Panorama

München: Auto fährt in Menschenmenge - Fahrer laut Polizei 24-jähriger Afghane

In München ist ein Fahrzeug in eine Menschenmenge gefahren und hat mindestens 28 Menschen verletzt, darunter Schwer- und Schwerstverletzte. Der Vorfall ereignete sich am Stiglmaierplatz während eines Verdi-Streiks. Laut Innenminister Herrmann soll ein polizeibekannter Afghane absichtlich in die Menschenmenge gerast sein, Söder sprach von einem mutmaßlichen "Anschlag".
13.02.2025 13:40
Aktualisiert: 13.02.2025 13:40
Lesezeit: 2 min

Terroranschlag München: Auto fährt in Menschenmenge - mehrere Schwer- und Schwerstverletzte bei Verdi-Streik

Ein Großeinsatz der Rettungskräfte läuft in der Münchner Innenstadt, nachdem ein Fahrzeug in eine Menschenmenge gefahren ist. Laut Feuerwehr wurden mindestens 20 Personen verletzt, darunter mehrere Schwer- und Schwerstverletzte. Auch Kinder sollen verletzt sein. Die Einsatzkräfte können zudem eine akute Lebensgefahr für einige Betroffene nicht ausschließen. Aus Polizeikreisen hört man, dass die Behörden bisher nicht von einem Unfall ausgehen.

Der Vorfall ereignete sich gegen 10:30 Uhr am Stiglmaierplatz, wo laut Polizeiangaben zu diesem Zeitpunkt eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi stattfand. Ob Demonstrationsteilnehmer unter den Verletzten sind, ist noch unklar. Mehrere Rettungsfahrzeuge waren auch in den umliegenden Straßen im Einsatz. Ein Mini Cooper soll Gas gegeben und dann in der Seidlstraße in die Demonstranten gerast sein.

München: Attentat? Unfall? Söder spricht von "Anschlag" eines 24-jährigen Afghanen

Laut dem Boulevardblatt sprachen Augenzeugen von zwei Männern, die im Auto saßen. Einer davon, so der Bericht, sei von der Polizei angeschossen und weggetragen worden. Dem Bayerischen Rundfunk schildert ein Demonstrant: „Ich bin in dem Demonstrationszug mitgegangen und habe gesehen, dass ein Mann unter dem Auto gelegen ist. Dann habe ich versucht, die Tür aufzumachen, die war aber abgesperrt.“ Ein weiterer Augenzeuge habe berichtet, der Mini habe eine Frau mit Kind erfasst.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach den Opfern und Angehörigen in einem aktuellen Pressestatement sein Beileid aus. Laut Söder handelte es sich mutmaßlich um den "Anschlag" eines 24-jährigen Asylbewerbers aus Afghanistan, den es nun aufzuklären gelte. Über die Motivation des Fahrzeugführers habe man laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) noch keine näheren Informationen. Der 24-jährige Afghane sei wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bereits polizeibekannt.

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) äußerte sich betroffen über das Geschehen. „Ich bin tief erschüttert“, sagte er. „Meine Gedanken sind bei den Verletzten.“

München: Fahrer soll "islamistische Posts" in sozialen Netzwerken geteilt haben

Wie der SPIEGEL berichtet, soll der gefasste Täter Farhad N. 2001 in Kabul geboren und Ende 2016 nach Deutschland gekommen sein. Das Bamf soll seinen Flüchtlingsantrag abgelehnt haben, später erhielt der Afghane eine Duldung, wodurch eine Abschiebung ausgesetzt wird. Kurz vor der Tat soll er zudem "islamistische Posts" in den sozialen Netzwerken geteilt haben.

Nach dem Attentat in Aschaffenburg, bei dem ein 2-jähriges Kind zu Tode kam, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Sicherheitsbehörden in Bayern überraschend scharf angegriffen. Nach diesem Attentat in München muss sich der bayrische Polizeiapparat sehr wahrscheinlich auf neuerliche Kritik einstellen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neue Waffengattung: Russland baut eigene Drohnentruppen auf
13.06.2025

Russland stellt eigene Drohnentruppen auf und folgt damit einem entscheidenden Schritt der Ukraine. Unbemannte Systeme gewinnen im...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Konflikt eskaliert: Steht ein umfassender Krieg bevor?
13.06.2025

Der Iran-Israel-Konflikt verschärft sich dramatisch. Nach Israels Angriff auf Atomanlagen reagiert Teheran. Im jahrelangen Streit um das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Inflation bleibt leicht über der Zwei-Prozent-Schwelle
13.06.2025

Die Inflation in Deutschland bleibt stabil knapp über zwei Prozent. Wie wirkt sich die Preisentwicklung auf Energie, Lebensmittel und...

DWN
Finanzen
Finanzen Börse aktuell: DAX-Kurs nach israelischem Angriff auf Iran deutlich schwächer
13.06.2025

Die Börse aktuell reagiert nervös auf den israelischen Angriff auf den Iran. Wie belastet die geopolitische Krise den DAX-Kurs und den...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell nahe dem Rekordhoch: Israel greift Irans Atomanlagen an - Iran schlägt umgehend zurück
13.06.2025

Der Goldpreis ist am Freitagmorgen kräftig nach oben geklettert und hat sein Allzeithoch ins Visier genommen. Nach dem Angriff Israels auf...

DWN
Politik
Politik US-Richter: Nationalgarde-Einsatz in Kalifornien ist rechtswidrig - Niederlage für Trump
13.06.2025

Ein Gericht erklärt den Einsatz der Nationalgarde in Kalifornien für unzulässig. Die politischen Folgen reichen bis Washington. Was...

DWN
Technologie
Technologie 5G an der Bahnstrecke: Testlauf auf Hamburg–Berlin soll Durchbruch bringe
13.06.2025

Arbeiten, streamen, telefonieren – all das soll im Zug endlich störungsfrei möglich sein. Mobilfunkkonzerne, Bahn und Politik ziehen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pharma-Aktien: Milliardenjagd der Konzerne nimmt Fahrt auf
13.06.2025

Pharma-Unternehmen stehen vor einer Übernahmewelle historischen Ausmaßes: Mit Milliarden an freiem Kapital greifen die Giganten nach...