Politik

Frankreich: Hollande verliert, Marine Le Pen gewinnt

In der zweiten Runde der Kommunalwahlen am Sonntag erreichten die Sozialisten von Präsident Hollande Prognosen zufolge 42 Prozent der Stimmen. Die Konservativen kamen auf 49 Prozent. Der rechte Front National erreichte 9 Prozent und stellt künftig in weiteren Städten die Bürgermeister.
30.03.2014 21:51
Lesezeit: 1 min

Frankreichs Präsident Francois Hollande und seine Sozialisten haben bei der Kommunalwahl Verluste hinnehmen müssen, ihre Vormachtstellung in der Hauptstadt Paris aber gehalten.

Nachwahlbefragungen zufolge kamen die Sozialisten und ihre Verbündeten am Sonntag landesweit auf etwa 42 Prozent, die oppositionellen Konservativen auf 49 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 63,5 Prozent so gering wie noch nie.

Dem Umfrageinstitut BVA zufolge werden die Sozialisten etwa 100 Rathäuser in Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern an die Konservativen verlieren. Das würde in etwa die Gewinne wieder zunichtemachen, die die Sozialisten 2008 errungen hatten.

In Paris kamen die Sozialisten mit ihrer dortigen Kandidatin Anne Hidalgo indes auf 54,5 Prozent.

Der rechte Front National kam bei der zweiten Runde der Wahl auf etwa 9 Prozent und kann wohl Bürgermeister in den Städten Beziers, Frejus und Hayange stellen. Bei der ersten Runde vor einer Woche hatte er bereits in der nordfranzösischen Stadt Henin-Beaumont gewonnen. In dem einstigen Bergbau-Zentrum liegt die Arbeitslosigkeit bei 18 Prozent.

Die Stärke der FN könnte sich für sie auch in der EU-Wahl im Mai auszahlen. Umfragen zufolge könnte er mit seinen Anti-EU-Positionen stärkste französische Partei im Europaparlament werden.

Für den Fall von heftigen Verlusten in der zweiten Wahlrunde war eine Umbildung von Hollandes Kabinett und verstärkter Widerstand gegen die wirtschaftsfreundliche Reformen nicht ausgeschlossen worden. Finanzminister Pierre Moscovici hatte aber zunächst für Kurshalten plädiert.

Die Umfragewerte für Hollande sind im Keller. Er konnte bislang sein Versprechen nicht erfüllen, den negativen Trend bei der Arbeitslosigkeit umzukehren. Im Februar war die Arbeitslosenzahl auf ein Rekordhoch von 3,348 Millionen und eine Quote von 10,2 Prozent gestiegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Saab-Aktie: Neue Drohnenkiller-Rakete Nimbrix soll den Markt revolutionieren
31.08.2025

Saab hat eine neue Waffe entwickelt, die Drohnen und ganze Schwärme zerstören soll. Mit dem Projekt „Nimbrix“ hofft der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Stagnation und Rezession: Was es konkret heißt, dass die deutsche Wirtschaft schrumpft
31.08.2025

Deutschlands Wirtschaft steckt weiter fest: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpft stärker als erwartet, die Rezession dauert an. Während...

DWN
Immobilien
Immobilien House Flipping: Wie Sie mit sanierungsbedürftigen Objekten Geld machen können
31.08.2025

Der USA-Trend findet auch hierzulande immer mehr Anklang: Beim House Flipping geht es darum, möglichst günstig Immobilien zu erwerben,...

DWN
Technologie
Technologie Fachkräftemangel? Roboter bauen schon heute Häuser – schneller, günstiger, sicherer
31.08.2025

Die Baustelle der Zukunft: Roboter, Drohnen und autonome Helfer übernehmen Aufgaben rund um den Bau – präzise, effizient und 24 Stunden...

DWN
Politik
Politik Was will Trump, der „amerikanische Erdogan“?
31.08.2025

Donald Trump greift die Fed und Amerikas Institutionen frontal an – mit Folgen, die weit über die USA hinausreichen. Droht Europa ein...

DWN
Politik
Politik Trump-Krise: Rebellion im Herzen der MAGA-Bewegung
31.08.2025

Donald Trump sieht sich mit der größten internen Rebellion seiner Amtszeit konfrontiert. Der Epstein-Skandal droht, seine Machtbasis in...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienerwerb: Umfrage offenbart Wissenslücken beim Immobilienkauf
31.08.2025

Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung kann schnell Hunderttausende Euro kosten, doch viele Menschen kennen wichtige Bedingungen nicht....

DWN
Finanzen
Finanzen Polen setzt auf Atomenergie: Orlen verspricht den Bau des ersten SMR-Reaktor Europas
31.08.2025

Polen baut Europas ersten Small Modular Reactor (SMR) vom Typ BWRX-300. Während Warschau auf Kernkraft setzt, könnte Deutschland bald...