Wirtschaft

Rüstungsausgaben: Wie 200.000 neue Jobs entstehen könnten

Deutschland könnte durch höhere Rüstungsausgaben bis zu 200.000 neue Jobs schaffen – doch die Finanzierung ist umstritten. Während eine schuldenfinanzierte Aufrüstung die Wirtschaft ankurbeln könnte, drohen bei einer Steuerfinanzierung negative Effekte. Ein Institut hat berechnet, wie sich die Milliarden-Investitionen auswirken würden – und welche Branchen profitieren oder verlieren könnten.
17.02.2025 11:53
Aktualisiert: 17.02.2025 11:53
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Studie: Höhere Rüstungsausgaben könnten 200.000 Jobs schaffen

Zusätzliche Rüstungsausgaben könnten laut einer Studie der deutschen Wirtschaft Auftrieb geben. Bis zu 200.000 Arbeitsplätze könnten entstehen, wenn Deutschland seine verteidigungspolitischen Ausgaben schuldenfinanziert von 2 auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöht. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Simulation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS).

Wirtschaftliche Tragfähigkeit und Jobpotenzial

Für die deutsche Volkswirtschaft wären höhere Verteidigungsausgaben zwar eine erhebliche Belastung, aber letztlich verkraftbar, sagt IAB-Forscher Enzo Weber. Falls die Mehrausgaben durch neue Schulden gedeckt würden, sei mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1 Prozent und bis zu 200.000 zusätzlichen Jobs zu rechnen. Diese könnten unter anderem bei der Bundeswehr selbst, in der Bauwirtschaft oder in der Metallerzeugung entstehen.

Gezielte Förderung der Rüstungsindustrie

Weber plädiert für den gezielten Ausbau der Rüstungsindustrie im Inland mit verlässlichen Investitions- und Fachkräfteplanungen. "Wenn staatliche Beschaffung ausgeweitet wird, muss das als Chance genutzt werden, darüber Technologie- und Innovationsförderung zu betreiben. Es geht um den größtmöglichen Schub für die angeschlagene Wirtschaftskraft der Industrie."

Steuerfinanzierung mit negativen Folgen

Die Simulation zeigt, dass die Beschäftigungseffekte deutlich geringer ausfallen, wenn die Mehrausgaben durch höhere Steuern gedeckt würden. Negative Job-Effekte seien zu erwarten, falls Staat und Sozialversicherungen ihre Konsumausgaben zugunsten der Rüstung senken und dafür beispielsweise Stellen in Gesundheit, Pflege und Erziehung streichen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IG Metall: Kündigungswelle bei Porsche-Batterietochter Cellforce droht
25.08.2025

Bei der Porsche-Tochter Cellforce stehen zahlreichen Mitarbeitern nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall Kündigungen bevor. Die Schreiben...

DWN
Politik
Politik Grünes Licht für umstrittene Atommülltransporte durch NRW
25.08.2025

Nordrhein-Westfalen bereitet sich auf eine der umfangreichsten Straßen-Atommülltransporte seit Jahrzehnten vor: Das Bundesamt für die...

DWN
Panorama
Panorama Ambrosia breitet sich aus: Allergiegefahr an Straßenrändern steigt
25.08.2025

Die Pollen der Ambrosia-Pflanze sorgen zunehmend für Beschwerden bei Allergikern. Schon kleinste Mengen können heftige Reaktionen...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage für Kinder: Warum P2P-Investments in die Schuldenfalle führen können
25.08.2025

Hohe Renditeversprechen locken, doch verspätete Zahlungen, fragwürdige Kreditvergaben und Plattformrisiken machen P2P-Investments zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturwende in Sicht: KfW rechnet mit Aufschwung
25.08.2025

Die staatliche Förderbank KfW blickt optimistischer auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Bereits zum Jahresende könnte sich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie: Unicredit baut Anteil aus– Druck auf Bundesregierung wächst
25.08.2025

Die italienische Großbank Unicredit hat ihren Anteil an der Commerzbank-Aktie erneut aufgestockt und rückt damit einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Schwarz-Rot im Herbst der Reformen: Versöhnliche Töne vor großen Entscheidungen
25.08.2025

Vor den anstehenden Auseinandersetzungen um zentrale Reformprojekte zeigen sich führende Vertreter der schwarz-roten Koalition um...

DWN
Politik
Politik „Es geht um Europas Sicherheit“: Klingbeil zu Gesprächen in der Ukraine
25.08.2025

Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil ist zu Gesprächen in die ukrainische Hauptstadt gereist, um über die deutsche...