Finanzen

DAX aktuell im freien Fall: Sorgen um Handelskrieg belastet Aktienmarkt

Die deutlichen Kursgewinne vom Vortag an den deutschen Börsen haben sich schnell in Luft aufgelöst. Der DAX geriet weiter unter Druck und verzeichnete am Dienstag den größten Tagesverlust seit drei Jahren. Die anhaltenden Handelskonflikte der USA mit China, Mexiko und Kanada sorgten für erhebliche Unsicherheit und lösten laut Marktexperte Andreas Lipkow massive Gewinnmitnahmen aus.
04.03.2025 18:49
Lesezeit: 2 min
DAX aktuell im freien Fall: Sorgen um Handelskrieg belastet Aktienmarkt
Ein Händler an der Frankfurter Börse schaut auf den Deutschen Aktienindex: Der DAX leidet unter dem eskalierenden Zollstreit (Foto: dpa). Foto: Fredrik Von Erichsen

DAX aktuell mit heftigem Rückgang

Der DAX-Kurs verlor 3,54 Prozent und fiel zum Handelsschluss am Dienstag auf 22.326,81 Punkte. Zum Wochenbeginn hatte er durch starke Kursgewinne bei Rüstungs- und Autoaktien erstmals die Marke von 23.000 Punkten überschritten und war zeitweise sogar auf mehr als 23.300 Punkte gestiegen.

Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen gab 3,28 Prozent auf 28.038,73 Punkte nach. Auch an den internationalen Börsen war die Lage nicht wesentlich besser. Der EuroStoxx 50, der führende Index der Eurozone, rutschte um 2,77 Prozent auf 5.387,31 Punkte ab. Die Börsen in der Schweiz und Großbritannien schlossen ebenfalls schwächer. In den USA fiel der Dow Jones Industrial um 1,5 Prozent, während die Nasdaq-Indizes rund ein Prozent einbüßten.

DAX-Kurs leidet unter Handelskonflikt: Handelsstreit eskaliert weiter

Am Vorabend hatte US-Präsident Donald Trump die bereits im Februar verkündeten Importzölle auf chinesische Waren von 10 auf 20 Prozent erhöht. Peking reagierte darauf mit Gegenzöllen auf US-Agrarprodukte und weiteren Maßnahmen gegen amerikanische Unternehmen. Zudem wurden US-Zölle von 25 Prozent auf Importgüter aus Kanada und Mexiko in Kraft gesetzt. Kanada kündigte daraufhin Vergeltungsmaßnahmen an, während Mexiko ebenfalls Gegenmaßnahmen prüft. Auch die Europäische Union steht im Fokus, wurde bislang jedoch noch nicht direkt mit Zöllen belegt.

Die jüngsten US-Zölle belasten auch die deutsche Wirtschaft und erschüttern die internationale Handelsordnung, erklärte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Besonders stark unter Druck gerieten im DAX aktuell die Autobauer und Zulieferer, die in Mexiko produzieren und in die USA exportieren. Volkswagen, Mercedes, Porsche und BMW verloren zwischen 4,1 und 5,9 Prozent. Daimler Truck gab 7,8 Prozent nach, während Continental als schwächster Wert im DAX-Kurs um 11,6 Prozent abrutschte. Der Autozulieferer aus Hannover hatte zudem mit seinen jüngsten Prognosen nicht überzeugen können.

Börse heute: Rüstungswerte schwanken stark

Auch Rüstungswerte konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Rheinmetall, die am Vortag um fast 14 Prozent gestiegen waren und zunächst weiter zulegten, gaben am Ende des Tages um 2,0 Prozent nach. Renk im SDAX verloren nach anfänglichen Gewinnen 1,5 Prozent. Hensoldt im MDAX schlossen als einziges Unternehmen aus der Branche mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent. Eine optimistische Studie der Bank Oddo BHF sorgte hier für positive Impulse.

Zusätzlich sorgte eine umfangreiche Aktienplatzierung für Aufsehen. Der Gesundheitskonzern Fresenius reduzierte seine Beteiligung am Dialyse-Spezialisten FMC, was dessen Aktie um 9,3 Prozent nach unten drückte. Im Gegenzug legte Fresenius um 0,5 Prozent zu. Im MDAX stieg Nordex mit einem Plus von 4,1 Prozent an die Spitze. Grund dafür war der Kauf eines Aktienpakets durch Finanzchef Ilya Hartmann, was am Markt als Vertrauenssignal in die Zukunft des Windkraftanlagenherstellers gewertet wurde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell im freien Fall: Sorgen um Handelskrieg belastet Aktienmarkt
04.03.2025

Die deutlichen Kursgewinne vom Vortag an den deutschen Börsen haben sich schnell in Luft aufgelöst. Der DAX geriet weiter unter Druck und...

DWN
Finanzen
Finanzen Dow Jones-Kurs unter Druck: Der US-Aktienmarkt könnte eine Intervention von Trump benötigen
04.03.2025

Der US-Aktienindex S&P 500 hat die bislang schlechteste Woche des Jahres 2025 verzeichnet, da Investoren einen Handelskonflikt fürchten...

DWN
Politik
Politik Last-Minute-Beförderungen in Ampel-Ministerien: Unternehmer kritisieren Missbräuche bei Verbeamtung im Staatsdienst
04.03.2025

Kurz vor Ende einer Legislaturperiode setzt in deutschen Ministerien häufig eine Praxis ein, die im politischen Berlin als „Operation...

DWN
Politik
Politik Selenskyj stimmt sich mit Merz über weitere Ukraine-Hilfe ab
04.03.2025

Der ukrainische Präsident Selenskyj und CDU-Chef Merz haben sich über die weitere Unterstützung der Ukraine abgestimmt. Selenskyj lobte...

DWN
Politik
Politik Schuldenbremse-Reform: Bundesbank macht konkreten Vorschlag zur Reform der Schuldenbremse
04.03.2025

Die Bundesbank hat einen Reformvorschlag zur Schuldenbremse vorgelegt, um dem Bund größere finanzielle Spielräume für milliardenschwere...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Auswandern deutscher Fachkräfte: Mehrzahl glaubt nicht mehr an Wohlstand durch harte Arbeit
04.03.2025

Karriere lieber im Ausland: Die Auswanderung junger Fachkräfte droht sich seit der Corona-Pandemie weiter zu beschleunigen, wie eine...

DWN
Technologie
Technologie Ariane 6: Europäische Rakete kurz vor Erstflug gestoppt
04.03.2025

Enttäuschung für die Europäische Luft- und Raumfahrtbranche: Der geplante Start der Ariane 6 am Montagabend (MEZ) fiel aus...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes Sparprogramm: Mehr Zeitarbeit und weniger Lohn für Beschäftigte - dafür "Zusi"-Garantie bis 2034
04.03.2025

Bis 2027 will Mercedes die Produktionskosten um zehn Prozent sinken. Der Automobilkonzern hat sich nun mit dem Gesamtbetriebsrat auf ein...