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Teurer Blick von oben - New Yorks Wolkenkratzer im Konkurrenzkampf

In schwindelerregenden Höhen klettern, atemberaubende Panoramen genießen und Champagner über den Dächern der Stadt trinken: New Yorks höchste Gebäude kämpfen längst nicht mehr nur um die beste Aussicht - sondern auch um das spektakulärste Erlebnis.
01.03.2025 13:42
Lesezeit: 3 min
Teurer Blick von oben - New Yorks Wolkenkratzer im Konkurrenzkampf
Die Skyline von Wohn- und Geschäftshäusern in der New Yorker Innenstadt: Wolkenkratzer im Besucherwettstreit (Foto: dpa). Foto: Soeren Stache

New York: Wolkenkratzer im erbitterten Wettstreit um Besucher

Das Faszinierendste an der vielleicht eindrucksvollsten Stadt der Welt ist ihre vertikale Entwicklung. Egal, ob man mit dem Flugzeug ankommt oder sich mit dem Auto nähert: Manhattan erhebt sich in einzigartiger Weise aus der Ebene. Zwischen Hudson und East River reicht das höchste Gebäude der Stadt bis auf 541 Meter hinauf. Für Touristen gehört ein Blick von oben fast schon zum Pflichtprogramm. Doch die Aussichtsplattformen liefern sich einen erbitterten Wettstreit. Mehrere Wolkenkratzer setzen auf spektakuläre Attraktionen, um Besucher anzulocken. Die Konkurrenz ist groß, und die Eintrittspreise sind - gelinde gesagt - beeindruckend.

Harter Kampf um Besucher Die Tradition der New Yorker Aussichtsplattformen reicht bis ins Jahr 1850 zurück: Damals wurde in Midtown Manhattan das Latting-Observatorium errichtet, eine Konstruktion, die an eine Mischung aus Ölbohrturm und Eiffelturm erinnerte. Mit einer Höhe von knapp 100 Metern galt es seinerzeit - lange vor den heutigen Stahlgiganten wie dem Empire State Building - als höchstes Bauwerk der Stadt und diente einzig dazu, Einheimischen und Touristen eine unvergleichliche Aussicht zu ermöglichen.

Heute prägen Wolkenkratzer die Skyline der Stadt, und ständig entstehen neue Türme, die an edle Parfümflakons erinnern. Mit den beeindruckenden Ausblicken gutes Geld zu verdienen, gehört dabei zur DNA New Yorks. Mehr als 60 Millionen Besucher strömen jedes Jahr in die Stadt. Wer einen Tag mit Museum, Restaurantbesuch, Attraktion und einer Broadway-Show verbringt, kann leicht 300 US-Dollar ausgeben - das Hotel kostet meist ebenso viel. Von diesem Geschäft wollen auch die Betreiber der Hochhäuser profitieren. Doch längst geht es nicht mehr nur um die Aussicht. Die Plattformen setzen auf besondere Erlebnisse, die das Panorama mit einzigartiger Atmosphäre und oft auch Adrenalinkicks kombinieren. Der Preis dafür: Bis zu 100 US-Dollar oder mehr.

Die besten Wolkenkratzer in New York - und die Möglichkeiten

Klassiker in Midtown: Das Empire State Building

Seit fast einem Jahrhundert ragt das Empire State Building wie eine gigantische Rakete über New York. Das Wahrzeichen unter den Aussichtsplattformen, bekannt unter anderem für seinen jährlichen Treppenlauf bis zum 86. Stock, wurde 2019 umfassend renoviert.

Eine aufwendig gestaltete Ausstellung stellt nun die Geschichte dieses Art-déco-Baus in den Mittelpunkt. Wer anstelle von 44 US-Dollar (etwa 42 Euro) insgesamt 79 zahlt, kann sogar in die vergleichsweise kleine Turmspitze im 102. Stock aufsteigen, die sich in 381 Metern Höhe befindet. Dort fühlt man sich wie in einem Leuchtturm - an klaren Tagen reicht der Blick über 100 Kilometer weit.

