Panorama

Mord aus Protest? Todesschütze von Manhattan- Hinweise auf Motiv in Manifest gefunden

in Mord mitten in Manhattan sorgt für Entsetzen: Der Chef eines US-Versicherungskonzerns wurde tödlich angeschossen. Nun gibt es eine Wende in dem Fall. Der Verdächtige, ein 26-jähriger Mann aus wohlhabendem Hause, soll ein Manifest verfasst haben, das auf seine Motive hinweist. Kritik an Krankenversicherungen und deren Praktiken stehen im Fokus.
10.12.2024 19:05
Lesezeit: 1 min
Mord aus Protest? Todesschütze von Manhattan- Hinweise auf Motiv in Manifest gefunden
Das von der New Yorker Polizei herausgegebene Bild aus einer ÜBerwachungskamera zeigt den verdächtigten Schützen (Foto: dpa). Foto: New York City Police Department

Die Polizei verhaftete den 26-jährigen Luigi M. in einem Schnellrestaurant in Altoona, Pennsylvania, etwa fünf Stunden von Manhattan entfernt. Ein aufmerksamer Mitarbeiter erkannte ihn von Fahndungsfotos und alarmierte die Behörden. Der Verdächtige trug eine Waffe mit Schalldämpfer bei sich – eine ähnliche, wie sie bei dem Mord an Brian Thompson, dem CEO des milliardenschweren US-Versicherers United Healthcare, verwendet wurde.

Manifest enthüllt scharfe Kritik an Krankenversicherungen

Bei dem Tatverdächtigen fanden die Ermittler ein dreiseitiges handgeschriebenes Manifest, das US-Krankenversicherungen scharf angreift. Darin wird den Versicherern Profitgier auf Kosten der Patienten vorgeworfen. Der mutmaßliche Täter rechtfertigt die Tat mit den Worten: „Diese Parasiten haben es verdient.“ Die Botschaft deutet auf tiefe Frustration gegenüber dem Gesundheitssystem hin.

Patronenhülsen mit kryptischen Botschaften

Bereits am Tatort sorgten beschriftete Patronenhülsen für Spekulationen. Die Wörter „deny“ (verweigern), „defend“ (verteidigen) und „depose“ (absetzen) könnten eine Anspielung auf ein gängiges Kritikmuster gegenüber Versicherern sein: Zahlungen würden verzögert, verweigert und notfalls verteidigt. Diese Hinweise bekräftigen das vermutete Motiv des Verdächtigen.

Ein junger Mann aus reichem Elternhaus

Medienberichten zufolge stammt Luigi M. aus wohlhabenden Verhältnissen. Sein Großvater baute ein Immobilien-Imperium auf, und der Verdächtige selbst besuchte exklusive Privatschulen. Er studierte Informatik und Mathematik an einer renommierten Universität, lebte zuletzt in Hawaii und dokumentierte sein Leben ausführlich in sozialen Medien. In den Monaten vor der Tat zog er sich jedoch zunehmend zurück.

Familie des Verdächtigen zeigt sich geschockt

Die Familie des Tatverdächtigen äußerte sich nach der Festnahme tief betroffen. In sozialen Netzwerken schrieb sie: „Wir sind schockiert und am Boden zerstört.“ Luigi M. wird unter anderem wegen Mordes angeklagt und bleibt in Untersuchungshaft.

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