Das neue Operative Führungskommando der Bundeswehr hat die Leitung von Einsätzen im In- und Ausland übernommen. "Das gilt sowohl für den Hauptauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung als auch für die Amts- und Katastrophenhilfe. Ab Frühjahr wird das internationale Krisenmanagement sowie militärische Evakuierungsoperationen und der Einsatz von Spezialkräften hinzukommen", sagt der Befehlshaber, Generalleutnant Alexander Sollfrank.
In diesem neuen Kommando werden ab sofort Aufgaben gebündelt, die bislang getrennt vom Einsatzführungskommando für das Ausland und dem Territorialen Führungskommando für das Inland wahrgenommen wurden. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte bereits im April angekündigt, die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr durch ein einheitliches Operatives Führungskommando verbessern zu wollen.
Gesamtlagebild in Zeiten hybrider Kriegsführung
Eine der wichtigsten Aufgaben sei es, militärische und zivile Informationen in einem Gesamtlagebild zusammenzuführen und auszuwerten, betont Sollfrank. Ziel sei es, Indikatoren hybrider Kriegsführung rechtzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
"Wir sind einer Vielzahl hybrider Angriffe ausgesetzt. Dazu gehören Desinformation, Propaganda, Spionage, staatlich gesteuerte Hackerangriffe und Sabotageakte gegen kritische Infrastruktur", erklärt der General. "Viele dieser Einzelinformationen fließen in – sehr gute – Teillagebilder ein. Doch um die richtigen Schlüsse ziehen zu können, brauchen wir ein aktuelles und umfassendes Gesamtlagebild."