Politik

Ukraine-Gespräche: US-Außenminister Rubio setzt auf diplomatische Lösung

Die Ukraine und die USA wagen einen neuen Anlauf in den Verhandlungen zum russischen Angriffskrieg. US-Außenminister Rubio zeigt sich zuversichtlich – doch welche Kompromisse sind möglich? Während Selenskyj in Saudi-Arabien weilt, hofft Washington auf Fortschritte. Ein informelles Treffen ist nicht ausgeschlossen.
11.03.2025 08:56
Aktualisiert: 11.03.2025 08:56
Lesezeit: 1 min
Ukraine-Gespräche: US-Außenminister Rubio setzt auf diplomatische Lösung
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (r) begrüßt Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, im Königspalast in Dschidda, Saudi-Arabien. (Foto: dpa) Foto: -

Das Gespräch zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj geriet außer Kontrolle. Nun versuchen beide Seiten einen Neustart. US-Außenminister Rubio setzt auf Erfolg.

Vor den Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine über ein Ende des russischen Angriffskriegs hat sich US-Außenminister Marco Rubio zuversichtlich gezeigt. Er sei optimistisch, sagte Rubio mit Blick auf die für heute angesetzten Gespräche in der Hafenstadt Dschidda in Saudi-Arabien. "Ich meine, wir würden nicht kommen, wenn wir es nicht wären." Entscheidend sei, zu sehen, inwieweit die Ukrainer bereit seien, schwierige Entscheidungen zu treffen – ebenso wie die Russen, um den Krieg zu beenden.

Aussicht auf mehr US-Hilfe

Rubio deutete an, dass die Ukraine wieder auf mehr Unterstützung aus den USA hoffen könne, falls die Gespräche erfolgreich verliefen. Geheimdienstinformationen für defensive Zwecke erhielten sie ja bereits wieder.

Informelles Treffen zwischen Rubio und Selenskyi?

Auch Treffen mit Selenskyj? Rubio schloss ein informelles Treffen mit Selenskyj nicht aus. Der ukrainische Präsident hält sich ebenfalls in Saudi-Arabien auf, nimmt nach eigenen Angaben aber nicht an den Verhandlungen teil. "Möglicherweise", sagte Rubio auf die Frage nach einem inoffiziellen Austausch. Es sei zwar nicht geplant, aber durchaus denkbar.

Keine militärische Lösung

Beide Seiten müssten sich darüber im Klaren sein, dass es keine militärische Lösung für diese Situation gebe, betonte Rubio. Die Russen könnten nicht die gesamte Ukraine erobern, und für die Ukraine werde es sehr schwierig sein, die Russen bis auf die Linien von 2014 zurückzudrängen. Die einzige Lösung sei daher die Diplomatie. Frankreich und Großbritannien hätten in der vergangenen Woche wertvolle Unterstützung geleistet, "sodass wir hoffen, morgen gute Gespräche zu führen", sagte Rubio.

Der Außenminister war am Vorabend der Gespräche in Saudi-Arabien eingetroffen und hatte Kronprinz Mohammed bin Salman getroffen. Nach Angaben eines Sprechers dankte Rubio dem Kronprinzen dafür, dass die Verhandlungen in seinem Land stattfinden könnten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die wertvollsten Marken der Welt: Top 5 fest in US-Hand
06.06.2025

Während die Weltwirtschaft stagniert, explodieren die Markenwerte amerikanischer Konzerne. Apple regiert unangefochten – China und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Star-Investorin: „Wir erleben eine neue Generation von KI-Gründern“
06.06.2025

US-Chaos, Trump und Kapitalflucht: Europas KI-Talente kehren dem Silicon Valley den Rücken – und bauen die Tech-Giganten der Zukunft vor...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturprognose unter Druck: Wie der Zollstreit Deutschlands Exporte trifft
06.06.2025

Zölle, Exporteinbrüche und schwache Industrieproduktion setzen Deutschlands Wirtschaft zu. Die aktuelle Konjunkturprognose gibt wenig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Internationale Handelskonflikte: So schützen sich exportorientierte KMU
06.06.2025

Ob Strafzölle, Exportverbote oder politische Sanktionen – internationale Handelskonflikte bedrohen zunehmend die Geschäftsmodelle...

DWN
Panorama
Panorama Musk gegen Trump: Politische Zweckbeziehung artet in öffentlichen Machtkampf aus – die Tesla-Aktie leidet
06.06.2025

Elon Musk und Donald Trump galten als Zweckbündnis mit Einfluss – doch nun eskaliert der Streit. Was steckt hinter dem Zerwürfnis der...

DWN
Politik
Politik Kim Jong Un stellt sich offen hinter Putin – USA schlagen Alarm
06.06.2025

Nordkorea liefert Soldaten und Waffen an Russland – und Kim Jong Un verspricht Putin bedingungslose Unterstützung im Ukraine-Krieg....

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Leitzinssenkung: Was das für Bauzinsen und Immobilien bedeutet
06.06.2025

Die EZB-Leitzinssenkung hat Folgen für Bauzinsen, Immobilienpreise und Sparer. Welche das sind und ob die EZB damit die Zinswende...

DWN
Politik
Politik Polens künftiger Präsident Nawrocki droht mit Blockade gegen Regierungschef Tusk: Was bedeutet das für Polen?
06.06.2025

Karol Nawrocki stellt sich offen gegen Donald Tusk – und kündigt Widerstand an. Welche Folgen hat das für Polens politische...