Politik

AfD löst die FDP im Bundestag ab: AfD hat die meisten Unternehmer in ihrer Fraktion

Wirtschaftskompetenz in der Politik? Fehlanzeige: Immer weniger Unternehmer im Bundestag vertreten: nur noch 37 Abgeordnete mit unternehmerischem Hintergrund. Die meisten gehören der AfD-Fraktion an. Damit sinkt die Zahl im neuen Bundestag auf ein historisches Tief.
08.04.2025 11:42
Lesezeit: 1 min

Die AfD-Fraktion verfügt im neuen Bundestag mit Abstand über die größte Zahl von Unternehmern – sowohl absolut als auch prozentual. Das geht aus einer Auswertung der Stiftung Familienunternehmen und Politik hervor. Gleichzeitig ist die Anzahl der Wirtschaftsführer auf ein historisches Tief gesunken.

Immer weniger Unternehmer im Bundestag

Unternehmerinnen und Unternehmer sind im Deutschen Bundestag immer seltener. Stiftungsvorstand Rainer Kirchdörfer kritisierte, dies sei „keine gute Entwicklung“. Denn: „Deutschland ist eine Wirtschaftsnation“, sagte er. „Wir brauchen im Bundestag auch diejenigen, die marktwirtschaftliche Praxiserfahrung mitbringen. Ohne sie ist der Bundestag ärmer.“

Laut der Auswertung führen 17 der 152 AfD-Abgeordneten einen eigenen Betrieb. Das entspricht 11,1 Prozent. In der vergangenen Legislaturperiode waren es 13, der Anteil in der AfD lag damals sogar bei 15,7 Prozent.

AfD löst die FDP ab

Die AfD hat die Führungsrolle von der FDP übernommen, die nun nicht mehr im Parlament vertreten ist. Zu der aus dem Bundestag herausgewählten Fraktion gehörten 16 Unternehmer, was 17,6 Prozent entsprach.

Nun folgt auf Platz zwei die Union. Dort gibt es jetzt elf Unternehmer – einen mehr als in der vergangenen Wahlperiode. Der Prozentsatz blieb mit 5,3 Prozent fast konstant (2021: 5,1 Prozent).

Bei den Sozialdemokraten sind es fünf statt bisher sechs Betriebslenker. Ihr Anteil stieg aber von 2,9 auf 4,2 Prozent. Die Grünen haben vier (4,7 Prozent) statt vorher fünf (4,2 Prozent) Unternehmer in ihren Reihen. In der Linksfraktion gibt es keinen einzigen.

Insgesamt ist die Zahl der Wirtschaftsführer unter den 630 Abgeordneten auf einen absoluten Tiefstand gefallen. Es sind nur noch 37 – fast die Hälfte davon sitzt in der AfD-Fraktion. Dem alten Bundestag gehörten nach Angaben der Familienunternehmer-Stiftung 51 Unternehmer an. 2017 belief sich deren Zahl sogar noch auf 78 – mehr als doppelt so viele wie aktuell.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Wenn Märkte überhitzen: Droht der Small-Cap-Rally das Aus?
13.07.2025

US-Anleger stürzen sich auf kleine Firmen – ein alarmierendes Zeichen. Warum Euphorie an der Börse oft das Ende markiert und was das...

DWN
Panorama
Panorama 100 Jahre Rolltreppe: Aufstieg in 30 Sekunden
13.07.2025

Die Rolltreppe ist allgegenwärtig – und doch übersehen wir oft ihre faszinierende Geschichte. Seit 100 Jahren bewegt sie Menschen durch...

DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...