Politik

Habeck plant Rückzug aus der Politik - Grünen-Parteichefs wollen im Amt bleiben

Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, will keine politisch "wichtige Funktion" mehr in der Partei ausfüllen. Die Grünen-Vorsitzenden Felix Banaszak und Franziska Brantner wollen dagegen trotz des Wahlergebnisses von 11,6 Prozent im Amt bleiben.
24.02.2025 10:44
Aktualisiert: 24.02.2025 10:44
Lesezeit: 1 min
Habeck plant Rückzug aus der Politik - Grünen-Parteichefs wollen im Amt bleiben
Felix Banaszak und Franziska Brantner (v.l) wollen Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen bleiben. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Trotz des enttäuschenden Abschneidens der Grünen bei der Bundestagswahl beabsichtigen die Parteivorsitzenden Felix Banaszak und Franziska Brantner, ihre Ämter weiterhin auszuüben. „Wir sind im November 2024 gewählt und haben vor, das Amt jetzt auch in dieser Situation weiter auszuüben“, erklärte Banaszak auf Nachfrage. Die Partei erreichte bei der Wahl 11,6 Prozent der Stimmen, während sie 2021 noch 14,7 Prozent erhalten hatte.

Banaszak gestand ein, dass die Erwartungen höher gewesen seien. Gleichzeitig verwies er auf die allgemeine Lage: „Wenn man noch mal ein bisschen zurückblickt, wir kommen aus der unbeliebtesten Regierung, die dieses Land jemals hatte. Und ohne das eigene Ergebnis relativieren zu wollen, sieht man, dass auch unsere Koalitionspartner davon ein bisschen was mitgenommen haben.“ Tatsächlich mussten sowohl die SPD als auch die FDP deutliche Verluste hinnehmen. Dennoch zeigte sich Banaszak kämpferisch: „Die Grünen kennen Opposition, die Grünen können Opposition.“

Brantner: Parteien müssen Erstarken der AfD aufarbeiten

Brantner hingegen lenkte den Fokus auf die Verantwortung anderer Parteien für das Erstarken der AfD und forderte eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema.

Im neuen Bundestag verfügen AfD und Linke über eine Sperrminorität, die es ihnen ermöglicht, eine signifikante Erhöhung der Verteidigungsausgaben zu blockieren. Auf die Frage, ob eine entsprechende Entscheidung noch von der bisherigen Parlamentszusammensetzung getroffen werden könnte, äußerte sich Brantner kritisch: „Friedrich Merz hat diese Wahl als stärkste Kraft gewonnen und hat klar vorher angekündigt, was er für Verteidigung machen möchte. Er hat einen Wahlkampf geführt, der dieses Land polarisiert hat, der dazu beigetragen hat, dass die Mitte geschwächt wurde.“ Dadurch sei nun auch die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht mehr gegeben.

Robert Habeck plant Rückzug von der großen Bühne

Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck will dagegen keine wichtige Funktion in seiner Partei mehr ausfüllen. "Ich werde keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen mehr beanspruchen oder anstreben", sagte er in Berlin.

Habeck konnte seinen Wahlkreis Flensburg-Schleswig bei der Bundestagswahl nicht halten, nachdem 305 von 312 Wahlbezirken ausgezählt waren. „Auch wenn es diesmal nicht für ein erneutes Direktmandat gereicht hat, danke ich allen Wählerinnen und Wählern herzlich für ihr Vertrauen“, erklärte Vizekanzler Habeck am Abend. Zudem gratulierte er Petra Nicolaisen zu ihrem Wahlerfolg.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzstabilitätsbericht 2025: Bundesbank warnt vor wachsenden Risiken für Banken
06.11.2025

Insgesamt stehen Deutschlands Banken gut da. Doch es gibt reichlich Risiken. Und bisweilen werden sie unterschätzt, warnt die Bundesbank.

DWN
Politik
Politik Brics-Europa-Symposium: AfD-Politiker reisen nach Russland
06.11.2025

AfD-Abgeordnete reisen zu einer Konferenz nach Russland. Dabei kommt es vielleicht auch zu einem Treffen mit Ex-Präsident Medwedew. Die...

DWN
Panorama
Panorama Uhrmacherhandwerk: Schwarzwälder wollen Kuckucksuhr als Kulturerbe schützen
06.11.2025

Die Kuckucksuhr feiert ihren 175. Geburtstag – doch die Branche steht vor Herausforderungen. Warum Hersteller jetzt auf mehr Schutz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Schufa Auskunft: Wie lange darf die Schufa Zahlungsprobleme speichern?
06.11.2025

Der Schufa-Score soll Unternehmen helfen, die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden einzuschätzen. Aber wie lange dürfen die Daten gespeichert...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD schlägt Alarm: Zu wenig Tempo beim Klimaschutz
06.11.2025

Die Industriestaatenorganisation warnt: Die Welt ist nicht auf Kurs, um ihre Klimaziele zu erreichen. Welche Konsequenzen drohen, wenn...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsbau: Regierung reaktiviert Neubauförderung mit 800 Millionen Euro
06.11.2025

Für bestimmte Neubauprojekte gibt es nun wieder Fördergeld. Welche Bedingungen Bauherren erfüllen müssen – und warum viele genehmigte...

DWN
Immobilien
Immobilien Dachausbau: Wie sich das verborgene Potenzial nutzen lässt
06.11.2025

Die Umgestaltung von Dachböden in Wohnräume ist eine der günstigsten Methoden, um neue Wohnfläche zu gewinnen.

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie im Plus: Trotz starker Quartalszahlen und Rekordaufträgen bleiben Risiken
06.11.2025

Rheinmetall überzeugt mit starken Quartalszahlen und rekordhohen Aufträgen – doch Lieferverzögerungen und Investitionen belasten die...