DAX aktuell mit heftigem Rückgang
Der DAX-Kurs verlor 3,54 Prozent und fiel zum Handelsschluss am Dienstag auf 22.326,81 Punkte. Zum Wochenbeginn hatte er durch starke Kursgewinne bei Rüstungs- und Autoaktien erstmals die Marke von 23.000 Punkten überschritten und war zeitweise sogar auf mehr als 23.300 Punkte gestiegen.
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen gab 3,28 Prozent auf 28.038,73 Punkte nach. Auch an den internationalen Börsen war die Lage nicht wesentlich besser. Der EuroStoxx 50, der führende Index der Eurozone, rutschte um 2,77 Prozent auf 5.387,31 Punkte ab. Die Börsen in der Schweiz und Großbritannien schlossen ebenfalls schwächer. In den USA fiel der Dow Jones Industrial um 1,5 Prozent, während die Nasdaq-Indizes rund ein Prozent einbüßten.
DAX-Kurs leidet unter Handelskonflikt: Handelsstreit eskaliert weiter
Am Vorabend hatte US-Präsident Donald Trump die bereits im Februar verkündeten Importzölle auf chinesische Waren von 10 auf 20 Prozent erhöht. Peking reagierte darauf mit Gegenzöllen auf US-Agrarprodukte und weiteren Maßnahmen gegen amerikanische Unternehmen. Zudem wurden US-Zölle von 25 Prozent auf Importgüter aus Kanada und Mexiko in Kraft gesetzt. Kanada kündigte daraufhin Vergeltungsmaßnahmen an, während Mexiko ebenfalls Gegenmaßnahmen prüft. Auch die Europäische Union steht im Fokus, wurde bislang jedoch noch nicht direkt mit Zöllen belegt.
Die jüngsten US-Zölle belasten auch die deutsche Wirtschaft und erschüttern die internationale Handelsordnung, erklärte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Besonders stark unter Druck gerieten im DAX aktuell die Autobauer und Zulieferer, die in Mexiko produzieren und in die USA exportieren. Volkswagen, Mercedes, Porsche und BMW verloren zwischen 4,1 und 5,9 Prozent. Daimler Truck gab 7,8 Prozent nach, während Continental als schwächster Wert im DAX-Kurs um 11,6 Prozent abrutschte. Der Autozulieferer aus Hannover hatte zudem mit seinen jüngsten Prognosen nicht überzeugen können.
Börse heute: Rüstungswerte schwanken stark
Auch Rüstungswerte konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Rheinmetall, die am Vortag um fast 14 Prozent gestiegen waren und zunächst weiter zulegten, gaben am Ende des Tages um 2,0 Prozent nach. Renk im SDAX verloren nach anfänglichen Gewinnen 1,5 Prozent. Hensoldt im MDAX schlossen als einziges Unternehmen aus der Branche mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent. Eine optimistische Studie der Bank Oddo BHF sorgte hier für positive Impulse.
Zusätzlich sorgte eine umfangreiche Aktienplatzierung für Aufsehen. Der Gesundheitskonzern Fresenius reduzierte seine Beteiligung am Dialyse-Spezialisten FMC, was dessen Aktie um 9,3 Prozent nach unten drückte. Im Gegenzug legte Fresenius um 0,5 Prozent zu. Im MDAX stieg Nordex mit einem Plus von 4,1 Prozent an die Spitze. Grund dafür war der Kauf eines Aktienpakets durch Finanzchef Ilya Hartmann, was am Markt als Vertrauenssignal in die Zukunft des Windkraftanlagenherstellers gewertet wurde.