erstklässlers
04.09.2025

Der erste Schultag ist nicht nur emotional ein Meilenstein – er sollte auch ein finanzieller Wendepunkt sein. Experten erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Pharmaindustrie: Marktstart für Alzheimer-Mittel Lecanemab in Deutschland
04.09.2025

Ab ersten September ist erstmals ein Alzheimer-Medikament erhältlich, das den Krankheitsverlauf verlangsamen kann. Lecanemab soll bei...

DWN
Politik
Politik Justiz überfordert: Unerledigte Verfahren oder Einstellungen bei Staatsanwaltschaften auf Rekordhoch!
04.09.2025

Die Staatsanwaltschaften kommen kaum noch hinterher. Die Aktenberge wachsen und wachsen: Zum Jahresende 2024 gab es einen traurigen...