Politik

Neues Führungskommando der Bundeswehr übernimmt Aufgaben

Die Bundeswehr reorganisiert ihre Führungsstruktur: Ein einheitliches Kommando soll militärische Einsätze im In- und Ausland steuern. General Sollfrank warnt vor hybriden Bedrohungen und betont die Notwendigkeit eines umfassenden Lagebildes. Doch wie effektiv ist diese Umstellung in Zeiten wachsender Sicherheitsrisiken?
13.12.2024 10:42
Aktualisiert: 13.12.2024 10:42
Lesezeit: 1 min
Neues Führungskommando der Bundeswehr übernimmt Aufgaben
Generalleutnant Alexander Sollfrank führt das neue Operative Führungskommando der Bundeswehr und damit die Leitung von Einsätzen im In- und Ausland. (Foto: dpa) Foto: Marijan Murat

Das neue Operative Führungskommando der Bundeswehr hat die Leitung von Einsätzen im In- und Ausland übernommen. "Das gilt sowohl für den Hauptauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung als auch für die Amts- und Katastrophenhilfe. Ab Frühjahr wird das internationale Krisenmanagement sowie militärische Evakuierungsoperationen und der Einsatz von Spezialkräften hinzukommen", sagt der Befehlshaber, Generalleutnant Alexander Sollfrank.

In diesem neuen Kommando werden ab sofort Aufgaben gebündelt, die bislang getrennt vom Einsatzführungskommando für das Ausland und dem Territorialen Führungskommando für das Inland wahrgenommen wurden. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte bereits im April angekündigt, die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr durch ein einheitliches Operatives Führungskommando verbessern zu wollen.

Gesamtlagebild in Zeiten hybrider Kriegsführung

Eine der wichtigsten Aufgaben sei es, militärische und zivile Informationen in einem Gesamtlagebild zusammenzuführen und auszuwerten, betont Sollfrank. Ziel sei es, Indikatoren hybrider Kriegsführung rechtzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

"Wir sind einer Vielzahl hybrider Angriffe ausgesetzt. Dazu gehören Desinformation, Propaganda, Spionage, staatlich gesteuerte Hackerangriffe und Sabotageakte gegen kritische Infrastruktur", erklärt der General. "Viele dieser Einzelinformationen fließen in – sehr gute – Teillagebilder ein. Doch um die richtigen Schlüsse ziehen zu können, brauchen wir ein aktuelles und umfassendes Gesamtlagebild."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Zölle: Deutsche Unternehmen bleiben erstaunlich gelassen
29.04.2025

Trotz der hitzigen Rhetorik aus Washington und düsteren Prognosen internationaler Organisationen wie dem IWF zeigen deutsche Unternehmen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alphabet greift nach Europas Kapital: Anleihe-Offensive des Google-Konzerns mit Signalwirkung
29.04.2025

Die Alphabet-Anleihe ist mehr als ein Finanzmanöver: Sie markiert einen geopolitischen Wendepunkt – und eine Kampfansage im Rennen um...

DWN
Politik
Politik US-Zölle: Trump reagiert auf Druck der Autobranche
29.04.2025

US-Präsident Trump rudert bei seiner Zollpolitik zurück: Nach heftiger Kritik aus der Autoindustrie will das Weiße Haus nun Entlastungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Wertekrieg: Warum es ökonomisch vernünftig ist, das Wort „Vielfalt“ zu streichen
29.04.2025

Von der internationalen Wirtschaftselite kaum beachtet, vollzieht sich derzeit in den USA eine tektonische Verschiebung – nicht in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Microsoft vollzieht leisen Rückzug aus China – Angst vor Trump-Sanktionen wächst
29.04.2025

Während sich die Spannungen zwischen den USA und China weiter zuspitzen, zieht sich ein globaler Technologieriese offenbar still und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Donald Trumps Zollhammer trifft Amazon – Prime-Day-Händler ziehen sich zurück
29.04.2025

Händler, die auf chinesische Produkte angewiesen sind, reagieren auf Trumps Zollpolitik mit einem Rückzug vom Prime Day 2025.

DWN
Politik
Politik Digitale Gesundheitsakte: Fortschritt mit Risiken
29.04.2025

Mit dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) wird der digitale Wandel im Gesundheitswesen in Deutschland konkret spürbar. Seit dem...

DWN
Politik
Politik Rubio drängt Lawrow: „Beenden Sie diesen sinnlosen Krieg“ – USA forcieren neue Friedensdynamik
29.04.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Moskau: Rubio verlangt ein schnelles Ende des Ukraine-Krieges.