Unternehmen

Telekom-Aktie: Dividende auf Rekordhoch ab April - Aktie dennoch unter Druck

Die Deutsche Telekom hat das Jahr 2024 mit soliden Geschäftszahlen abgeschlossen. Zentraler Wachstumstreiber war erneut die US-Tochter T-Mobile. Der Konzern plant nun die Ausschüttung einer Rekord-Dividende für seine Anleger, und für 2025 ist weiteres Gewinnwachstum angepeilt. Die Anleger überzeugt das am Mittwochmorgen nicht, die Telekom-Aktie fällt.
26.02.2025 12:18
Aktualisiert: 26.02.2025 12:18
Lesezeit: 3 min
Telekom-Aktie: Dividende auf Rekordhoch ab April - Aktie dennoch unter Druck
Besitzer der Telekom-Aktie sind von der Rekord-Dividende und den soliden Geschäftszahlen nicht überzeugt, die Telekom-Aktie steht unter Druck (Foto: dpa) Foto: Oliver Berg

Telekom-Aktie: Dividende mit Rekordhoch im April

Die Telekom hat das vergangene Jahr mit guten Geschäftszahlen abgeschlossen. Wie Konzernchef Timotheus Höttges am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mitteilte, erhöhte sich im Jahr 2024 der Konzernumsatz um 3,4 Prozent auf 115,77 Milliarden Euro, während der bereinigte operative Gewinn um 6,2 Prozent auf 43,02 Milliarden Euro stieg. Der Free Cashflow, also die liquiden Mittel, die einem Unternehmen für Ausschüttungen (Dividende) oder Tilgungen zur Verfügung stehen, legte sogar um 18,7 Prozent auf 19 Milliarden Euro zu.

Zwar stürzte die Telekom-Aktie gen frühen Dienstagabend auf 33,55 Euro ab, doch am Mittwoch erholte sich der Kurs und notierte zeitweise wieder bei 34,07 Euro. Was die Anleger zudem besonders freuen dürfte: Höttges stellte die höchste Dividendenzahlung in der Geschichte des Dax-Konzerns in Aussicht. Auf der Hauptversammlung im April soll eine Rekord-Dividende von 90 Cent pro Aktie beschlossen werden – ein Anstieg von über 16 Prozent gegenüber den 77 Cent, die zuletzt ausgeschüttet wurden. Klingeln in den Kassen der Aktionäre dürfte es demnach nach der Hauptversammlung im April.

Für das laufende Jahr peilt der Konzern erneut ein Gewinnwachstum an. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) soll um rund 4,5 Prozent auf etwa 44,9 Milliarden Euro steigen. Analysten hatten jedoch mit einem noch höheren Anstieg gerechnet.

Telekom-Konzern: Wachstumstreiber erneut US-Tochter T-Mobile

Ein wesentlicher Wachstumstreiber des Konzerns war erneut die US-Tochter T-Mobile, die vor einigen Wochen mit überraschend starken Geschäftszahlen und einem optimistischen Ausblick überzeugen konnte. Doch auch in Europa lief das Geschäft im vergangenen Jahr erfolgreich: „Das operative Segment Europa setzte sein Gewinnwachstum fort – zum siebten Mal in Folge, Quartal für Quartal“, teilte der Konzern mit Sitz in Bonn mit.

Ein kleiner Dämpfer war hingegen das Deutschland-Geschäft, das im vierten Quartal um 0,2 Prozent zurückging. Die Verbraucher waren davon jedoch nicht betroffen. Insgesamt konnte die Telekom im Jahr 2024 rund 1,2 Millionen Neukunden gewinnen – etwa ein Drittel davon im Glasfasernetz.

Telekom-Aktie: Kurs aktuell auf Mehrjahreshoch, aber unter Druck

Die Telekom-Aktie war nach ihrem Börsengang Anfang des Jahrtausends mal mehr als 100 Euro wert, das war im Jahr 2000. Davon ist der Telekom-Aktienkurs aktuell weit entfernt - doch seit vielen Jahren notiert die Telekom-Aktie nicht höher als in diesen Tagen. Mit 35,07 Euro markierten die Telekom-Anteilsscheine am Dienstag (25.02.2025) ein Hoch seit Ende des Jahres 2000. Auch die Marktkapitalisierung lag in den vergangenen Jahren nicht höher: aktuell annähernd 175 Milliarden Euro.

Trotz dieser starken Kursentwicklung der Telekom-Aktie in den vergangenen Jahren, sind die Anleger nach Vorstellung der Geschäftszahlen für 2024 nicht überzeugt - im frühen Dienstagshandel nehmen die Telekom-Aktionäre Gewinne mit. Der Grund: Der verhaltene Ausblick des DAX-Konzerns liegt unter den hoch gesteckten Erwartungen der Analysten. Was also sagen die Aktienexperten jetzt, wie sieht ihre Telekom-Aktienprognose aus?

Telekom-Aktie: Prognose - das sagen die Analysten

Nach der Bilanzvorlage haben nur wenige Analysten ihre Einstufungen für die Telekom-Aktie überprüft und angepasst. JPMorgan stuft Deutsche Telekom nach Zahlen auf "Overweight" ein, das Kursziel belassen die Aktienexperten der US-Bank bei 43 Euro. Analyst Akhil Dattani schrieb in einer am Mittwoch vorliegenden Studie, das operative Ergebnis (Ebitda) habe im vierten Quartal die Erwartungen um zwei Prozent verfehlt. Der Ebitda-Ausblick für das laufende Jahr liege ein Prozent unter den Erwartungen. Das Gesamtbild der Zahlen sei robust und änderte nichts an einer langfristig konstruktiven Perspektive.

Es gibt weitere Analysten, die sich in der jüngeren Vergangenheit zur Telekom-Aktie geäußert haben, zum Beispiel die Schweizer Großbank UBS und das US-Analysehaus Bernstein Research. Sie haben bisher nicht auf die Zahlenvorlage reagiert, ihre noch aktuellen Bewertungen für die Telekom-Aktie lauten folgendermaßen:

  • UBS stuft Deutsche Telekom mit "Buy" ein, das Kursziel lautet 33 Euro (27. Januar 2025)
  • Bernstein Research stuft die Deutsche Telekom-Aktie auf "Outperform" ein, der faire Wert lautet 38 Euro (23. Januar 2025)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Marokko als chinesisches Tor zur EU – doch Handelskrieg könnte Riegel vorschieben
18.05.2025

Peking investiert Milliarden in Marokkos Industrie – doch geopolitische Spannungen und der drohende Protektionismus eines möglichen...

DWN
Politik
Politik Gefängnis, Gericht, Geschichte – Stammheim 50 Jahre nach dem RAF-Prozess
18.05.2025

Vor 50 Jahren begann in Stammheim der RAF-Prozess – ein juristisches Mammutverfahren gegen den Terror. Wie viel Rechtsstaat blieb im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Analyse: „Die alte Weltordnung ist am Ende – und sie wird nicht zurückkehren“
18.05.2025

Das Zeitalter des freien Welthandels ist vorbei – die Welt wird neu vermessen. China produziert, die USA rüsten sich, und Europa...

DWN
Politik
Politik Handelskriege auf Risiko – Trumps russisches Roulette mit der US-Wirtschaft
18.05.2025

Mit Zöllen, Drohungen und Handelskriegen will Washington die Industrie heimholen. Doch was, wenn der Revolver in der Hand des Präsidenten...

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...