Am Rande der Tiefe: "The Edge"

Einen Adrenalinschub verspricht einer der jüngeren, auffälligen Wolkenkratzer. 30 Hudson Yards wirkt von unten wie ein Huhn mit einem Schnabel - dieser Schnabel ist in Wahrheit eine große Aussichtsterrasse im 100. Stock: "The Edge". Für 44 US-Dollar genießen Besucher nicht nur einen Panoramablick in alle Richtungen, sondern können auch durch den Glasboden direkt in die Tiefe blicken. "Das ist - glaube ich - das Atemberaubendste, was ich seit Langem gesehen habe", sagt der deutsche Tourist Mayko Kahlen, der mit seinem Freund auf "The Edge" den Sonnenuntergang bewundert. "Perfekter Zeitpunkt erwischt, es ist einfach nur traumhaft", fügt er hinzu.

Wer den Nervenkitzel noch steigern möchte, kann sich für knapp 200 US-Dollar an einer gesicherten Klettertour an der Fassade versuchen.

Ganz oben: Das World Trade Center

Es ist nicht nur das höchste Gebäude New Yorks, sondern der gesamten westlichen Welt: Das World Trade Center erreicht mit seiner Spitze 541 Meter. Besucher in Downtown Manhattan gelangen immerhin auf 387 Meter Höhe und genießen eine Aussicht, die sich deutlich von den Plattformen in Midtown unterscheidet. Auf dem Weg nach oben sorgen spektakuläre Video-Installationen und ein Fahrstuhl mit einer virtuellen Zeitreise durch New Yorks Geschichte für zusätzliche Erlebnisse. Auch hier kostet das Standardticket 44 US-Dollar.

Historisches Erlebnis: Top of the Rock

Erinnern Sie sich an das berühmte Foto "Mittagspause auf einem Wolkenkratzer", das Bauarbeiter auf einem Stahlträger hoch über der Stadt zeigt? Und natürlich bietet New York eine Möglichkeit, dieses Bild nachzustellen: Auf der Aussichtsplattform des Rockefeller Centers gibt es einen inszenierten Stahlträger, auf dem mehrere Personen Platz nehmen können. Anschließend werden sie hydraulisch einige Meter angehoben und gedreht. Der ikonische Blick auf das Empire State Building und das World Trade Center ist dabei - für 40 US-Dollar - selbstverständlich inbegriffen.

Surreale Illusion: The Summit

Wer sich gerne von optischen Reizen überwältigen lässt, ist hier richtig. Das Gebäude One Vanderbilt, direkt neben dem Grand Central Terminal, bietet mit "The Summit" eine Plattform, die Besucher für knapp 60 US-Dollar 330 Meter über den Boden führt - und in eine scheinbar surreale Welt entführt.

Im Inneren ist fast alles verspiegelt und lichtdurchflutet, sodass unklar bleibt, wo die eigene Existenz endet und die Skyline beginnt. Dieses Gefühl soll bewusst erzeugt werden. Durch einen der Räume schweben silberne Bälle, die wie Blasen wirken. Kurz gesagt: Eine inszenierte Traumwelt über den Dächern der Stadt, perfekt für beeindruckende Fotos in sozialen Medien. Wer noch einen draufsetzen möchte, kann gegen Aufpreis Champagner genießen.

Wolkenkratzer in New York: Das sind die günstigen Alternativen

Für alle, die sich den Eintritt nicht leisten können oder wollen, gibt es Alternativen: Auch vom Boden aus bietet sich eine spektakuläre Sicht auf die Skyline, etwa vom Transmitter Park in Brooklyn oder aus dem Viertel Brooklyn Heights. Zudem gibt es in Manhattan und Brooklyn zahlreiche Rooftop-Bars mit eindrucksvoller Aussicht. Allerdings sollte man beachten: Auch dort können zusätzliche Kosten anfallen, und die Getränke sind meist nicht günstig.

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